Unternehmensgeschichte der Brauerei "Im Laacher Hof" von Jean Ochs
 
 
 
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Unternehmensgeschichte
Die Straße „Im Laach“ und das Gebäude am Laach 6-8                              
Die Gastwirtschaft „Im Laacher Hof“ der Familie Glasmacher ((1813)-1858)
Die Gastwirtschaft „im Laacher Hof“ unter Johann Nikolaus Schmitz (1858-1867)
Die Gastwirtschaft „Im Laacher Hof“ unter Leonhard Ronco (1867-1893)
Die Brauerei „Im Laacher Hof“ unter Jean Ochs (1893-1920)
Die Gastwirtschaft „Im Laacher Hof“ unter Jean Ochs (1922-1929)
Die Gastwirtschaft „Im Laacher Hof“ unter Otto Hering (1929-1943)
Übersicht der Firmierungen
Anmerkungen
Quellen
Quellenverzeichnis                                             

Die Straße „Im Laach“ und das Gebäude am Laach 6-8
Die Straße „Im Laach“, an deren Hausnummer 6-8 die Brauerei „Laacher Hof“ von 1893 bis 1920 bestand, hieß bis zum Jahr 1812 „Im Loch“ [4,7]. Dieser Name ist abgeleitet von einem Durchbruch durch die alte parallel verlaufende Römermauer [1]. Auf der weiter unten abgebildeten Kreuter-Karte (F001) ist parallel zur Straße „Im Laach“ die Straße „alte Mauer bei Mauritz“ zu erkennen. Spätestens ab dem Jahr 1822 wurde die Straße „Im Lach“ genannt [3] und ab dem Jahr 1850 „Im Laach“ [5].
Der Name hat also nicht mit dem Laacher See oder dem Kloster Maria Laach in der Eifel zu tun, wie man zuerst meinen könnte.
Das Gebäude am Laach 6-8 hieß früher „Haus Hürth“ [2], der Name „Lacher Hof“ taucht zum ersten Mal im Jahr 1827 als Restauration „Lacher Hof“ auf.
   
(F001) [18]
Ausschnitt aus einer Kreuter-Karte des Neumarkt um 1845. Auf der Vergrößerung ist gut auf halber Höhe links die Straße "Im Laach" zu sehen und am rechten Ende der Straße das Haus mit den Hausnummern "8-6"
(F003 [19]
Kreuterkarte der Staße "Lach", um 1840. Das große Haus mit den Hausnummern 8 und 6 ist der Laacher Hof
                                                                                    

Die Gastwirtschaft „Im Laacher Hof“ der Familie Glasmacher ((1813)-1858)
Die ersten bekannten Bewohner des Gebäudes am Laach 6-8 war die Familien Glasmacher. Im Kölner Adressbuch des Jahres 1797 [4] ist folgender Eintrag zu finden: „Im Loch am Neumarkt 5439. Chrisant. Glasmacher, grose Büttenbinder, seel. Wittwe“. Ganz schlau wird man aus dem Eintrag nicht. Die Nummer 5439 ist die Hausnummer in französischer Zeit und entspricht der Hausnummer 6 nach Abschaffung der französischen Zählweise. Vermutlich war die Wittwe Glasmacher als Büttenbinder (veralteter Begriff für Böttcher, welche hölzerne Gefäße und Behälter herstellten) tätig.
Die nächste Nennung stammt aus dem Kölner Adressbuch des Jahres 1813 [7], welches in französischer Sprache verfasst wurde. Hier ist der Name Glasmacher gleich zweimal zu finden. Die erste Nennung des Namens Glasmacher bezieht sich auf die Witwe Glasmacher, welche mittlerweile am Laach 6 eine Gastwirtschaft betreibt: „..Aubergistes: … Glasmacher (veuve) R. du Lac n. 6. (V. Cabaretiers.)…“ (Aubergistes = Gastwirte, veuve = Witwe, was „V. Cabaretiers“ bedeuten soll ist unklar).
Die zweite Nennung des Namens Glasmacher bezieht sich auf Engelbert Glasmacher, vermutlich ein Bruder oder Schwager der Witwe Glasmacher. Er betreibt bereits eine Brauerei und eine Brennerei. Der Eintrag lautet „Glasmacher (Engelbert) brasseur et distillateur d’eau-de-vie, Mont rouge n. 1.“.
Die Witwe Glasmacher betrieb also spätestens seit 1813 eine Gastwirtschaft am Laach 6 und Engelbert Glasmacher zeitgleich eine Brauerei und Brennerei in der Straße „Mont rouge n. 1.“. Wo genau diese Straße lag, im Adressbuch aus dem Jahr 1822 [3] taucht sie als „Rother Berg“ auf, ist unklar.
Die erste Erwähnung außerhalb der Kölner Adressbücher stammt aus dem Jahr 1819 im Kontext eines Vertreters von Glaswaren aus Böhmen, der während seines Besuchs in Köln bei Wilhelm Glasmacher logiert. Außer der reinen Restauration wurden damals auch schon Zimmer angeboten.
[8, 11.12.1819] „…G.s Görner, aus Ulrichsthal in Böhmen, empfielt sich mit feinen selbst fabrizierten Glaswaaren, … Sein Logis ist bei Herrn Wilhelm Glasmacher im Lach…“
 
Zwischen 1813 und 1819 muss also Wilhelm Glasmacher, ein Sohn der Witwe Glasmacher, den Betrieb der Restauration übernommen haben. Auch im Kölner Adressbuch des Jahres 1822 [3] wird Wilhelm Glasmacher als Betreiber der Gastwirtschaft im Lach 6 genannt.
In einer Anzeige aus dem Jahr 1827 wird die Restauration zum ersten Mal als „Lacher Hof“ bezeichnet.
[8, 20.01.1827] "...J. B. Holtginder et Comp. aus Hannover ist mit einer schönen Partie Reit-, Wagen-, und Cabriolet-Pferden von der besten Race hier angekommen, und logiert bei Herrn Wilh. Glasmacher im Lacher Hof und wir bis zum 22. dieses hier bleiben, wo er nach Aachen gehen wird…“
 
Im Jahr 1830 steht ein Wilhelm Glasmacher wegen Diebstahls vor Gericht. Es kann davon ausgegangen werden, dass es sich um den gleichen Wilhelm Glasmacher handelt, weil in den Adressbüchern dieser Zeit nur eine Person dieses Namens aufgeführt ist.
[8, 29.01.1830] „..Verzeichnis der bei den gewöhnlichen Affisen des I. Quartals 1830 am 1. Februar und folgenden Tagen verkommenden Criminal-Sachen. Nro. 1. ... Nro. 16- Samst. d. 13 : A. Wilh. Glasmacher, a. w. Diebstahlversuchs durch einen Nachschlüssel. Verth. Hr. Lob…“
 
Wie die Verhandlung ausging, ist leider nicht bekannt.
Wilhelm Glasmacher starb im Jahr 1841 [8]. Seine Witwe führte die Restauration noch bis in die Mitte der 1840er Jahr, bevor ihr Sohn, Michael Joseph Glasmacher, die Führung übernahm.
Michael Joseph Glasmacher heiratete im Jahr 1845 die aus Mainz stammende Francisca Hechtelberger, in den kommenden Jahren bekamen sie gemeinsam mindestens 4 Kinder, alles Töchter (1846: Elisabeth Josephine, 1848: Anna Catharina Johanna, 1849: Franziska Friedericke Josephine, 1855: Anna Wilhelmine Hubertine) [8].
Über die Folgejahre ist nur bekannt, dass die Restauration mittlerweile zu einem größeren Hotelbetrieb angewachsen war. Michael Joseph Glasmacher führte den Laacher Hof bis ins Jahr 1858, in dem er den Laacher Hof an Johann Nikolaus Schmitz verkaufte. Die Gründe hierfür sind nicht ganz klar, da aber eine Mobiliar-Versteigerung stattfand, könnten finanzielle Schwierigkeiten dafür verantwortlich sein. Michael Joseph Glasmacher war zu diesem Zeitpunkt erst 38 Jahre alt.
[8, 08.01.1858] „…heute Freitag den 8. Januar c., zu den gewöhnlichen Vor= und Nachmittagsstunden Fortsetzung der Mobilar-Versteigerung in dem Laacher Hofe, im Laach Nr. 6 und 8. Es kommen u. A. zum Aussatze: Haus= und Wirthschafts=Mobilien jeder Art, u. A. Bettungen, Bettstellen u. s. w. Landwehr, Notar…“
 
Was Michael Joseph Glasmacher in den Folgejahren machte ist nicht bekannt. Im Jahr 1877 verstarb er im Alter von 57 Jahren, in den Todesanzeigen wurde er als Rentner bezeichnet [8]
(W064) [8, 11.12.1819]
Ein Böhmischer Glaswaren-Verkäufer logiert im Jahr 1819 bei Wilhelm Glasmacher
 
(W065) [8, 20.01.1827]
Ein Pferdeverkäufer aus Hannover logiert im Jahr 1827 bei Wilhelm Glasmacher
(W062) [8, 05.04.1841]
Todesanzeige von Wilhelm Glasmacher, welcher im April 1841 verstarb 
(W058) [8, 08.01.1858]
Anzeige Mobiliar-Versteigerung von Michael Josef Glasmacher. Dieser ließ mit der Aufgabe des Laacher Hof die Einrichtung versteigern

Die Gastwirtschaft „im Laacher Hof“ unter Johann Nikolaus Schmitz (1858-1867)
Johann Nikolaus Schmitz erwarb den Laacher Hof von Michael Joseph Glasmacher im Jahr 1858 und führte ihn als Hotelbetrieb und Restauration weiter. Über die 9 Jahre seiner Führung des Betriebs ist nichts bekannt. Bereits im Jahr 1867 erwarb Leonhard Ronco den Betrieb. Die Hintergründe sind unklar, ebenso wie sein Vorgänger ließ Johann Nikolaus Schmitz das Inventar versteigern.
[8, 01.01.1867] „…Freiwilliger Mobiliar-Verkauf. Am Mittwoch den 9. Januar 1867 und folgende Tage, in den gewöhnlichen Vor= und Nachmittagsstunden, läßt Herr J. N. Schmitz wegen Uebertragung des Geschäftes im Gasthofe zum Laacher Hofe im Laach Nr. 6 und 8 in Köln einen Theil seines Mobilars, bestehend in: Tischen, Stühlen, Schränken, Bettstellen, Bettzeug, einer großen Partie Leinwand und Gebild, Porzellan=, Glas=und Krystallsachen, Silberwerk, wobei Suppen= und Vorlege-Löffel etc., öffentlich und meistbietend gegen gleich baare Zahlung durch den Unterzeichneten versteigern. Schreiner, kgl. Gerichtsschreiber…“
 

Die Gastwirtschaft „Im Laacher Hof“ unter Leonhard Ronco (1867-1893)
Leonhard Ronco erwarb den Laacher Hof von Johann Nikolaus Schmitz im Jahr 1867 und führet ihn als Hotelbetrieb und Restauration weiter.
Außer einigen Versammlungs-Anzeigen ist wenig seine Führung des Laacher Hof bekannt. Als Leonhard Ronco im Jahr 1881 verstarb, führte sein Sohn, Franz Ronco, den Betrieb weiter [1]. Nach 2 Jahren schloss Franz Ronco das Hotel und versteigerte, wie üblich, das ganze Inventar.
[9, 06.10.1893] „…Mobilar-Verkauf. Auf Anstehen des Herrn Franz Ronco, Besitzer des Hotel Laacher Hof in Köln, versteigert der Unterzeichnete weg. Aufgabe d. Hotels am Freitag den 6. October und Samstag den 7. October 1893, Morgens um 9 Uhr beginnend, im Hansa-Saale, Weidengasse 34 zu Köln, die sämmtlichen, gut erhaltenen Hotel-Mobilien, als da sind: 30 complette, sehr gute Betten mit gediegenen Roßhaar-Matrazen, 30 Wasch-Commoden, 30 Nachts-Commödchen, 20 Kleiderschränke von Nußbaumholz, …“
 
Den Laacher Hof selbst verkaufte er an Johann Ochs. Franz Ronco eröffnete übernahm kurz darauf eine bestehende Restauration in der Großen Budengasse und eröffnete am 10. März 1894 sein „Wein-Restaurant Franz Ronco“.
 
(W067) [8, 22.02.1873]
Nach dem Rosenmontagszug direkt in den Laacher Hof. Anzeige aus dem Jahr 1873
(W050) [9, 06.10.1893]
Wegen der Aufgabe des Laacher Hof verkaufte Franz Ronco "sämtliche Hotel-Mobilien"
(W060) [9, 10.03.1894]
Kurz nach dem Verkauf des Laacher Hof an Jean Ochs eröffnete Franz Ronco im März 1894 sein Wein-Restaurant in der Großen Budengasse
                                

Die Brauerei „Im Laacher Hof“ unter Jean Ochs (1893-1920)
Bevor Jean (Johann) Ochs die Brauerei „Im Laacher Hof“ gründete, führte er bereits von 1887-1893 eine Brauerei in der Marzellenstraße 63 . Jean Ochs was seit dem Jahr 1887 mit Antoinette Drebber verheiratet, mit der er mindestens 4 Kinder hatte (1888: Kasper Johann, 1891: Friedrich, 1892: Helene Antoinette, 1898: Elisabeth).
Die Eröffnung der Brauerei kündigte er in einer Anzeige wie folgt an:
[9, 08.10.1893] „…Heute Eröffnung meiner Bierbrauerei und Restauration Laacher Hof (Im Laach 6-8). Anstich von hochfeinem obergährigen Lagerbier. Vorzügliche Küche. Jean Ochs…“
 
Außer der Brauerei und der Restauration führt er den Hotelbetrieb weiter. Wie so oft stammen die bekannten Erwähnungen der kommenden Jahre aus Versammlungs-Anzeigen von Vereinen und Gesellschaften. Bei Jean Ochs versammelten sich eine skurrile Mischung, wie die folgende Aufzählung zeigt:
• Der Verein der ehemaligen 7. Fußartilleristen (der Verein wurde auch 1911 im Laacher Hof gegründet)
• Der Verein ehemaliger 160er Köln (Regiment)
• Der Rheinische Radfahrer-Verband
• Der Katholische Beamtenverein
• Die Vereinigung der Lederarbeiter
• Der Zweckverband für Leibesübungen
• Der Deutsch Gärtner Verband
• Der Zentralverband christlicher Holzarbeiter
• Die Zentrums-Partei
• Die christlichen Friseurgehilfen und Friseusen
Jean Ochs war aber nicht nur im Brauerei-Gewerbe tätig. Er besaß Grundstücke und Immobilien in Frechen und errichtete darauf eine Tonröhren-Fabrik. Im Jahr 1906 wurde die passende Gesellschaft, die „Cöln-Frechener Steinzeugfabrik Rhenania, Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ gegründet, in der Jean Ochs Gesellschafter war.
[8, 27.03.1906] „…In das Handelsregister ist am 23. März 1906 eingetragen: Unter Nr. 791 die Gesellschaft unter der Firma: „Cöln-Frechener Steinzeugfabrik Rhenania, Gesellschaft mit beschränkter Haftung“, Cöln a. Rhein. Gegenstand des Unternehmens ist Herstellung von Tonröhren und anderen Erzeugnissen des Steinzeuggewerbes, sowie Handel mit demselben. Das Stammkapital beträgt 200000 Mark. Geschäftsführer ist Johann Josef Schmitz, Kaufmann, Cöln. Der Gesellschaftsvertrag ist vom März 1906. Ferner wird bekannt gemacht: Behufs Verrechnung auf seine Stammeinlage bringt der Gesellschafter Johann Ochs, Bierbrauereibesitzer in Cöln, in die Gesellschaft ein die sämtlichen ihm gehörigen, zu Frechen im Landkreis Cöln gelegenen, im Grundbuche von Frechen Band 33 Blatt 1296 eingetragenen Grundstück, nämlich: Flur P ... nebst den auf diesen Grundstücken befindlichen Wohn-, Oekonomie- und Mühlengebäuden, sowie der drauf errichteten, noch im Bau begriffenen, von ihm betriebsfertig zu stellenden Tonröhrenfabrik. Der Gesellschafter Ochs verpflichtet sich, die Tonröhrenfabrik spätestens am 1. Juli dieses Jahres betriebsfertig zu übergeben. Die zur Betriebsfertigkeit der Fabrik gehörenden, von p. Ochs herzustellenden Gegenstände sind aus dem Gesellschaftvertrage ersichtlich. Auf diesen Liegenschaften haftet eine Hypothek für 150 000 Mark Darlehen, verzinslich mit 5% per Jahr. Im übrigen gehen die eingebrauchten Liegenschaften frei von Hypotheken, Grund- und Rentenschulden, sowie frei von Grunddienstbarkeiten, jedoch mit allen anklebenden Gerechtsamen auf die Gesellschaft über. Für die vertragsmäßig beschaffene Sacheinlage des Gesellschafters Johann Ochs wird demselben die vereinbarte Summe von 300 000 Mark vergütet. Hiervon entfallen auf Gebäude und Grundstücke 180 000 Mark und auf beweglichen Gegenständen 120 000 Mark. In Anrechnung auf diese Summe übernimmt die Gesellschaft die vorbesagte Hypothekenschuld im Betrage von 150 000 Mark mit den Zinsen vom 1. Juli dieses Jahres ab als eigene persönliche Schuld und verpflichtet sich, die Gläubigerin zu befriedigen, gleichviel ob dieselbe die Schuldübernahme genehmigt oder nicht. Die sonach verbleibenden 150 000 Mark werden mit der gleich hohen Stammeinlage des Gesellschafters Ochs aufgerechnet, so daß diese als eingezahlt gilt. Die vorgeschriebenen Veröffentlichungen erfolgen durch den Reichsanzeiger.
 
Die Firma gibt es heute noch, allerdings wurde die Produktion im Jahr 1988 eingestellt und die Firma befasst sich nur noch mit der Vermietung und Verpachtung von Haus- und Grundbesitz.
Im April 1918 gründete Jean Ochs eine weitere Firma namens „Johann Ochs“, deren Geschäftszweck nicht bekannt ist.
[8, 13.04.1918] „…In das Handelsregister ist am 6. April 1918 eingetragen: Abteilung A. Nr. 6740 die Firma Johann Ochs, Cöln, und als Inhaber Johann Ochs, Bierbrauereibesitzer und Gastwirt, Cöln…“
 
Vermutlich im Jahr 1920, ggf. auch im Jahr 1921 schloss Jean Ochs die Brauerei und führte den Laacher Hof nur noch als Hotel und Restauration weiter
(W002) [9, 08.10.1893]
Anzeige zur Eröffnung der Brauerei vom 8. Oktober 1893
(W005) [9, 10.10.1893]
Eröffnungsanzeige der Brauerei im Lacher Hof 2 Tage nach der Eröffnung
 
(W051) [9, 17.04.1909]
Anzeige von Hotels und Restaurants für Besucher der Stadt. Neben vielen anderen (hier nur ein Ausschnitt) ist auch das Hotel zum Laacher Hof aufgeführt. Übernachtung mit Frühstück ab 2 Mark
 
(PK002) [20, Sammlung Ippen]
Postkarte des Laacher Hof. Gelaufen im Jahr 1898
(PK001) [17]
Postkarte der "Bierbrauerei u. Restauration Laacher Hof v. J. Ochs", um 1900
 
(W007) [9, 26.11.1909]
Der Verein ehemaliger 160er trifft sich in der Bierbrauerei Ochs. Anzeige aus dem Jahr 1909 
 
(W003) [14, 09.07.1910]
Anzeige des Laacher Hof aus dem Jahr 1910. Übernachtung mit Frühstück schon ab 2 Mark
(W052) [9, 21.03.1911]
Die ehemalige 7. Fussartillerie gründet sich im Jahr 1911 im Laacher Hof 
(W001) [9, 31.05.1914]
Anzeige des Obergärigen Bierhaus von Hans Ochs, vermutlich eines Bruders von Michael Joseph Ochs, aus dem Jahr 1914. Im Angebot: Echt Kölsch aus der Brauerei "Laacher Hof"
(100) [10, 17.09.1920]
Anzeige des "Vereins obergäriger Hausbrauereien" aus dem Jahr 1920. Dank Auslandsmalz ist wieder Vollbier verfügbar. Der Verein gleicht einem Kartell, alle 25 Brauereien haben die gleichen Preise

 


Die Gastwirtschaft „Im Laacher Hof“ unter Jean Ochs (1922-1929)
Nach der Stilllegung der Brauerei erfolgten Umbauten im Laacher Hof und im Februar 1922 wurde das „Hotel-Restaurant Laacher Hof“ wieder eröffnet.
[10, 18.02.1922] „…Hotel-Restaurant „Laacher Hof“ Köln, Im Laach 6-8. Wieder eröffnet. Prima Biere und Weine sowie beste bürgerliche Küche. Hochachtungsvoll Joh. Ochs…“
 
Im Jahr 1929 übergab Jean Ochs den Laacher Hof an Otto Hering, blieb aber weiterhin Besitzer des Laacher Hof. Jean Ochs verstarb im Jahr 1937, nach seinem Tod gehörte der Laacher Hof einer Erbengemeinschaft.
 
(W006) [10, 18.02.1922]
Anzeige zur Wiedereröffnung des Laacher Hof nach Schließung der Brauerei aus Februar 1922
                                                                                                       

Die Gastwirtschaft „Im Laacher Hof“ unter Otto Hering (1929-1943)
Über die Jahre der Führung des Laacher Hofs durch Otto Hering sowie über seine Person selbst ist so gut wie nichts bekannt.
Bemerkenswert ist eine Versammlungs-Anzeige der Zentrumspartei welche sich im Jahr 1933 im Laacher Hof traf. Dort zu lesen ist, dass es um das Schicksal des deutschen Volkes geht.
[9, 22.02.1933] „…Vom Zentrum. Bezirk Maritius. Donnerstag, 23. Februar, 20.15 Uhr, versammeln wir uns im Gasthof Laacher Hof, Im Laach 4/6. Redner: Dr. Burgbacher und Schäfer. Kommt alle und zeigt den alten Zentrumskämpen, daß die katholische Jugend auf dem Posten und gewillt ist, die alte, sturmerprobte Fahne des Zentrums mutig aufzugreifen und voranzutragen. Es geht um unsere katholische Weltanschauung! Es geht um des deutschen Volkes Schicksal!...“
 
Es ging wirklich um das Schicksal Deutschlands, aber nur einen Monat später stimmte das Zentrum am 24. März im Deutschen Reichstag für das Ermächtigungsgesetz und bereitet Hitler so den Weg.
Die Konsequenz bekam auch der Laacher Hof zu spüren. Im Jahr 1943 wurde er bei alliierten Bombenangriffen völlig zerstört und nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut.
Den ausgebombten Otto Hering hatte es in den Osten Deutschlands verschlagen. Die letzte bekannte Nennung ist eine Anzeige aus dem Jahr 1944, in der er eine Gaststätte oder ein Hotel zur Übernahme sucht.
[13, 13.02.1944] „…Tücht. westd. Gastwirtsehepaar sucht Gaststätte m. od. ohne Hotel, Pension, Landgastbof od. ähnliches. Kauf od. Pacht. Evtl. tätige Beteiligung. Hotelwäsche vorbanden. Otto Hering. z. Zt. Brettin, Genthin=Land Bez. Magdeburg...“
 
 
(W055) [9, 03.07.1931]
Anzeige des Laacher Hof aus dem Jahr 1931. Hervorzuheben: "Sicheres Unterstellen von Motorfahrzeugen"
(W056) [15, 01.08.1934]
Hochzeitsanzeige von Heinz Langen aus dem Jahr 1934. Heinz Langen gibt als Adresse "Hotel Laacher Hof" an, ggf. führte er in dieser Zeit den Laacher Hof, was zur rechts stehenden Adresse passen würde. 
(W057) [8, 30.04.1936]
Anzeige von Otto Hering aus dem Jahr 1936, in der er ankündigt, den Laacher Hof wieder zu übernehmen. Die Hintergründe sind nicht ganz klar, in den Kölner Adressbüchern gibt es zwischen den Jahren 1930 bis 1937 durchgehend Einträge, in denen Otto Hering als Betreiber des Laacher Hof genannt ist. Ggf. hatte Otto Hering den Betrieb aber doch in anderen Hände gegeben, vielleicht an Heinz Langen (siehe Anzeige links), der als Adresse den Laacher Hof angibt.
 
                   
   
(PK003) [20, Sammlung Ippen]
Postkarte des Hotel Laacher Hof, gelaufen im Jahr 1931
(PK001) [20, Sammlung Ippen]
Postkarte des Hotel-Restaurant Laacher Hof, gelaufen im Jahr 1937 
                                                                                         

Übersicht der Firmierungen
Zeitraum        Firmierung Anmerkung
(1813)-1858 Gastwirtschaft „Im Laacher Hof“, Wilhelm Glasmacher / Michael Joseph Glasmacher "Im Loch 6", ab 1922 "Im Lach 6-8, ab 1850 "Im Laach 6-8"
1858-1867 Gastwirtschaft „Im Laacher Hof“, Johann Nikolaus Schmitz  
1867-1893 Gastwirtschaft „Im Laacher Hof“, Leonhard Ronco  
1893-1920 Brauerei „Im Laacher Hof“, Jean Ochs  
1922-1929 Gastwirtschaft „Im Laacher Hof“, Jean Ochs  
1929-1943 Gastwirtschaft „Im Laacher Hof“, Otto Hering  

Anmerkungen
» Der Laacher Hof bestand etwa 130 Jahre, davon allerdings nur 27 Jahre als Brauerei
» Im ersten Kapitel sind „Kreuter Karten“ abgebildet. Der Namensgeber, Franz Anton Kreuter, lebte von 1810 bis 1877 und war ein Kölner Buchhändler, Antiquar und Heimatforscher. Er zeichnete von 1840 bis 1850 etwa 110 Karten von Kölner Straßenzügen. Im Gegensatz zu „normalen“ Stadtplänen sind die auf den meisten Karten die Fassaden der Häuser maßstabsgerecht und wirklichkeitsnah abgebildet, und weiter sind die Hausnummern und teilweise die Gewerbe vermerkt. Die Karten vermitteln damit einen guten visuellen Eindruck der Bebauung der damaligen Zeit. Die Karten befinden sich heute im Besitz des Historischen Archivs der Stadt Köln

Quellenverzeichnis
 
1 "Greven's Adreßbuch für Köln, Ausgaben 1925
2 https://altes-koeln.de/wiki/Alte_K%C3%B6lner_Hausnamen
3 "Adreß=Buch oder Verzeichnis der Einwohner der Stadt Köln", Th. F. Thiriart, 1822
4 "Verzeichnis der Stadt-Kölnischen Einwohner, nebst Bemerkung", Thiriart und Compagnie, 1797
5 "Allgemeines Adressbuch (Wohnungs-Anzeiger) für Cöln". Herausgegeben von J.B. Greven, Verlag von W. Greven. Cöln, 1850
6 "Kölner Adress-Buch", Herausgegeben von J.G. Hean, Köln, 1846
7 "Itinéraire de Cologne", Th. F. Thiriart, 1813
8 "Kölnische Zeitung", Ausgaben 11.12.1819, 25.01.1821, 07.11.1822, 20.01.1827, 29.01.1830, 20.11.1839, 05.04.1841, 13.05.1845, 18.04.1846, 22.06.1848, 09.11.1848, 23.10.1855, 08.01.1858, 12.02.1864, 01.01.1867, 22.02.1873, 05.12.1877, 23.12.1879, 07.08.1887, 06.03.1891, 22.05.1892, 08.12.1898, 27.03.1906, 20.05.1913, 13.04.1918, 30.04.1936
9 "Kölner Lokal-Anzeiger", Ausgaben 22.06.1888, 06.10.1893, 08.10.1893, 10.10.1893, 10.03.1894, 27.03.1901, 17.04.1909, 26.11.1909, 21.03.1911, 18.04.1911, 31.05.1914, 04.10.1916, 25.06.1920, 06.08.1920, 24.09.1921, 01.01.1929, 06.12.1929, 22.05.1930, 22.01.1931, 03.07.1931, 22.02.1933
10 "Rheinische Volkswacht", Ausgaben: 10.04.1920, 05.06.1920, 22.06.1920, 17.09.1920, 10.09.1920, 17.09.1920, 26.03.1921, 07.01.1921, 18.02.1922, 14.04.1924
11 "Allgemeiner Anzeiger für Rheinland-Westfalen", Ausgaben 06.04.1849, 07.12.1849
12 "Aachener Zeitung", Ausgabe 06.12.1877
13 "Bonner Generalanzeiger für Bonn und Umgegend", Ausgabe 13.02.1944
14 "Bergheimer Zeitung", Ausgabe 09.07.1910
15 "Der Neue Tag", Ausgaben 10.08.1934, 03.06.1937
16 "Deutscher Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischer Staats-Anzeiger", Berlin, Ausgabe 27.05.1932
17 "Prosit Colonia: Die vergessenen und unvergessenen Brauereien, Bier- und Brauhäuser Kölns", Autor: Franz Mathar, Greven Verlag, 1999
18 https://altes-koeln.de/wiki/Datei:Kreuter_101.jpg
19 https://altes-koeln.de/wiki/Datei:Kreuter_048.jpg
20 Sammlung Kölner Postkarten von Detlef Ippen, www.post.koeln