Unternehmensgeschichte der Hirsch-Brauerei aus Köln

 
Die Ursprünge der Hirsch-Brauerei gehen auf die Übernahme von zwei Kölner Hausbrauereien von Carl Göters im Jahr 1892 zurück.
Es handelte sich dabei um die in Köln-Bayenthal ansässige und 1870 gegründete Hausbrauerei von Johann Joseph Creischer an der Kölnstraße 77 sowie die benachbarte, im Jahr 1885 gegründete Hausbrauerei von Cornelius Schieffer. Nach der Umbenennung der Köln-Straße in Alteburger Straße, hatten die beiden Brauereien die Hausnummern 252 und 242.
Nach dem Einstieg der Gebrüder Steingröver im Jahr 1894 kam der Name "Hirschbrauerei" ins Spiel, die Brauerei firmierte unter den neuen Eigentümern als „Hirsch-Brauerei Göters & Steingröver, Köln-Bayenthal, Alteburger Str. 242, Kontor Tacitusstr. 12“.
Die Gebrüder Steingröver waren Grundstücksspekulanten, ein in der damaligen Zeit, im Gegensatz zu heute, nicht ehrenrühriger Beruf.
Außerdem kauften die Gebrüder Steingröver im gleichen Jahr aus einer Liquidation das 14.000 Quadratmeter große Gelände einer ehemaligen Ziegelei an der Tacitus- und Goltsteinstraße. Ebenfalls kauften sie aus dem Bestand der Krankenkasse der Kölnischen Maschinenbau AG die Häuser in der Tacitusstrape 6 -14, die sie im Jahr 1903 wieder veräußerten. Durch diese Käufe war der Grundstein gelegt, um für den Betrieb der Hirsch-Brauerei eine neue, moderne Anlage zur Produktion von Spezialbieren zu bauen.
Durch einen Tornado (man stelle sich vor) im Jahre 1898 wurde das im Bau befindliche Sudhaus stark beschädigt. Genauere Angaben zum Tornado, der Zerstörungen in ganz Köln zur Folge hatte, finden sich weiter unten in den Anmerkungen. Es kostete eine Menge Zeit und Geld, den Schaden wieder zu beheben, aber man gab nicht auf.
Ebenfalls im Jahr 1898 verschwand der Name „Göters“ aus der Firmierung, die Brauerei firmierte fortan als „Hirschbrauerei Gebr. Steingröver“.
Um 1900 wurde der Neubau dann fertig gestellt. Die Braukapazität betrug damals ca. 25.000 hl jährlich (aus heutiger Sicht nicht viel, damals gehörte man mit dieser Braukapazität aber schon zu den großen Brauereien).
Wesentlich für den Ablauf der damaligen Geschäftspraxis war die Lage des neuen Kassenhauses direkt an der Tacitusstraße mit einem eigenen Eingang. Da um diese Zeit noch alle Geschäfte in Bar abgewickelt wurden, konnten hier Kunden ihre Rechnungen bezahlen, ohne das Betriebsgelände zu betreten. Auch die Bierkutscher, die Inkassovollmacht hatten, mussten hier nach Beendigung ihrer Tour abrechnen.
Wie viele Kölner Brauereien zu dieser Zeit hatte auch die Hirsch-Brauerei eine Braustätte in der Eifel: die „Niedermendiger Aktien Brauerei“ am Laacher See. Der Grund war die Natureisproduktion. Solange die von Carl Linde erfundene Eismaschine noch nicht wirtschaftlich anwendbar war, wurde das Bier mit Blöcken von Natureis gekühlt, die im Winter, wenn der Laacher See zugefroren war, aus der dicken Eisschicht herausgesägt wurden und in den Felsenkellern der Brauerei in Niedermendig gelagert wurden. Mit der Eisenbahn transportierte man das Eis in Kühlwagen an die Kölner Brauerei. An Kunden wurden die Eisblöcke mit von Pferden gezogenen Eiswagen geliefert.
Am 28.11.1900 wurde die Hirsch-Brauerei dann in eine Aktiengesellschaft umgewandelt („Hirsch-Brauerei Cöln AG“). Von den ausgegebenen 1.300 Aktien à 1.000 Mark (Aktienkapital: 1.300.00 Mark) verblieben zu Beginn allerdings 1.295 im Besitz der Gebrüder Steingröver. Auch die formale Macht wurde gesichert. Die Direktion übernahm Carl Steingroever, den Aufsichtsratsvorsitz Dr. jur. Leo Steingroever, weiteres Aufsichtsratsmitglied war Arnold Steingroever und Prokurist war Bernard Steingroever. Immerhin gab es einen Platz im Aufsichtsrat, der nicht mit Familienmitgliedern besetzt war, sondern von Fabrik-Dir. Hans Görrig aus Essen eingenommen wurde.
In der Hirsch-Brauerei produzierte man durchaus mit Erfolg das damals beliebte „Hirsch Gold Export“, das auf Ausstellungen mehrfach prämiert wurde, das "Hirsch Urquell" sowie das „Hirsch Edel Pils“. Alle aufgezählten Biere waren untergärige Biere. Es wurde zwar auch obergäriges Bier gebraut, dies nahm nur einen geringen Anteil ein. Ob, und wenn seit wann Kölsch gebraut wurde, ist unklar. Bereits damals wurde in der Hirsch-Brauerei Bier in Flaschen abgefüllt. Die Brauerei gründete Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zahlreiche Niederlassungen im Mittelrheingebiet.
Laut einer Veröffentlichung des Kölner Bezirksverein Deutscher Ingenieure hat die Hirschbrauerei im Jahr 1910 eine Jahresproduktion von 55.000 hl Bier und 7.500 t Eis und beschäftigt 95 Mitarbeiter. Als Gründungsjahr wird in dieser Veröffentlichung 1893 angegeben (wobei hier wohl die Vorgängerbrauerei Carl Göters gemeint ist). Zu dieser Zeit soll die Jahresproduktion von 3.000 hl betragen und die Belegschaft aus 10 Arbeiter bestanden haben.
Im Jahr 1918 übernahm die Hirsch Brauerei die Rheinische Brauerei Gesellschaft Köln-Alteburg, welche Ende des neunzehnten Jahrhunderts die größte Kölner Brauerei war. Diese war u.a. durch die Folgen des ersten Weltkriegs in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Nach kurzer Zeit wurde im Jahr 1920 der Braubetrieb in der Braustätte in Köln-Alteburg eingestellt. Man konzentrierte sich lieber auf den Ausbau der Braustätte in der Alteburger Straße. Um 1920 wurde diese Braustätte auf eine Braukapazität von 200.000 hl und eine Lagerfähigkeit von 50.000 hl ausgebaut. Damit war die Hirsch-Brauerei in dieser Zeit die größte Kölner Brauerei.
In einer Darstellung aus dem Jahre 1926 wird die Hirsch-Brauerei wie folgt dargestellt [5]:
Wenn Deutschland auf dem Gebiete des Braugewerbes von jeher eine führende Stellung in der ganzen Welt eingenommen hat, so ist diese wirtschaftliche Tatsache nur zu einem geringen Teile dem Umstand zuzuschreiben, daß der Hopfen- und Gerstenbau in Deutschlands Grenzen heimisch und in sorgfaltigster Pflege zu hoher Blüte gebracht worden ist. Mehr ist diese Entwicklung durch die organisatorischen Fähigkeiten und die technischen und kaufmännischen Vorzüge der deutschen Brauer bedingt. Und es hat ganz den Anschein, als ob der Ausbau der deutschen Brauindustrie in vollstem Flusse ist; die syndikatsmäßigen Zusammenschlüsse, die sich während der letzten Zeit in dieser Branche vollzogen haben, sind durchaus geeignet, die wirtschaftliche Stoßkraft der in ihnen zusammengefaßten Unternehmungen ins Ungemessene zu vergrößern. Die deutsche Brauindustrie ist in allen Teilen Deutschlands ziemlich gleichmäßig vorangeschritten. Im rheinischen Braugewerbe steht die Hirsch-Brauerei-Köln A.-G. in Köln-Bayenthal mit in erster Reihe. Sie entsendet ihre Erzeugnisse nach Köln und den größeren Städten im Rheinland, aber auch die zu diesen Städten gehörenden Landbezirke werden von der Hirsch-Brauerei-Köln A.-G. in großem Umfange beliefert. Hier findet sie hauptsächlich Absatz in den Industriebezirken und den Braunkohlen fördernden Gebieten. Auf der anderen Seite hat Köln in den letzten Jahren als Hauptverkehrsstadt des Westens einen bedeutenden Aufschwung genommen, wozu die Messen ein erhebliches Teil beitragen. So bietet sich für die Hirsch-Brauerei-Köln A.-G. ein guter Absatz in dem großen Industriezentrum Köln. Die Fabrikanlage befindet sich jedoch nicht im Innern der Stadt, sondern in dem Vorort Bayentha1, wo die staubfreie Luft und die kühlen Lagerungsmöglichkeiten für die Herstellung des köstlichen Gerstensaftes vorhanden und ebenso die Vorbedingungen der chemischen Zusammensetzung des Wassers in hervorragendem Maße gegeben sind. Das Brauereigrundstück hat einen großen Gesamtflächenraum von 10 000 qm, so daß die Ausdehnungsmöglichkeit in jeder Beziehung vorhanden ist. Die Produktionsfähigkeit beträgt über 200 000 hl. Die Brauerei ist mit einem Eismaschinenbetrieb mit 500 000 Kältekalorien versehen bei einer täglichen Herstellungsmöglichkeit von 1 000 Ztr. Eis. Eine besondere Gewähr für die Sicherheit der Herstellung ihrer vorzüglichen Produkte bietet ein eigenes, modern eingerichtetes Laboratorium, dem die biologische Betriebskontrolle zur Aufgabe gestellt ist. Die Hirsch-Brauerei-Köln A.-G. ist ursprünglich aus kleinen Anfängen hervorgegangen, sie konnte im vergangenen Jahre auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Früher war sie eine offene Handelsgesellschaft und wurde später in eine Aktien-Gesellschaft umgewandelt. Der Weg zu ihrer heutigen Größe hat durch viele Schwierigkeiten hindurchgefühlt. Nicht unerwähnt seien hierbei die Kriegskontingentierung, die späteren Schwierigkeiten in der Inflationszeit und die wirtschaftlichen Hemmungen während der Besatzung. In den letzten Jahren hat die Hirsch-Brauerei-Köln A.-G. einen enormen Aufschwung genommen und zählt heute dank ihrer umsichtigen und tatkräftigen Leitung zu den ersten Unternehmungen der Branche. Sie gilt als die größte lokale Brauerei in Köln. Ihre Biere erfreuen sich einer allgemein großen Beliebtheit und der Name ihrer Spezialmarken ..Hirsch-Bräu-Gold-Export" und „Hirsch-Pilsener" ist im Rheinland in Bierkennerkreisen ein geflügeltes Wort geworden. Die Bezeichnungen „Hirsch-Bräu-Gold-Export" und „Hirsch-Pilsener" sind gesetzlich geschützt. Bei mehreren Ausstellungen ist das Erzeugnis der Hirsch-Brauerei-Köln A.-G. mit der Goldenen, Medaille prämiiert worden. Die Güte der Biere ist nicht zum mindesten darauf zurückzuführen, daß die Leitung der Hirsch-Brauerei-Köln A.-G. sich dem technischen Fortschritt im Brauereiwesen nicht verschlossen hat. Es sind verschiedene Neuanlagen gebaut worden, u. a. in den letzten Jahren ein Gär- und Lagerkeller nach den neuesten Verfahren und anderes mehr. Weitere Neueinrichtungen und Bauten sind ins Auge gefaßt. Die Hirsch-Brauerei-Köln A.-G. unterhält an verschiedensten Plätzen Niederlagen, teilweise in ihrem Eigentum, die stetig zur Ausdehnung des Absatzgebietes für die Firma beitragen. Das Unternehmen beschäftigt einen Stab von rund 150 Mitarbeitern. Der vorzügliche Ruf des von der Hirsch-Brauerei-Köln A.-G. vertriebenen Bieres hat der Brauerei auch einen wertvollen Export eingetragen. Zum Transport steht der Brauerei ein ausgedehnter Lastkraftwagenpark zur Verfügung neben traditionell überlieferten Pferdefahrzeugen. Die Versorgung der Kundschaft wird also auch wie alle übrigen Geschäftszweige von dem Grundsatz geleitet, den Anforderungen der Zeit Rechnung zu tragen und zur Befriedigung der Ansprüche den Betrieb dauernd auszugestalten und zu vergrößern. Auch in der jetzigen für das Brauereigewerbe ungünstigen Konjunktur ist der Absatz fortgesetzt im Steigen begriffen. Die Hirsch-Brauerei-Köln A.-G. trägt somit das ihrige zum Wiederaufbau der Wirtschaft als belebender Faktor bei.
Ähnlich positiv überhöht wird die Hirsch-Brauerei in einer Sonderausgabe des Kölner Tagblattes aus dem Jahr 1929 dargestellt [1]:
Die Hirschbrauerei in Köln-Bayenthal, Tacitusstraße 15, ist aus der Zusammenfassung von zwei kleineren Brauereien durch die Gebrüder Steingröver am Ende des vorigen Jahrhunderts hervorgegangen. Um 1900 erfolgte der Neubau der jetzigen Brauerei, die seit 1920 einen weiteren Ausbau erfahren hat. Die seit 1900 um das 8fache gestiegene Produktionsfähigkeit beträgt 200.000 hl., die Lagerfähigkeit 50.000 hl. Gebraut wird ein untergäriges Bier nach Dortmunder Art; Spezialbiere sind: Goldexport, Pilsener und Hirsch-Urquell. Vor dem Kriege bestand das Geschäft mehr im Verkauf von Flaschenbier, heute überwiegt der Faßverkauf nicht nur in Köln, sondern im ganzen Rheinland. Von den Rohmaterialien werden das Malz aus Sachsen und Thüringen, der Hopfen aus Bayern bezogen. Die innere Brauereieinrichtung ist vollständig neu, die Gärkeller-Anlage ist sogar mit Luftkühlung versehen. Von Interesse ist, das die jährlich von der Hirschbrauerei gezahlten Steuern das fünffache des ausgeschütteten Reingewinnes betragen. Von den von der Hirschbrauerei belieferten Restaurants ist für die Kölner das bekannte "Salzrümpchen" besonders hervorzuheben. Es hat eine ganz interessante Vergangenheit. Schon im Jahre1241 finden wir das Haus "Salzrump" erwähnt, während es erst im Jahre 1589 als Brauhaus bezeichnet steht. Ob nun der sonderbare Name "Salzrümpchen" von der früher sehr beliebten Fischdelikatesse der "Rümpcher" herrührt, oder ob man durch das an der Ecke der Römerquelle gelegene Salzlager, das "Salzrump" genannt wurde, zu der Bezeichnung des Wirtshauses gekommen ist, läßt sich heute nicht mehr feststellen. Im Jahre 1241 war das Kloster von St. Mauritius Eigentümerin des Hauses, worin zu seiner Zeit eine Bäckerei betrieben wurde, die noch Anno 1313 daselbst bestanden hat. Im Jahre 1487 teilte man die Besitzung in zwei Teile, wovon aber nur die Hälfte als Backhaus weiter benutzt wurde. Nach hundert Jahren, 1589, erwarb der Brauer Michael Herrmann aus Speyer dieses Backhaus für tausend Thaler und baute es zu Brauerei um. Seitdem wurde dort ununterbrochen Bier gebraut, bis vor einiger Zeit die Hirschbrauerei in Bayenthal das Haus ankaufte und dem Wirtschaftsbetrieb nun mit eigenem Bräu beliefert.
Anfang der 1930er Jahre war die Brauerei sehr erfolgreich. Im Geschäftsjahr 1929/30 wurde ein Gewinn von 240.012 Reichsmark erwirtschaftet und eine Dividende von 10% ausgeschüttet.
Durch die Fusion mit der ähnlich großen Adler-Brauerei AG, Köln am 29.6.1931 entstand die Adler- und Hirsch-Brauerei AG, Köln. Die Ursprünge der Adler-Brauerei liegen in der Subbelrather Straße 144-146 in Ehrenfeld. Hier gründeten die Gebrüder Dorn 1865 ihre Brauerei, die später von Quirin Lieven übernommen wurde. Aus der Fusion mit der 1872 gegründeten Köln-Niedermendiger Aktienbrauerei, die ihren Braubetrieb aus der Thürmchengasse nach Ehrenfeld verlegte und eine weitere Braustätte in Niedermendig besaß, entstand 1895 die Adler-Actien-Brauerei. Im Jahr 1906 wurde die Rhenania-Brauerei von Brauer Wahlen aus der Roßstraße 14-16 übernommen, 1918 wurde die Bonner Aktienbrauerei angegliedert. Anfang der 20er Jahre produzierte die Adler-Brauerei über 100.000 hl Bier jährlich und war damit wie die Hirsch-Brauerei eine der größten Kölner Brauereien.
Diese Fusion war aber nicht wirklich eine Fusion. Vordergründig war es ein Zusammenschluss zur „Adler- und Hirsch-Brauerei Akt.-Ges.“, hinter den Kulissen aber eine Übernahme. Diese Firmierung hielt nur bis zum 24.04.1934, dann verschwand der Name Adler und die Firmierung wurde in „Hirsch-Bräu Aktiengesellschaft geändert“. In Geschäftsbericht der Hirsch-Bräu für das Geschäftsjahr 1933/34 ist folgendes zu lesen: „… 1931 Uebernahme der Adler Brauerei A.-G., Köln, durch Fusion (nom. 1000 RM Adler-Akt. = nom. 500 RM Hirsch-Akt.), in Verbindung damit Firma-Änderung und Kapitalerhöhung. …“. Es war also keine Fusion auf Augenhöhe, sondern mit einer Bewertung 2:1. Im gleichen Geschäftsbericht ist über die Braustätte der Adler Brauerei in Ehrenfeld zu lesen: „… inzwischen stillgelegt; Produktion und Versand nach Bayenthal übernommen; Mälzerei noch in Betrieb …“. Auch damals kannte man schon das heute noch sehr beliebte Konstrukt „Brauerei übernehmen“, „Kundschaft übernehmen“, „Braustätte stilllegen“ zur Ausschaltung von Konkurrenz. Außer der Adler-Brauerei wurden so oder ähnlich u.a. auch die Colonia Brauerei und die Mülheim-Niedermendiger Aktienbrauerei übernommen und geschlossen.
Anfang der 1930er Jahre hatte die Hirsch-Brauerei Bierniederlagen in Düren, Düsseldorf, Hülhoven, Jülich, Mödrath, Pier; Rheydt, (M. Gladbach), Siegburg, Aachen und Bonn. Im Jahre 1936 wurde auch die Westmark-Brauerei Christian Sünner GmbH (ehemalige „Aposteln-Bräu“) übernommen.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 musste die Adler- und Hirsch-Brauerei arisiert werden, da die Hauptaktionäre, die Familie Jakob Feite, jüdischen Glaubens waren. Diese emigrierten nach Amerika.
Die Gründerfamilien der Essener Aktien-Brauerei, Funke und Schürenberg, die vorher im Steinkohlebergbau aktiv waren, erwarben bereits 1933, vermutlich aus genannten Gründen unter Wert, die qualifizierte Aktienmehrheit an der Hirsch-Brauerei.
Die Verdrängung der jüdischen Besitzerfamilie Feite war nicht genug, auch der damit verbundene Name „Hirsch“ war in braunen Zeiten nicht mehr opportun. Auf der Suche nach einem neuen Namen für die Brauerei, der den damaligen Machthabern genehm sein sollte, erstritt man 1938 von der „Dom-Brauerei von Johann Sion“ den „Dom“ und nannte sich fortan „Dom-Brauerei Carl Funke AG“. Grund war angeblich, dass man schon 1936 ein „Dom Pils“ auf dem Markt gebracht und auch als Warenzeichen hatte eintragen lassen. Sinn macht diese Erklärung aber keine, da Sion und deren Vorgängerbrauereien bereits seit 1901 das „Dombrauerei“ in der Firmierung hatten. Wenigstens soll Sion für die Namensübernahme eine Abfindung gezahlt worden sein. Andere Quellen berichten von einer „entschärften“ Variante, nämlich das die Hirschbrauerei Sion den „Dom“ einfach abgekauft hätte.
In den 40er Jahren war die Dom Brauerei wiederum Kölns größte Brauerei. Auch nach dem Krieg war die Dom-Brauerei erfolgreich, erst ab Ende der 1980er Jahre ging es stark bergab. Der Absatz sank, es wurde nichts mehr investiert, die Braustätte aufgegeben. Seit 2014 gehört die Marke Dom zum „Haus Kölscher Brautradition“ und darf sich dort die Kessel mit Sion, Gilden & Co. teilen. Detaillierte Informationen zur Dom-Brauerei sind im Bereich Kölschmarken -> Dom auf koelsch-net.de zu finden.

Firmierungen der Hirsch-Brauerei:
Zeitraum Firmierung Anmerkung
1892 – 1894 Brauerei Carl Göters Entstanden aus der Übernahme der Brauerei Johann Joseph Creischer und der Brauerei Conrad Schieffer
1894 – 1898 Hirschbrauerei Göters & Steingröver  
1898 – 1900 Hirschbrauerei Gebr. Steingröver  
1900 – 1931 Hirschbrauerei Cöln A.-G.  
1931 – 1934 Adler & Hirsch-Brauerei AG  
1934 – 1938 Hirsch-Bräu AG  
1938 – 1969 Dom-Brauerei Carl Funke AG  
1969 – 1978 Stern-Brauerei Carl Funke AG  
1978 – dato Dom-Brauerei AG  
 
 
Grafische Darstellung der Firmierungen und Übernahmen:
   
 
Übernommene / Vorgänger - Brauereien:
In der nachfolgenden Tabelle sind alle Brauereien aufgeführt, welche im Laufe der Zeit von der Hirschbrauerei übernommen wurden. Für manche dieser Brauereien gibt es auf dieser Website eine eigene Brauereihistorie, welche über den angegebenen Link aufgerufen werden kann.
Brauerei von - bis / übernommen von / Anmerkungen Brauereihistorie
Rheinische Brauerei Gesellschaft Alteburg 1876-1920, übernommen 1918 von der Hirsch-Brauerei
Aposteln-Bräu 1898-1934, übernommen 1934 von der Westmark Brauerei Christian Sünner, die wiederum 1936 von der Hirsch-Bräu AG übernommen wurde
Westmark Brauerei Christian Sünner GmbH 1934-1936, übernommen 1936 von der Hirsch-Bräu AG
Kalker Brauerei-Actien-Gesellschaft vorm. Jos. Bardenheuer 1888-1938, übernommen 1938 von der Hirsch-Bräu AG
Kronenbrauerei Aktien-Gesellschaft 1938-1954, entstanden durch Umfirmierung der Kalker Brauerei AG bei Übernahme durch die Hirsch-Bräu AG 1938
Colonia Brauerei 1899-1912, übernommen 1912 von der Hirsch-Brauerei
Adler-Brauerei 1895-1931, 1931 fusioniert mit der Hirsch-Brauerei zu Adler & Hirsch-Brauerei AG
 

Historische Warenzeichen
Keine Kölner Brauerei hat mehr Warenzeichen eintragen lassen als die Hirschbrauerei. Insgesamt sind es über alle Firmierungen mindestens 16 verschiedene.
(WZ002)
Warenzeichen der Hirsch-Brauerei Gebrüder Steingröver, eingetragen 1899
 
(WZ003)
Warenzeichen der Hirsch-Brauerei Gebrüder Steingröver, eingetragen 1901
(WZ004)
Warenzeichen "Bürgerliches Brauhaus Cöln" der Hirsch-Brauerei Cöln Actien-Gesellschaft, eingetragen 1908
 
(WZ005)
Warenzeichen "Cölner Bürgerbräu" der Hirsch-Brauerei Cöln Actien-Gesellschaft, eingetragen 1908.

 
(WZ006)
Warenzeichen "Bürgerbräu Cöln" der Hirsch-Brauerei Cöln Actien-Gesellschaft, eingetragen 1908.
Bis 1904 gab es unabhängig von der Hirschbrauerei die Bürgerbrauerei, welche sich 1898 das Warenzeichen "Bürgerbräu Köln" eintragen lies. Sie benannte sich aber 1904 in "Friesenbräu" um, so dass das Warenzeichen nicht mehr genutzt wurde
 
(WZ007)
Warenzeichen "Hirschbrauerei Köln Gold-Export" der Hirsch-Brauerei Köln Actien-Gesellschaft, eingetragen 1924
 
 
(WZ008)
Warenzeichen "GOLD-EXPORT" der Hirsch-Brauerei Köln Actien-Gesellschaft, eingetragen 1925
 
(WZ009)
Warenzeichen (Bildmarke) der Hirsch-Brauerei Köln Actien-Gesellschaft, eingetragen 1925
 
(WZ001)
Warenzeichen der Hirsch-Brauerei Cöln Actien-Gesellschaft, eingetragen 1906
(WZ015)
Warenzeichen "Dom-Pils Deutsches Pilsener" der Hirsch-Bräu Aktiengesellschaft, eingetragen 1936
 
(WZ016)
Warenzeichen "Dom-Pils Deutsches Pilsener" der Hirsch-Bräu Aktiengesellschaft, eingetragen 1936
(WZ010)
Warenzeichen "Hirschquell Köln" der Hirsch-Brauerei Köln Aktien-Gesellschaft, eingetragen 1929
 
(WZ011)
Warenzeichen "Salzrümpchen" der Hirsch-Brauerei Köln Aktien-Gesellschaft, eingetragen 1930
 
(WZ012)
Warenzeichen "Funke-Bräu"" der Hirsch-Bräu Aktiengesellschaft, eingetragen 1936
 
(WZ013)
Warenzeichen "Dom-Pils Deutsches Pilsener" der Hirsch-Bräu Aktiengesellschaft, eingetragen 1936
 
(WZ014)
Warenzeichen "Kölner Kindl" der Hirsch-Bräu Aktiengesellschaft, eingetragen 1936
(WZSßß1)
Warenzeichen "Keute", eingetragen am 11.11.2021. Warum das Warenzeichen auf Karl Steingröver eingetragen ist und nicht auf die Hrsch-Brauere, ist unklar
 
   
(WZ017) [7]
Warenzeichen "Hirsch Bräu" der Adler- und Hirschbrauerei aus dem Jahr 1934
                                                                                                                                                         
 

Historische Bilder
(W004) [9]
Werbeanzeige der Niederlage der Hirschbrauerei in Euskirchen
von Joseph Klee vom 23. September 1905. Im
Ausschank unter anderem "echt Kölsch" der Hirsch-Brauerei.
 
(W003) [9]
Werbeanzeige der Niederlage von Josef Klee in Euskirchen vom 15. September 1906. Im
Ausschank unter anderem "echt Kölsch" der Hirsch-Brauerei.
 
(WS004) [9, 22.07.1905]
Werbung des Hotel-Restaurant Koenen aus Cuchenheim in der Nähe von Euskirchen.
Im Angebot "echt Kölsch (Salzrümpchen"

 
(A001)
Vermutlich ein Auszug aus einem Brauereiregister aus den  30er Jahren mit Verweis auf die Niederlage der Hirsch-Brauerei in Rheydt (die Hirschbrauerei hatte Niederlagen in Düren, Düsseldorf, Hülhoven, Jülich, Mödrath, Pier, Rheydt, Siegburg, Aachen und Bonn
(unbekannte Sammlung)
     
(W008) [9, 26.11.1903]
Anzeige der Hirsch-Brauerei aus dem Jahr 1903. Wie üblich in dieser Zeit wurde sich gegen die beliebte Bayrische Konkurrenz abgegrenzt. Als Ausschank der Hirsch-Brauerei wird das Heinzelmännchen genannt
 
                              
 
(WH002) [12, 26.02.1908]
Anzeige des Heinzelmännchen-Brauhaus aus dem Jahr 1908. Im Ausschank: Hochfeine prima Biere der Hirschbrauerei aus Köln
(WH003) [12, 07.03.1908]
Anzeige des Heinzelmännchen-Brauhaus aus dem Jahr 1908. Im Ausschank: Hochfeine prima Biere der Hirschbrauerei aus Köln
(WH009) [12, 08.02.1908]
Anzeige des Heinzelmännchen-Brauhaus aus dem Jahr 1908. Im Ausschank: Prima helle und dunkle Biere der Hirsch-Brauerei Köln A.-G.
 
                                                      
(BK002) [11]
Briefkopf der "Hirsch-Bräu A.-G.", Mitte der 1930er Jahre
    (W001) [13]
Werbeanzeige der Hirsch-Brauerei aus dem Jahr 1909
 
(BK001) [5]
Werbung der Brauerei aus dem Jahr 1926. Die Grafik der Brauerei entspricht immer noch der links aus dem Jahr 1909
 
(F001) [5]
Foto der Ställe und Garagen der Hirschbrauerei, vermutlich
um 1910. Bemerkenswert ist, dass die Garagen für
die Fahrzeuge ebenerdig sind und die Pferde in der ersten
Etage untergebracht sind.
 
(F002) [5]
Foto eines Festgespanns der Hirschbrauerei aus dem Jahr 1926
(F003) [5]
Foto der Verladerampe der Hirschbrauerei mit Kraftwagen aus de, Jahr 1926
(F004)
Foto der Verladerampe der Hirschbrauerei mit Pferdegespannen aus dem Jahr 1920
 
(F005) [5]
Foto der "Dampfmaschinenanlage" aus dem Jahr 1926
(F006) [5]
Foto der "Eismaschinenanlage" aus dem Jahr 1926
(F007) [5]
Foto der "Elektrischen Kraftanlage" aus dem Jahr 1926
 
(F009) [5]
Foto des "Gärkellers" aus dem Jahr 1926
(PK002) [15, Sammlung Ippen]
"Hengste-Gespann der Hirschbrauerei Köln A.=G.",
gelaufen 1908
 
(f002)
Foto der Gastwirtschaft "Zum Salzrümpchen", "Special-Ausschank Hirsch-Bräu Cöln"
(unbekannte Sammlung) 
(PK003)
Postkarte der Gastwirtschaft "Zum Salzrümpchen" aus dem Jahr 1932.
"Special-Ausschank Hirsch-Bräu Cöln"
(PK004)
Postkarte der Restauration Jakob Fischer, Cöln-Arnoldshöhe. An der Fassade ist Werbung für "Hirsch-Bräu" angebracht
(unbekannte Sammlung)
 
(PK001)
Postarte des Restaurants "Im Trichter"
"Spezial-Ausschank der Hirsch-Bräu A.G., Köln-Rhein"
"Am Waidmarkt"
(Sammlung Krüger)
 
(FR001)
Foto einer Kölner Wirtschaft mit Werbeschildern für "Hirsch Gold".
(unbekannte Sammlung)
(F009)
Foto der RestaurationConrad Cremer, vermutlich aus den 1920er Jahren. An der Fassade Werbeschilder für Hirsch Pilsener und Hirsch Münchener. In den Schaufenstern hängen Schilder für Gold-Export und Werbeposter für Bock-Bier
(unbekannte Sammlung)
 
(F010)
Foto einer Kölner Straße, links ist die Werbung für "Hirsch Edel-Pils" einer unbekannten Restauration zu sehen
(unbekannte Sammlung)
 
(F011)
Foto einer Kölner Wirtschaft mit Werbeschildern für "Hirsch-Bräu Gold-Export".
(unbekannte Sammlung) 
(FS001)
Fass-Siegel der Hirsch-Bräu AG für "Edel Pils"
(unbekannte Sammlung)
(SC005)
Werbeschild Hirsch-Bräu Cöln, vermutlich um 1910
(unbekannte Samlung)
 
(W002)
Ausschnitt aus einer Werbung. Zu sehen sind Flaschen mit Etiketten von "Exportbier", "Münchener Bier" und "Echt Kölsch"
(unbekannte Sammlung) 
 
(BC003)
Emaille-Werbeschild der Hirsch-Bräu AG Köln. Abgebildet ist eine Flasche "Gold-Export"
(unbekannte Sammlung"
(AK001) [unbekannt]
Aktie der Adler- und Hirsch-Brauerei Aktiengesellschaft Köln.
Die Aktie wurde zweifach umgestempelt, zuerst in Hirsch-Bräu
Aktiengesellschaft und mit Wirkung vom 24. Mai 1938 in
Dom-Brauerei Carl Funke Aktiengesellschaft
 
(BC004)
Werbeschild "Hirsch-Bräu" "Gold-Export" & "Edel-Pils"
(unbekannte Sammlung)
(W006) [12, 13.07.1934]
Anzeige von Arnold Cramer zum "Deutschen Volksfest am Rhein" am Festplatz Aachener Tor aus dem Jahr 1934
 
(106) [12, 13.05.1928]
Gemeinsame Anzeige der Kölner Großbrauereien aus dem Jahr 1928. Die industriell untergärig brauenden Brauereien hatten mit der Konkurrenz außerhalb von Köln, insbesondere der Dortmunder Brauereien zu kämpfen. Deshalb appellierten sie an den Lokal-Patriotismus der Kölner
                                                      
 

Anmerkungen
» Folgende Brauereien wurden im Laufe der Zeit durch die Hirschbrauerei übernommen: Exportbierbrauerei Prinz Friedrich Karl (1910), Kronenbrauerei Gebr. Fuchssteiner GmbH (1911), Colonia Brauerei GmbH (1912), Mülheim-Niedermendiger Actienbrauerei vorm. Börsch und Hahn (1918), Adler-Brauerei (1931).
» Die Hirsch-Brauerei produzierte auch "Overstolzbräu, wie auf einigen Bierdeckeln zu sehen ist. Der Name stammte ursprünglich von der Rhenania-Brauerei, die von der Adler-Brauerei übernommen wurde, die ihrerseits wieder von der Hirsch-Brauerei übernommen wurde.
» Am Sonntag, den 7. August 1898 gab es in Köln einen Tornado, der insbesondere in den Stadtteilen Raderthal, Arnoldshöhe, Bayenthal und Poll starke Verwüstungen anrichtete. Auch die sich im Bau befindlichen Sudhaus der Hirsch-Brauerei war davon stark betroffen. Die sich in der Nähe befindliche Bayenthaler Maschinenfabrik wurde fast völlig zerstört. Hier Ausschnitte aus der Kölnischen Zeitung vom 8. August 1898 [14]:
„…Vom Kölner Tornado. Mit einem warmen Aufruf wendet sich Oberbürgermeister Becker an die Bürgerschaft Kölns und diese auf, den bedauernswerten Mitbürgern, die durch die entsetzliche Tornado-Katastrophe ihre Habe, Gut und Obdach in den schwer heimgesuchten Vororten Poll, Bayenthal, Arnoldshöhe und Raderthal binnen wenigen Minuten eingebüßt haben, durch Spendung und Gaben in ihrer Not beizustehen…“
„…Ein Bild grausiger Zerstörung bietet die große Bayenthaler Maschinenfabrik, vor der in der Morgenfrühe zahlreiche Arbeiter standen und mit Besorgnis auf ihre in Trümmer gegangen Arbeitsstätte blicken. Theile der abgerissenen Dächer der verschiedenen Betriebswerkstätten, Fernster, Treppen, verbogene Träger und schwere Thüren liegen zerstreut im #Hofe umher. Schwere Maschinen sind aus ihren Lagern gehoben; wie eine zerknüllte Papiertüte liegt der große Gasometer der Fabrik, der von seinem Standorte eine Strecke hinweggeschleudert worden ist, auf einem Gebäude. Die große, etwa 3m hohe, der Fabrik gegenüberliegende Mauer an der Alteburger Straße ist umgeweht, die hohen starken Bäume sind in der Ausdehnung des Fabrikgeländes teils umgeweht, teils entwurzelt …“
Selbst in den nicht so stark betroffenen Stadtteilen war die Zerstörung groß, u.a. am Glasdach des Hauptbahnhofs, wie hier geschildert: „…Die ganze Größe der Furchtbarkeit dieses Unwetters zeigten alle nach Westen stehenden Häuserreihen der vielen, grade in Köln von Norden nach Süden ziehenden Straßen. Vom Erdgeschoß bis zum Mansardenstock waren die meisten Fenster zertrümmert, sehr viele vielfach so durchlöchert, als wären Mengen von Geschossen auf sie abgefeuert worden. An der Glasbedachung des Hauptbahnhofes hat der Hagel etwa 400 Scheiben der 5mm dicken und außerdem 5 bis 600 gewöhnliche Scheiben durchschlagen …“
 

Gläser
 
(G001)
Hirsch-Bräu Köln
Flöte aus dem Jahr 1908, 1/4 L geeicht
(Sammlung Mühlens)
 
  (G003)
Hirsch-Bräu Gold-Export Köln
Glasflöte, nicht geeicht
(Sammlung Vondenhoff)
  (G005)
Hirsch-Bräu Edel-Pils, 5/20 L geeicht
(unbekannte Sammlung)
 
  (G002)
Hirsch-Bräu Edel-Pils, 0,5 L geeicht (gibt es auch 10/20 L geeicht)
(Sammlung Mühlens)
(G008)
Hirsch-Bräu, 0,4 L geeicht
(unbekannte Sammlung)
 
  (G002)
Dom Gold Export, 0,25 L geeicht
(unbekannte Sammlung)

 

(G007)
Dom Pils, Deutsches Pilsner, 0,25 l geeicht. Gibt es auch mit 0,3 & 0,5 l Eichung
(unbekannte Sammlung)
                                                                                                                                     
     

 
       

Glaskrüge
(GK001)
Hirsch-Bräu Köln
Glaskrug, 6/20 L geeicht
(Sammlung Mühlens)
(GK006)
Gold-Export Hirsch-Bräu Köln
Glaskrug, 6/20 L geeicht
(Sammlung Mühlens)
 
(GK005)
Gold-Export Hirsch-Bräu Köln
Glaskrug, 6/20 L geeicht
(Sammlung Mühlens)
 
(GK003)
Hirsch-Bräu Gold-Export Köln
Glaskrug 5/20 L geeicht
                
(GK004)
Hirsch-Bräu Gold-Export Köln, 5/20 L geeicht
 
(GK010)
Hirsch-Bräu Gold-Export Köln, 5/20 L geeicht
(unbekannte Sammlung)
 
(GK008)
Hirsch-Pilsner, 7/20 L geeicht
(unbekannte Sammlung)
(GK002)
Gold-Export Hirsch-Bräu Köln, 6/20 L geeicht
(Sammlung Mühlens)
  (GK009)
Dom Pils, Deutsches Pilsner, 0,25 l geeicht
(unbekannte Sammlung)

Tonkrüge
(K001)
Hirsch-Bräu Gold Export Köln
Geritzter Tonkrug, 1/2 L geeicht
(Sammlung Mühlens)
(K003)
Hirsch-Bräu Köln
(unbekannte Sammlung)
(K002)
Hirsch-Bräu Köln
(unbekannte Sammlung)
(K004)
Hirschbräu Köln
(unbekannte Sammlung)
 

Etiketten
(005)
"Export Bier", "Hirschbrauerei Cöln Act.-Ges."
Vermutlich um 1910, Vergrößerung aus W002, siehe auch Warenzeichen WZ001
(unbekannte Sammlung)
 
(006)
"Münchener Bier", "Hirschbrauerei Cöln Act.-Ges."
Vermutlich um 1910, Vergrößerung aus W002, siehe auch Warenzeichen WZ001
(unbekannte Sammlung)
 
(007)
"Echt Kölsch", "Hirschbrauerei Cöln Act.-Ges."
Vermutlich um 1910, Vergrößerung aus W002, siehe auch Warenzeichen WZ001
(unbekannte Sammlung)
(003)
"Hirsch Bräu",
Hirchbrauerei Köln-Bayenthal
(unbekannte Sammlung)
(004)
"Wiener Gold Feinstes Tafel-Bier",
Hirsch Brauerei Cöln AG
(unbekannte Sammlung)
(002)
"Hell Wiener Art",
Hirsch Brauerei Cöln AG
(unbekannte Sammlung)
 
(001)
"Porter Malz-Bier",
Hirsch Brauerei Cöln AG
(unbekannte Sammlung)
     
(004)
"Gold-Export", Firmierung "Adler & Hirsch Brauerei
AG Köln", d.h. zwischen 1931 und 1934
(Sammlung Mittenzwey)
                                                                                                                                                                                   

Bierdeckel
 
(004)
Bierdeckel der Hirsch-Bräu A.G. Köln. Handschriftlich datiert 1935
Edel Pils - Gold-Export
(unbekannte Sammlung)
 
(001)
Bierdeckel der Hirsch-Bräu Köln
(unbekannte Sammlung)
                                                                    
 
(009)
Bierdeckel der Hirsch-Bräu A.G. Köln
Edel-Export
(unbekannte Sammlung) 
(003)
Bierdeckel der Hirsch-Bräu A.G. Köln
Edel-Pils
(unbekannte Sammlung)
                                                                                                                                             
(005)
Bierdeckel der Hirschbrfäu Köln AG
Goldexport, Pilsener, Märzen
(unbekannte Sammlung)
 
(002)
Bierdeckel der Hirschbräu Köln AG
Goldexport, Pilsener, Märzen
(unbekannte Sammlung)
(006)
Bierdeckel der Hirsch-Bräu A.G. , außer Hirsch-Bräu und Overstolz-Bräu auch schon Dom-Pils, also zwischen 1936 und 1938
(unbekannte Sammlung)
(007)
Bierdeckel der Hirsch-Bräu A.G. , außer Hirsch-Bräu und Overstolz-Bräu auch schon Dom-Pils, also zwischen 1936 und 1938
(unbekannte Sammlung)
 
(008)
"Hirsch Bräu", "Dom-Pils" und "Overstolz-Bräu", dicker Deckel
                                                                                                                                              

Prägeflaschen
(1032)
 
(270) (027) (221) (028) (026)
Größe unklar,
Maßstab nicht gesichert
(unbekannte Sammlung)
 
ca. 0,8 l ca. 0,5l
 
ca. 0,4l ca. 0,4l ca. 0,5l
 
(262) (212) (029) (031) (030)  
ca. 0,7l ca. 0,5l 0,7l 0,33l 0,5l  
 


Informationen aus Brauereiverzeichnissen
1898 Hirschbrauerei, Göters & Steingröver, Bayenthal, Alteburgerstr. 242.
1902 Hirsch-Brauerei Köln, Aktiengesellschaft in Köln.
Gegründet: 28./11. 1900; handelsger. eingetr. -14./1. 1901. Gründer s. Jahrg. 1900/1901.
Die Firma, Hirschbrauerei Gebr. Steingroever in Köln-Bayenthal hat 14 daselbst belegene Grundstücke in Gesamtgrösse von 11 629 qm nebst aufstehenden Brauereigebäuden und Wohnhäusern im Gesamtwert von M. 780 000, ihre sämtlichen zum Brauereibetrieb dienenden Gegenstände, wie Maschinen, Lager- und Transportfässer, Pferde, Wagen etc. im Werte Von M. 120 000, eine Besitzung zu Mersch bei Jülich nebst Bierniederlage und Bierverlagsgeschäft, deren Wert abzüglich einer 50/0 Hypothek von M. 10 000 auf M. 50 000 festgestellt ist, ferner sämtliche am Tage des Besitzantrittes vorhandenen Rohstoffe und Vorräte sowie eine Reihe von Ausständen, wofür eine Wertsumme von M. '200 000 festgesetzt ist, in die A.-G. eingebracht. Ausserdem verpflichtet sich die Einbringerin, neu geplante, nach bereits entworfenem Plänen auszuführende Erweiterungsbauten zu der Brauerei in Köln-Bayenthal zu errichten, wofür derselben M. 345 000 vergütet wurden. Der Wert des gesamten Einbringens betrug M. 495 000. In Anrechnung hierauf übernahm die A.-G. von den Verbindlichkeiten der Einbringerin einen Teil bis zur Höhe von M. 200 000, sodass ein Reinwerf der Sacheinlage von M. 1 '295 000 verblieb, wofür M. 1 295 000 in 1295 als vollbezahlt geltenden Aktien der Ges. M. 1000 gewährt wurden.
Zweck: Bierbrauereibetrieb. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien (Nr. 1-1300) à M. 1000.
Geschäftsjahr: Kalenderj. Geno-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj.- Stimmrecht: 1 Aktie — 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12.1901 gezogen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum IR.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 40/0 Div., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält keine Tant., sondern nur eine feste Jahresvergütung von M. 1000.
Direktion: Carl Steingroever, Köln-Bayenthal. Aufsichtsrat: Vois. Dr. jur. Leo Steingroever, Köln-Marienthal, Arnold Steingroever, Trier; Fabrik-Dir. Hans Görrig, Essen. Prokurist: Bernard Steingroever.
1910 Hirschbrauerei Cöln, Akt.-Ges. (Bayenthal), Tacitusstr. 12/14.
Inh.: A.-G. (s. 1901). Dir.: Carl Steingröver, Carl H. Weber u. Gottfr. Dieninghoff. Brm.: Jos. Melzer. F.: 2197, 3056 u. 1261 (Direktion). – Dampfb. – Dampfk. – 3 Eismasch. – Elektr. Bel. – Fl.-V. – Zeugl.
1910 Hirschbrauerei Cöln, Akt.-Ges., Cöln-Bayenthal.
Direktoren C. Steingroever, Carl H. Weber u. Gottfr. Dieninghoff.Gründungsjahr bzw. Aktien-Gesellschaft seit: 1901, Aktienkapital in Mark: 2 000 000.
Bierabsatz in Hektolitern 1908/1909, 1907/1908, 1906/1907: ca. 62 000, ca. 60 500, ca. 42 900.Dividende in Prozenten 1908/1909, 1907/1908, 1906/1907: 0, 0, 0
1911 Hirsch-Brauerei Köln, Akt. Ges. in Köln-Bayenthal.
Gegründet: 28./11. 1900; eingetr. 14./1. 1901. Letzte Statutänd. 23./8. 1902, 27./12. 1905 .u. .30./3. 1908. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Bierabsatz 1905/06-1909/10: 41 200, 42 100, 56 977, 57 720, 53 130 hl.
Die Firma Hirschbrauerei Gebr. Steingroever in Köln-Bayenthal hat 14 daselbst belegene Grundstücke in Gesamtgrösse von 11 629 qm nebst aufstehenden Brauereigebäuden und Wohnhäusern im Gesamtwert von M. 780 000, ihre sämtlichen zum Brauereibetrieb dienenden Gegenstände. wie Maschinen, Lager- und Transportfässer, Pferde, Wagen etc. im Werte von M. 120 000, eine Besitzung zu Mersch bei Jülich nebst Bierniederlage und Bierverlagsgeschäft, deren Wert abzüglich einer 5 % Hypothek von M. 10 000 auf M. 50 000 festgestellt ist, ferner sämtliche am Tage des Besitzantrittes vorhandenen Rohstoffe und Vorräte sowie eine Reihe von Ausständen, wofür eine Wertsumme von M. 200 000 festgesetzt ist, in die A.-G. eingebracht. Ausserdem verpflichtete sich die Einbringerin, neu geplante, nach bereits entworfenen Plänen auszuführende Erweiterungsbauten zu der Brauerei in Köln-Bayenthal zu errichten (geschehen 1901/1902), wofür derselben M. 345 000 vergütet wurden. Der Wert des gesamten Einbringens betrug M. 1 495 000. In Anrechnung
hierauf übernahm die A.-G. von den Verbindlichkeiten der Einbringerin einen Teil bis zur Höhe von M. 200 000, sodass ein Reinwert der Sacheinlage von M. 1295 000 verblieb, wofür M. 1295 000 in 1295 als vollbezahlt geltenden Aktien der Ges. M. 1000 gewährt wurden. Die Brauerei ist auf eine jährl. Leistungsfähigkeit von 100 000 hl eingerichtet. 1907 wurde mit der Colonialbrauerei .G.m. b.H. in Köln-Nippes eine Interessengemeinschaft hergestellt, wonach die allmähliche Uberführung der bisherigen Bierherstellung der Colonialbrauerei auf die Hirschbrauerei bezweckt wurde. Die infolge der Erhöhung der Anleihe auf M. 1 500 000 der Brauerei zugeflossenen Mittel und ihr verbliebenen eigenen Schuldverschreib. konnten zur Durchführung dieser Interessengemeinschaft verwandt werden.
Kapital: M. 2 000 000 in 700 St.- u. 1300 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 300 000 in 1300 St.-Aktien. Die G.-V. v. 27./12. 1905 beschloss die Erhöhung des A.-K. um 700 Vorz.-Aktien zu M' 1000. Weitere M. 600 000 Vor.,-Aktien wurden geschaffen durch Umwandlung von St.-Aktien in Vorz.-Aktien. Letztere wurden von Debit. der Ges. verwandt, um in Höhe ihres Nominalwertes Kredit. der Ges. zu tilgen; die anderen neukreierten 700 Vorz.-Aktien wurden zu pari durch Zeichnung begeben, u. diente der Gegenwert zur Tilg. lauf. zweitstelligen Oblig.-Anleihe. Verpflichtungen sowie des grössten Teiles der 5 % Anleihen: 1. M. 1 000 in 41/2 % Oblig. von 1906, Stücke M. 1000. zs.: 2./1. u. 1./7. Bis. 1./10. 1909 begeben M. 1275 000. Hypotheken: M. 225 000 auf Brauerei, M. 50 000 auf Liegenschaften.
Geschäftsjahr: 1. 10.—30./9. (bis 1902: 1./2.—31. 1.). Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Absehreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 5 % Div. an Vorz.-Aktien, dann 5 % auf St.-Aktien, Rest zu gleichen Teilen an Vorz.- u. St.-Aktien. Der A.-R. erhält keine Tant., sondern nur eine feste Jahresvergütung von M. 1000.
Bilanz am 30. Sept. 1909: Aktiva: Brauereiimmobil. 1 192 398, Liegenschaften 78 498, Masch. 473 192, Fässer u. Bottiche 96 978. Fuhrpark 153 639, Betriebs-Utensilien 24 315, Flaschenbierabteilung 140 796, Mobil. u. Wirtschaftseinricht. 54 348, eigene Ausschänke 951 205, Hypoth. 249 7509 Effekten 92 500, Vorräte 260 690, Kassa u. Wechsel 14 801, Avale 400 000, Kapital- u. Warendebit. 958 851, Oblig.-Disagio-Kto. 55 174 - Passiva: A.-K. 2000 000, Delkr.-Kto. 28 063, Brauereihypoth. 225 000, Obligat. 1 275 000, Avale 400 000, Darlehn-, Waren-, Akzept- u. Zs.-Kredit. 1 221 075, Liegenschaftshypoth. 48 000. Sa. M. 5 197 138. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohprodukte, Steuern, Zs., Gesamt-Betriebs und Handl.-Unk. 974 467, Abschreib. 90 663. Sa. M. 1 065 131. - Kredit: Bier, Abfälle, Eis, Zs. M. 1 065 131.Dividenden: St.-Aktien 1901/1902: 0 %; 1902: 0 % (8 Mon.); 1902/03—1908/09: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1905/06 - 1908/09: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: C. Steingroever, Carl Weber. Aufsichtsrat: Vors. Dr. jur. Leo Steingroever, Köln-Marienburg; Arnold Steingroever, Trier: Fabrik-Dir. Hans Görrig, Bonn.
1934 Hirsch-Bräu Aktiengesellschaft. Sitz in Köln-Bayenthal, Tacitussiraße 15.
Vorstand: Gustav Sauer, Brauerei-Dir. Ludwig Domarus. Braumeister: Kurt Mennicke. Prokuristen: K. Mennicke, P. Cremer. Aufsichtsrat: Vors.: Konsul Dr. Heinrich von Stein, Köln; Prof. Hermann Bauer, München; August Funke, New York; Fritz Funke, Essen; Dir. A. Klaar, Essen; Dr. Albert Will, Hamburg; Bank-Dir. Dr. W. Seidel (Dresdner Bank), Köln.
Gegründet: 1894 als Hirsch-Brauerei Gebr. Steingroever; Akt.-Ges, seit 28./11. 1900, eingetr. 14.11. 1901. Firma bis 29./6. 1931: Hirsch-Brauerei Köln A.-G., bis 24./4. 1934: Adler- und Hirsch-Brauerei Aktiengesellschaft.
Entwicklung: Die Ges. übernahm mit Wirkung ab 1./10. 1918 das Malzkontingent der Rhein. Brauerei-Ges. in Köln-Alteburg. - 1931 Uebernahme der Adler Brauerei A.-G., Köln, durch Fusion (nom. 1000 RM Adler-Akt. = nom. 500 RM Hirsch-Akt.), in Verbindung damit Firma-Aenderung und Kapitalerhöhung. Bierniederlagen in Düren, Düsseldorf, Hülhoven, Jülich, Mödrath, Pier; Rheydt, (M. Gladbach), Siegburg; Aachen, Bonn.
Zweck: Brauereibetrieb. Es werden hergestellt untergärige Biere sowie Eis zum eig. Bedarf. Nebenprodukte-Verwertung durch Verkauf. Besitztum: Die Brauerei der ehemaligen Hirsch-Brauerei ist ausgestattet mit einem Doppelsudwerk (560 000 Kal.). Grundbesitz etwa 4000 qm bebaut, etwa unbebaut. Angestellte und Arbeiter: etwa 150.
Durch die Uebernahme der -Adler-Brauerei kam die Ges. in den Besitz der 2 Brauereianwesen dieser Ges., und zwar der früher Quirin Lieven'sche Bfauerei in Köln-Ehrenfeld, Subbelrather Straße 146, und der ehemaligen Löltgen'sche Mälzerei in Ehrenfeld, der Wohnhäuser in Ehrenfeld, Subbelrather Str. 144, Simrockstraße 85, in Köln-Nippes, Siebachstr. 91, in Köln-Sülz, Daunerstr. 15, der Wirtschaftshäuser in Köln, Neue Mastrichter Straße 26, Eigelstein 51, Hosengasse 29, Sternengasse 60, in Köln-Biekendorr, Roehusstr. 79, und in Bonn, Kölnstr. 1. Grundbes. etwa 10 000 qm. Die Brauerei Subbelrather Straße (inzwischen stillgelegt; Produktion und Versand nach Bayenthal übernommen; Mälzerei noch in Betrieb) hat eine Produktionsfähigkeit von etwa 200000 hl. Sie ist ausgestattet mit den neuesten techn. Einrichtungen, 2 Großwasserraumkesseln von ie 240 qm Heizfläche und 10 Atm. Ueberdruck aus Ueberhitzern, einer liegenden Heißdampf-Tandem-Verbundmaschine mit Einspritzkondensation von 250 PS normaler Nutzleistung, die mit einem Doppel-Kompressor für 300000 Kalorien stündl. Leistung direkt gekuppelt ist, ferner einer ebensolchen Maschine von rd. 170 PS mit einfachem Kompressor für 150 000 Kalorien, ferner 2 Gleichstrom-Dynamomaschinen von 80 kW bei 110 Volt Spannung, die für die Beleucht.- und Kraftübertragungsanlage dienen. 2 Eisgeneratoren können täglich 800 Ztr. Eis liefern. - Angestellte und Arbeiter: 90. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der Grundstücksverwaltungsgesellschaft Haus Rechtschule 24 m. b. H. in Köln, Grundstücksverwaltungsgesellschaft Haus Hohe Pforte 5/7 m. b. H. in Köln, Gebr. Fuchssteiner G. m. b. 11. in Jülich, Staufenburg G. m. b. H. in Köln und der Verwertungsgesellschaft Blaubach 4/6 m. b. H. in Köln. Verbände: Die Ges. gehört d. Deutschen Brauerbund in Berlin, dem Südwestdeutschen und dem Kölner Brauereiverband in Köln an.
Kapital: 2541 500 RM in 2500 Aktien zu 600 RM, 1800 zu 500 RM und 1415 zu 100 RM. Urspr. 1 300 000 M. Bis 1911 nach sanierung 1 250 000 Mark. Dann 1920 bis 1921 erhöht 2 500 000 M in Akt. zu 1000 M. Die G.-V. v. 31./3. 1925 beschloß Umstell. v. 2 500 000 M auf 1 500 000 RM in 2500 Akt. zu 600 RM. - Lt. G.-V. v. 29./6. 1931 zwecks Uebernahme der Adler-Brauerei Köln erhöht um 1 041 500 RM in 1800 St.-Akt. zu 500 und 1415 St.-Akt. zu 100 RM.
Großaktionäre: Die Aktienmehrheit ist im Besitz der Familie Funke in Essen,
4% % Anleihe von 1906: Im Umlauf am 30./9.1933: 48 730 RM; Rückzahlung gemäß Beschluß der Spruchstelle beim Oberlandesgericht Köln am 31./12. 1933 zum Aufwertungsbetrag von 150 RM zuzüglich Aufgeld von für 1933, also mit insgesamt 156 RM. Geschäftsjahr: 1./10.—30./9. - G.-V.: 1931 am 21./4 . — Stimmrecht: 100 RM 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., evtl. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsmäßige Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % auf Aktien. Der A.-R. erhält eine Tant. von 10 % und feste Jahresvergütung von 1000 M.
Bilanz am 30. Sept. 1933: Aktiva: Brauereigrundstück Köln-Bayenthal 147 000, Brauereigrundstück Köln-Ehrenfeld 163 000, Wirtschafts- u. Wohngrundstücke 216 500, Brauereigebäude Köln-Boyenthal 702 000, Brauereigebäude Köln-Ehrenfeld 305000, Wirtschafts- und Wohngebäude 417000, Maschinen 131 000, Lagerfässer und Tanks 103 000, Transportfässer 37 000, Fuhr-
park 59000. Mobilien u. Wirtschaftsgeräte 62000, Beteilig. 248500, Roll-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 41 231, Waren IGS 470, Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leist. (laufende Außenstände) 308 416, Darlehns- und sonstige Forderungen 1 834 S14, Forder. an abhängige Ges. 26 766, Wertpapiere 585, eigene Akt. (nom. 9900 RM) 4660, Kasse und Postscheck 4226, Bankguthaben 54 998, Posten, die der Rechnungsabgrenzung Passiva: A.-K. dienen 20 668, (Avale 102 482). 2 541500, gesetzl. Reserve 254 150, Rückstell., Delkr. 125 000, Obligations-Anleihe 1906 48 750, Obligations-Anleihe 1921 31, Ilyp. auf eigene Häuser 331 432, Devisen-Kredit (dinglich gesichert) 1 170000, Akzepte 126 871, Kreditoren 24 093, Biersteuer 115 617, Kautionen und Einlagen 23 319, Genußrechte auf Obligations-Altbesitz 159, Gewinnanteile auf Genußrechte 85, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 13 642, Vortrag auf neue Rechnung 1184, (Avale 102 482). Sa. 5 075 834 Reichsmark. Wechsel-Giro-Obligo am 30./9. 1933: 4178 RM.
Gewinn. u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 405 343, soziale Abgaben 33 436, Abschreibungen auf Anlagen 149 177, andere Abschreib. 227 030, Zs. 30 565, Besitzsteuern 50 628, Bier- und sonstige Steuern 461 916, Unkosten 510 365, Unkosten aus Beteiligungen Gl 70, Vortrag auf neue Rechnung 1184. - Kredit: Erträge abzüglich Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe -1789 039, außerordentliche Erträge 84 336, Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 2419.
Sa. 1 873 814 RM. Die Bezüge des A.-R. und Vorst. betrugen 12 238 RM bzw. 29 462 RM. Dividenden 1926/27—1932/33: 12, 12, 12, 10,
Bankverbindungen: Köln: Dresdner Bank, J. H. Stein, Reichsbank-Giro-Konto. Postscheckkonto: Köln 51 475. Sammelnummer Hansa 90 661.
 
 
 
Quellen
1 „Trinkt Kölner Bier - Quer durch Kölner Brauhäuser“, Sonderbeilage des Kölner Tageblattes von Sonntag den 15. Dezember 1929
2 Historisches Verzeichnis alter Biergläser/Krüge aus dem Köln/Bonner Raum, Hrsg.: Wolfgang Wukasch
3 Die Deutschen Brauereien im Besitze von Aktien-Gesellschaften, Verlag für Börsen- und Finanzliteratur A.-G., 1902
4 Adressbuch für die gesamte Brau-Industrie Europas, Band I: Deutschland, 1898, Verlag von Eisenschmidt & Schulze, Leipzig
5 „Köln“ aus der Reihe Deutschlands Städtebau, Verlag DARI (Deutscher Architektur- und Industrie-Verlag) Berlin-Halensee, 1926
6 Adressbuch für die gesamte Brau-Industrie Europas, Band I: Deutschland, 8. Jahrgang, 1910, Verlag von Eisenschmidt & Schulze GmbH, Leipzig
7 Die Deutschen Brauereien, Firmenjahrbuch des Deutschen Brauer-Bundes, Verlag für Rechts- und Wirtschaftsliteratur A.-G., Berlin u. Leipzig, 1934
8 Die Brauereien und Mälzereien im Deutschen Reich 1939-40, 38. Auflage, 1940, Verlag Hoppenstedt & Co., Berlin
9 Euskirchener Volkszeitung, Ausgaben 23. September 1905, 15. September 1906
10 Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger, Ausgabe 16. Januar 1931
11 "Köbes noch e Kölsch", Franz Mathar, Greven Verlag köln, 1996
12 "Kölner Lokal-Anzeiger, Ausgaben 08.02.1908, 26.02.1908, 07.03.1908, 13.05.1928, 13.07.1934
13 Kölner Adressbuch, Verlag Greven, Ausgabe 1909
14 Kölnische Zeitung, Ausgabe 08.08.1898
15 Sammlung Kölner Postkarten von Detlef Ippen, www.post.koeln