Unternehmensgeschichte der Brauerei Heinrich Reissdorf
 
 
 

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Unternehmensgeschichte
Übersicht                              
Heinrich Reißdorf
Die „Obergärige Bierbrauerei Heinrich Reissdorf (1894-1901)
Die „Obergärige Bierbrauerei Heinrich Reissdorf“ unter Führung von Witwe Reissdorf (1901-1908)
Die „Obergärige Bierbrauerei Heinrich Reissdorf“ unter Führung der Reissdorf-Brüder (1908-1923)
Die „Bierbrauerei Heinrich Reissdorf“ unter Führung der Reissdorf-Brüder (1923-1945)
Der Wiederaufbau nach dem Krieg
Die Entwicklung der Brauerei bis in die 1980er Jahre
Die Entwicklung zur mittelständischen Brauerei und zum Marktführer in Köln
Die Reissdorf-Brauerei heute
Übersicht der Firmierungen
Anmerkungen
Brauereiwerbemittel
Gläser / Krüge                                             
Bierdeckel                                             
Etiketten                                             
Quellen
Quellenverzeichnis                                             

Übersicht
Die Brauerei Reissdorf wurde im Jahr 1894 von Heinrich Reissdorf in der Severinstraße 51 / St. Magdalenen 28 gegründet. Bei Gründung der Brauerei war Heinrich Reissdorf bereits 50 Jahre alt und zuvor erfolgreich als Schneidermeister tätig gewesen. Zuerst wurde nur obergäriges Bier gebraut, der Mode der Zeit folgend ab Mitte der 1920er Jahre auch untergäriges Bier.
Der Aufstieg der Brauerei begann in den 1970er Jahren, in denen man sich wieder ausschließlich auf das Brauen von obergärigem Kölsch konzentrierte. Als die Braukapazität der in der Kölner Südstadt gelegene Brauerei nicht mehr ausreichte, wurde die Brauerei im Jahr 1998 nach Rodenkirchen verlegt.
Um das Jahr 2000 übernahm Reissdorf den Platz 1 der Kölner Brauereien. Dies ist umso bemerkenswerter, da Reissdorf, im Gegensatz zu den Hauptkonkurrenten Gaffel und Früh, so gut wie keine Werbung macht. Aktuell liegt das weiterhin familiengeführte Unternehmen mit ca. 600.000 hl Jahresproduktion weiter unangefochten vor der Kölner Konkurrenz.

Heinrich Reißdorf
Heinrich Reißdorf, geboren am 14. Februar 1844 in Zieverich (heute ein Ortsteil von Bergheim), war einer von mindestens 4 Söhnen von Christian Reißdorf und Catharina Reißdorf geb. Rahmen.
Der Name Reißdorf (eigentlich mit „ß“, heute oft mit „ss“ geschrieben, der Weiler selbst nur mit „s“) stammt von einem Weiler (einer aus wenigen Gehöften bestehende, keine eigene Gemeinde bildende Ansiedlung) zwischen Elfgen, Garzweiler und Gustorf im Kreis Grevenbroich [2].
Der Weiler Reisdorf musste um 1960 dem Braunkohle-Tagebau weichen und wurde abgebaggert, es gibt den Weiler Reißdorf also nicht mehr. Mittlerweile wurde das nicht mehr als Tagebau genutzte Areal renaturiert und zumindest ein Wegkreuz weißt als Denkmal auf die ehemalige Lage des Weilers Reisdorf hin.
Die „Reisdorf’s“, also die Personen, welche im Weiler Reisdorf lebten, waren als Halfen tätig, d.h. sie bewirtschafteten für Kirche und Adlige deren Ländereien.
Die erste bekannte Nennung des Namens stammt aus dem Jahr 1540. In diesem Jahr wird ein „Johann von Risdorf“ erwähnt, welcher als gräflich Dyck'scher Kellner (eine Art Finanzverwalter) tätig war. Die Grafen von Dyck waren zu dieser Zeit die Landesherren von Reisdorf und Umgebung.
Um 1600 verteilten sich die Bewohner von Reisdorf in die Umgegend, der größte Teil ließ sich in Gustorf nieder. Im Jahr 1627 ist ein „Hermann Reistorff“ in den Kirchenbüchern von Gustorf nachweisbar, dessen Ahnenreihe sich bis zum hier gemeinten Heinrich Reißdorf“ zurückverfolgen lässt [22].
Durch die Säkularisation unter Napoleon und eine nicht näher bekannte Unwetterkatastrophe mussten sie die Landwirtschaft aufgeben und andere Berufe ausüben. Die Familie von Heinrich Reissdorf verschlug es nach Zieverich (heute ein Ortsteil von Bergheim). Sie waren dort als Schmiede und Wagenbauer tätig.
Friedrich Wilhelm Reißdorf, der älteste Sohn von Christian Reißdorf, übernahm, wie damals üblich, den Betrieb des Vaters und blieb als Schmied in Zierverich.
Heinrich leistete seine 12-jährige Militärzeit in Köln ab, erlernte dort das Schneiderhandwerk, legte seine Meisterprüfung ab und stieg zum „Regimentsschneidermeister des Infanterie-Regiments 65“ auf. Vermutlich erlernte er das Schneiderhandwerk bei dem bekannten Kölner Schneidermeister Johann Cremer, bei dem er auch dessen Tochter Gertrud Cremer kennenlernte.
Heinrich Reissdorf und Gertrud Cremer heirateten am 12. Februar 1874 [13]. In der Meldung der Heirat in der Kölnischen Zeitung wird Heinrich Reissdorf noch als wohnhaft in Zieverich aufgeführt, er ließ sich aber kurz danach in Köln nieder.
In den Folgejahren bekamen Heinrich und Gertrud Reissdorf 5 Söhne, Johann Hubert (1874), Christian Heinrich (1876), Hermann (1878), Friedrich (1880) und Carl (1883).
Nach Beendigung der Militärzeit ließ sich Heinrich Reissdorf als Uniformschneider in Köln nieder und eröffnete am 26. Januar 1884 sein „Civil- und Militär-Effecten-Geschäft“ in der Breitestraße 46.
[13, 26.01.1884] „…Geschäfts-Eröffnung. Hiermit die ergebenste Anzeige, daß ich mit dem heutigen Tage in dem Hause Breitestraße Nr. 46 hierselbst ein Cilvil- und Militär-Effecten-Geschäft eröffnet habe. Es wird mein eifriges Bestreben sein, durch prompte und reelle Bedienung mir das bisher geschenkte Zutrauen zu erhalten und bitte ich um geneigten Zuspruch. Köln, den 26. Januar 1884. Hochachtungsvoll Heinrich Reißdorf, Civil- und Effecten-Geschäft, Breitestraße Nr. 46, früher Regimentsschneidermeister des Infanterie-Regiments Nr. 65…“
 
Nur eineinhalb Jahre später verlegte er sein Geschäft von der Breitestraße 46 in die Schildergasse 115.
Im Jahr 1891 starb Heinrich Reissdorfs Schwiegervater Johann Cremer und damit die 5 Erben das Erbe auch aufteilen konnten, wurde als Konsequenz das Johann Cremer gehörende Haus in der Glockengasse 66 versteigert [13]. Dieses hatte für einen für die damaligen Verhältnisse hohen Schätzwert von 23.000 Mark und vielleicht war der Anteil, den Heinrich Reissdorf zusammen mit seiner Frau erhielt, der Grundstock für seine nächste Unternehmung.
(F005) [1]
Darstellung von Heinrich Reissdorf
(F006) [1]
Foto der Familie Reissdorf um 1888. Zu sehen sind Heinrich Reissdorf, seine Frau Gertrud und die 5 Söhne Johann Hubert, Christian Heinrich, Hermann, Friedrich und Carl
 
(F022) [11]
Grabstätte der Familie Reissdorf auf dem Kölner Melaten-Friedhof
(F023)
Wegkreuz an der Stelle des abgebaggerten Weilers Reisdorf mit der Inschrift: "Zur Erinnerung and die Ortschaften Reisdorf und St. Leonhard"
(W063) [13, 26.01.1884]
Anzeige zur Geschäftseröffnung des "Civil- und Militär-Effecten-Geschäfts" von Heinrich Reissdorf aus dem Jahr 1884
(W066) [16, 15.05.1885]
Ein Jahr nach der Eröffnung seines "Civil- und Militär-Effecten-Geschäfts" in der Breitestraße 46 verlegte Heinrich Reissdorf das Geschäft in die Schildergasse 115
(W009) [34, 12.03.1890]
Der Schneidermeister Heinrich Reissdorf such einen ordentlichen Jungen als Lehrling
     
Stammbaum der Familie Reissdorf (unvollständig, Hilfe erwünscht)                                                                                                                                                              

Die „Obergärige Bierbrauerei Heinrich Reissdorf (1894-1901)
Im Jahr 1894, im Alter von 50 Jahren, entschloss sich Heinrich Reissdorf den Beruf als Schneider an den Nagel zu hängen und eine Brauerei zu gründen. Die Hintergründe für diese Entscheidung sind leider völlig unklar. Am 14. Juni 1894 erwarb er von Franz Martin Hubert Becker für 1.501 Mark und 50 Pfennig Häuser ein 3.000 m² großes Grundstück mit Straßenfronten an der Severinstraße 51 sowie der Straße An St. Magdalenen 28 [1,43].
An gleicher Stelle hatte es bis dahin keine Brauerei oder Restauration gegeben, lange Zeit war dort eine Holzhandlung von Philipp Dickel sowie eine Pferde- und Kutschen-Handlung eines gewissen M.J. Coßmann ansässig gewesen [13]. Auch wechselte das Haus in der Severinstraße 51 vorher öfters den Besitzer, z.B. im Kontext von Zwangsversteigerungen / Verkaufsanzeigen in den Jahren 1866 und 1875 [13].
Heinrich Reissdorf richtete eine Brauerei mit Zugang zur Straße an St. Magdalenen sowie eine Restauration mit Zugang von der Severinstraße ein. Am 04.09.1894 wurde die Brauerei eröffnet, die Konzession zum Ausschank von alkoholischen Getränken in der Restauration ließ aber auf sich warten.
Das Warten auf die Konzession dauerte noch mehr als 2 Jahre und ist gut dokumentiert durch Anzeigen des katholischen Arbeitervereins, der ab Oktober 1895 wöchentlich in der Restauration tagte, sich die Getränke aber selber mitbringen musste.
[14, 05.10.1895] „…Dem katholischen Arbeiter=Verein Köln-Süd ist es unmöglich gemacht, in seinem bisherigen Vereinslokal, im großen Saale des rothen Löwen, zu tagen. Der Vorstand hat vorläufig die Säle des Herrr Reisdorf, Severinstraße 51, gemiethet, woselbst schon vom nächsten Sonntag ab die gewöhnlichen Vereinsversammlungen abgehalten werden. Der Verein wird selbst die Verabfolgung der Getränke an die Mitglieder besorgen…“
 
[14, 07.10.1895] „…Kölnisches. Köln, 7. Okt. Der katholische Arbeiterverein für den südlichen Stadttheil hielt am Sonntag Abend zum ersten Male seine Vereinssitzung in dem neuen Lokale bei Reisdorf, Severinstraße 51, ab, wo vorläufig dem Vereine die vorderen Restaurationssäle zur Verfügung gestellt worden sind, während im Frühjahr dort noch ein großer Vereinssaal gebaut werden soll. Sind die vorhandenen Räume für die große Mitgliederzahl auch etwas beschränkt, so fühlten sich die Mitglieder trotz des so urplötzlich eingetretenen Umzuges bald heimisch in den neuen Sälen, die gegen 8 Uhr derart besetzt waren, daß man kaum ein= noch auszukommen wußte. Nachdem der Gesangchor des Vereins die Versammlung mit einem mehrstimmigen Liede eingeleitet hatte, hieß Herr Präses Kaplan Haas die Erschienenen herzlich willkommen und gab sodann die nöthige Aufklärung über den Lokalwechsel, der von den Mitgliedern lebhaft gutgeheißen wurde. Vor etwa 3 Wochen habe der Inhaber vom „Rothen Löwen“ ihm, dem Präses, mitgetheilt, daß er beabsichtige, den großen Saal für die Monate Oktober bis Ende Dezember an einen „Theaterdirektor" zu vermiethen; dem Vereine wolle er aber gerne die Restaurationsräume an den Sonntagabenden einräumen. (Große Heiterkeit!) Als man dem Wirth darauf Vorstellungen gemacht habe, sei späterhin ein Brief eingelaufen, wonach die Sache als erledigt erklärt wurde und „Alles beim Alten“ bleiben solle. Unter der Hand habe der Löwenwirth nun doch den Saal inzwischen an den „Theaterdirektor" vermiethet. (Große Entrüstung.) Daraufhin habe der Präses mit dem Vorstand sofort die nöthigen Schritte beim Polizeipräsidium gethan, um die Säle der Reisdorf'schen Brauerei, welche bislang noch keine Wirthschaftskonzession besitze, für den Verein in Benutzung nehmen zu können, was denn auch bereitwilligst genehmigt worden sei. (Lebhafter Beifall.) ...“
 
[15, 07.10.1895] „..der Vorstand zurück; der letztere miethete, wie bereits kurz gemeldet, die zu Wirthschaftszwecken eingerichteten Räume des Hrn. Reisdorf (Severinstr. 51), welche etwa 300 Personen fassen. Sonntag=Abend tagte der Verein zum ersten Male in dem neuen Local. Die Räume waren bereits vor Beginn der Sitzung überfüllt. Viele standen in den Gängen zwischen den Tischen und im Hausflur, während zahlreiche Mitglieder wegen Raummangel überhaupt keinen Einlaß fanden. Nichts destoweniger waren Vorstand und Mitglieder recht vergnügt und die Sitzung nahm einen überaus anregenden Verlauf. Herr Reisdorf, dessen Concessions=Gesuch zum Wirthschafts=Betrieb noch der Erledigung harrt, hat sich für den Fall der Genehmigung des Gesuches bereit erklärt, einen großen, den Zwecken des Vereins entsprechenden Saal zu bauen…“
 
Im Jahr 1896, als über 2 Jahre nach der Eröffnung der Brauerei, wurde auch die Schank-Konzession erteilt und am 19. Oktober 1896 wurde endlich auch die Restauration eröffnet.
[15, 19.10.1896[ „…Eröffnung. Obergärige Bierbrauerei Severinstrasse 51. Habe bei der Gelegenheit der Wirthschafts-Eröffnung am Samstag den 17. October ein hochfeines obergäriges Lagerbier im Anstich. Empfehle gleichzeitig mein doppelt schwer eingebrautes Malzbier à Glas 15 Pfg., außer Hause per Liter 30 Pfg., in Gebinden von 8 Lister an 25 Pfg. Führe eine gute bürgerliche Küche nach entsprechender Tageszeit. Indem ich mein neues Unternehmen allen Freunden, Bekanten und Gönnern hierdurch bestens anempfehle, zeichne Hochachtungsvoll Heinrich Reissdorf, Bierbrauereibesitzer…“
 
In den zwei Jahren vor der Eröffnung der Restauration war es Heinrich Reissdorf bereits gelungen, sein Bier in anderen Restaurationen zu platzieren, in einer Anzeige der „Lenz-Erholung“ aus August 1896 wird schon von der „renommirten Brauere von Heinr. Reißdorf“ gesprochen.
Die Biere von Heinrich Reissdorf hatten großen Erfolg, so dass die Kapazität der Brauerei bald nicht mehr ausreichte, den Bedarf zu decken. Aus diesem Grund wurde bereits in den Jahren 1897/1898, also nur 3 Jahre nach der Eröffnung der Brauerei, eine komplett neue Brauerei eingerichtet. Weitere Umbauten erfolgten im Jahr 1900 [17]. Die Brauerei war zu dieser Zeit hochmodern mit Dampfkochung, einer Eismaschine, elektrischen Antrieben und elektrischem Licht ausgestattet [17].
Heinrich Reissdorf hatte ja keinerlei Erfahrung mit dem Brauen von Bier und holte sich klugerweise Experten ins Haus. Der erste bekannte Brauer, gesichert für das Jahr 1895, war Johann Weiden [14]. Für das Jahr 1899 wird noch der Brauer Gottfried Schwarz genannt [13] und im Jahr 1900 wurde dem Kaufmann Hubert Tellenbach Prokura erteilt.
Parallel dazu stiegen auch die Söhne Carl, Friedrich, Hermann und Heinrich, als Brauer oder Kaufleute, in die Brauerei mit ein. Der fünfte Sohn, Johann Hubert, führte noch bis ins Jahr 1906 eine Restauration der Familie Reissdorf an der Sandbahn 1, wanderte aber dann in die Vereinigten Staaten aus. Dies Restauration an der Sandbahn 1 wurde anschließend von Fritz (Friedrich) Reissdorf weiter geführt [16].
Im Gebäude in der Severinstraße 51 war noch ein weiteres Geschäft untergebracht, welches den Eingang ebenfalls hin zur Severinstraße hatte. Im Jahr 1899 war die Drogerie von Otto Winkelhaus [15].
Der Versuch, eine zweite Brauerei zu etablieren, schlug allerdings fehl. Im Jahr 1898 erwarb Heinrich Reissdorf die bestehende Hausbrauerei von Adam Lenzen am Eigelstein 41 und übertrug seinem Sohn Heinrich jr. die Führung. Schon ein Jahr später wurde das Experiment beendet und die Hausbrauerei nur noch als Restauration betrieben. Nach der Umwandlung in einen Bierhandel der Glückauf-Brauerei aus Gelsenkirchen erwarben im Jahr 1908 die Gebrüder Becker (Peter, Johann und Gerhard Becker) die Brauerei von Heinrich Reissdorf und gründeten am Eigelstein 41 wieder eine Brauerei. Sie nannten diese „Obergärige Brauerei in der Gaffel“ und aus dieser Hausbrauerei entstand die heutige Gaffel-Brauerei, aktuell eine der Top 3 Brauereien in Köln.
Am 25. Februar 1901 verstarb Heinrich Reissdorf im Alter von 57 Jahren.
(F007) [1]
Kaufbeleg aus dem Jahr 1894  über die Zahlung von 1.501 Mark und 50 Pfennig für die Grundstücke Severinstraße 51 und St. Magdalenen 28.
(W065) [14,05.10.1895]
Anzeige des katholischen Arbeitervereins, der sich im Jahr 1895 bei Heinrich Reissdorf tagte. Da Heinrich Reissdorf zu dieser Zeit noch keine Schank-Konzession hatte, mussten sich die Mitglieder ihre Getränke selbst mitbringen
 
(PK003) [7]
Postkarte der Brauerei um 1900. Links das Brauhaus an der Severinstraße 51, rechts die Brauerei mit Front an St. Magdalenen 28. Die Kegelbahn lag im Gebäudeteil der Brauerei 
(W011) [15, 19.10.1896)
Im Oktober 1896 war es soweit. Die Schank-Konzession war erteilt und die Restauration in der Severinstraße 51 konnte eröffnet werden
(W015) [13, 10.11.1897]
Die gerade erst 3 Jahre alte Brauereieinrichtung reichte nicht mehr aus. Als erstes stand im November 1897 die Eismaschine zum Verkauf
(W016) [34, 30.03.1898]
Im März 1898 stand dann der komplette Rest der Brauereieinrichtung zum Verkauf 
(W010) [15,04.08.1896]
Die Lenz-Erholung schenkt bereits im Jahr 1896 "obergäriges Lagerbier aus der renommirten Brauerei von Heinrich Reissdorf aus 
(W014) [40, 21.07.1897]
Weitere Anzeige der Lenz-Erholung aus dem Jahr 1897  
(W018) [32, 21.05.1898]
Anzeige zur Eröffnung des Restaurant zum Salzrümpchen aus Bonn. In Ausschank "rein obergähriges Kölner Lagerbier von Heinrich Reißdorf, Köln"
(W001) [30, 08.09.1898]
Weitere Anzeige des Restaurant zum Salzrümpchen aus Bonn. In Ausschank "das allgemein beliebte, rein obergährige Kölner Lagerbier von Hrch. Reißdorf, Köln" 
(W020) [32, 30, 08.09.1898]
Weitere Anzeige des Restaurant zum Salzrümpchen aus Bonn.
(W025) [30, 10.06.1903]
Weitere Anzeige des Restaurant zum Salzrümpchen aus Bonn aus dem Jahr 1903. Eine der ersten Nennungen von "Kölsch" als Biersorte überhaupt
   
(W022) [13, 26.02.1901]
Todesanzeige von Heinrich Reissdorf, welcher am 25. Februar 1901 im Alter von 57 Jahren verstarb
(W054) [15, 28.02.1901]
Weitere Todesanzeige von Heinrich Reissdorf, geschaltet von der Wirte-Innung Köln
                                                                                                 

Die „Obergärige Bierbrauerei Heinrich Reissdorf“ unter Führung von Witwe Reissdorf (1901-1908)
Nach dem Tod von Heinrich Reissdorf übernahm seine Frau Gertrud als Alleininhaberin die Führung der Brauerei.
[13, 13.03.1903] „…Bekanntmachung. In das Handelsregister des unterzeichneten Gerichts ist eingetragen: l. in Abtei A. Am 11. März 1901. Unter Nr. 423 bei der „Obergärige Bierbrauerei Heinrich Reißdorf", Cöln. Der bisherige Firmeninhaber Heinrich Reißdorf ist gestorben; seine Witwe Gertrud, geb. Cremer, zu Cöln führt das Geschäft unverändert fort. Die Prokura des Hubert Tellenbach, Kaufmann zu Köln, ist erloschen…“
 
In dieser Zeit gibt es mit Hugo Matthes (1902), Georg Götz (1903) und Johann Köhler (1904) weitere Nennungen von Brauern, welche in der Brauerei tätig waren und auch in der Severinstraße 51 wohnten.
Im Jahr 1902 hatte die Brauerei 20 Angestellte und die Restauration war, wie damals üblich, in einen Bereich für die bessere Bürgerschaft und einen Bereich für das einfache Volk unterteilt.
Die Brauerei muss zu dieser Zeit sehr erfolgreich gewesen sein, denn die Witwe Reissdorf kaufte Häuser hinzu in denen vorher meist kleine Hausbrauereien gewesen waren. Dort richtete sie dann Restaurationen ein, welche als zusätzliche Absatzstätten für das Reissdorf’sche Bier genutzt wurden.
Im Jahr 1894 gab es solche eigene Absatzstätten noch nicht, im Jahr 1897 kam die erste Restauration an der Sandbahn 1 hinzu [16] und im Jahr 1906 waren es mit Restaurationen am Eigelstein 41 (Restauration Franz Metz), in der Kämmergasse 36 (Restauration Jakob Seiwerth), am Karthäuserwall 1 (Restauration Ferdinand Konrad), an St. Martin 14 und 16 (Restauration Hermann Wolff) sowie auf der Sandbahn 1 (Restauration Jean Reißdorf) insgesamt schon 6 Restaurationen. Der genannte Jean Reißdorf war Johann Hubert Reissdorf, der von allen nur Jean genannt wurde.
Im Jahr 1904 kam noch ein weiterer Absatzweg hinzu, Heinrich Hilgers eröffnete in der Luxemburgerstraße 83 einen Flaschenbierhandel, in welchem Bier von der Reissdorf’schen Brauerei in Flaschen verkauft wurde. Der genannte Heinrich Hilgers gründete später im Jahr 1909 mit dem Gürzenichbräu dann auch seine eigene Brauerei.
Im folgenden Bericht über die Restauration „Zur eisernen Tür“ in der Kämmergasse 36, einer der eigenen Absatzstätten, wird die Brauerei Reissdorf als „Großbrauerei“ bezeichnet.
[13, 11.01.1906] „…das „Brauhaus zur eisernen Tür“, dessen Ruf und Besuch unter dem Vorbesitzer ganz bedeutend eingebüßt hatte, blühte von neuem auf infolge eines ganz vorzüglichen Tropfens, den der Besitzer zu brauen verstand. Aber auch der eigenartige Prozeß trug nicht unwesentlich dazu bei, das „Brauhaus zur eisernen Tür“ bekannt und den Wirt und Besitzer populär zu machen. Im Jahre 1864 gelangte das alte Besitztum durch Kauf an die Familie Weber, die es gegen Ausgang des Jahrhunderts wieder verkaufte. Der jetzige Besitzer, die Großbrauerei Reißdorf, läßt an Stelle der baufällig gewordenen alten Häuser einen Neubau errichten.
 
Ebenfalls im Jahr 1906 wurde die Restauration in Severinstraße 51 Opfer von Vandalismus in einer Größenordnung, die sogar der Kölner Presse einen Artikel wert war.
[14, 22.02.1906] „…Gerichtszeitung. Köln, 19. Febr. Schöffengericht. Eine Rohheit, wie sie glücklicher Weise selten vorkommt, brachte zwei Gebrüder von hier, Johann und Christian Schallenberg, vor die Schranken. In der Wirtschaft von Reißdorf benahmen sie sich so ungebührlich, daß der alte Vater des Wirtes ihnen das Lokal verwies. Sie leisteten der Aufforderung keine Folge und gingen zu Tätlichkeiten über, schlugen Lampen, Gläser, Tische und Stühle entzwei. Den alten Mann zogen sie auf die Straße und mißhandelten ihn mittels gefährlicher Werkzeuge, sodaß er jammernd am Boden lag. Dann holten die rohen Burschen Stühle aus dem Lokale und warfen sie von außen wieder zum Lokale hinein. „Sie hausten wie die Räuber“, sagte eine Zeugin. Ein hinzukommender Schutzmann fand den verletzten Mann jammernd am Boden liegend und leistete ihm die erste Hülfe. Der Verletzte mußte 2 Monate das Bett hüten, aus einem Auge ist ihm die Sehkraft bedeutend und dauernd geschwächt. „Das Wirtslokal sah aus wie eine Rume“ sagte der Schutzmann. Der Staatsanwalt beantragte Gefängnisstrafen von 6 bezw. 8 Monaten. Das Gericht setzte 9 Monate bezw. 1 Jahr Gefängnis fest und ließ die Verurteilten sofort verhaften…“
 
Am 22. Juni 1908 verstarb die Witwe Reissdorf nach „längerem Leiden“, wie es in ihrer Todesanzeige [15] zu lesen ist.
(F004) [1]
Fotomontage aus dem Jahr 1902. Links die Fassade des Brauhauses, rechts oben die eigentliche Brauerei mit der imposanten Anzahl von 3 Schornsteinen. Mittig vor und auf den Fässern die Chefetage und die Brauereimitarbeiter. Mittig hinter dem Tisch die Prinzipalin Gertrud Reissdorf umgeben von ihren 5 Söhnen, daneben die weiteren Mitarbeiter. Unten ganz links der Eisliefer-Wagen der Brauerei und rechts davon die 3 einspännigen Kutschen zur Auslieferung des Bieres an die Kunden
(F004D) [1]
Detailvergrößerung der links stehenden Fotomontage. Im Mittelpunkt der Fotografie, sitzt vor fünf großen Fässern die Prinzipalin Gertrud Reissdorf. Um sie herum ihre Söhne, der Prokurist Teller und die rund zwanzig Mitarbeiter.
(F003) [1]
Foto des Brauhauses in der Severinstraße 51, entnommen der Fotomontage aus dem Jahr 1902. 
   
(W023) [15. 03.10.1901]
Die Brauerei verfügte auch über eine Kegelbahn, welche im Gebäude der Brauerei untergebracht war
 
(W055) [15, 25.06.1904]
Im Jahr 1904 erschloss sich die Reissdorf Brauerei einen weiteren Absatzweg. Flaschenbier wurde über den Verleger Heinrich Hilgers vermarktet
   
 
(W027) [30, 15.04.1905]
Anzeige des Gasthauses zum goldenen Hirsch aus Bonn. Im Ausschank; Echt obergärig aus der Brauerei Reißdorf, Köln
(W026) [30, 22.04.1905]
Weitere Anzeige des Gasthauses zum goldenen Hirsch aus Bonn. Hier wird das Bier schon als "Echt obergärig Kölsch" bezeichnet 
  (W028) [15, 14.12.1906]
Anzeige der Wirtschaft von Matthias Katterbach in der Hermann Beckerstrape 12. Zum Ausschank kommt ein "prima Glas Obergärig der Brauerei von Heinrich Reißdorf"
(W030) [37, 14.07.1908]
Anzeige des Hotel-Restaurants Zur Löwenburg aus Rhöndorf. Im Ausschank: "Kölsch aus der Brauerei Reißdorf"
 

                     

   
(W056) [22.06.1908]
Todesanzeige der Witwe Reissdorf, welche am 20.06.1908 im Alter von 64 Jahren verstarb
(W057) [15, 22.06.1908]
Weitere Todesanzeige der Witwe Reissdorf, geschaltet von der Wirte-Innung Köln
                                                                                                               

Die „Obergärige Bierbrauerei Heinrich Reissdorf“ unter Führung der Reissdorf-Brüder (1908-1923)
Nach dem Tode der Witwe Reissdorf übernahmen 4 ihrer Söhne (der fünfte Sohn Johann Hubert war bereits in die Vereinigten Staaten ausgewandert) gemeinsam die Führung der Brauerei und wandelten sie in eine offene Handelsgesellschaft um.
[13, 14.07.1908] „…In das Handelsregister ist am 10. Juli 1908 eingetragen: I. Abteilung A Nr. 4603 bei der Firma: „Obergärige Bierbrauerei Heinrich Reißdorf," Cöln. Die Witwe Gertrud Reißdorf geb. Cremer ist gestorben. Ihre Kinder, nämlich: Heinrich Reißdorf, Bierbrauer, Hermann Reißdorf, Bierbrauer, Friedrich Reißdorf, Kaufmann und Karl Reißdorf, Student, alle in Cöln, führen das Geschäft fort in offener Handelsgesellschaft, welche am 1. Juli 1908 begonnen hat. Je zwei Gesellschafter vertreten die offene Handelsgesellschaft…“
 
Der Eintrag gibt auch Auskunft über die Arbeitsteilung der Brüder. Während Heinrich und Hermann als Brauer für den technischen Teil verantwortlich waren leitete Friedrich Reissdorf den kaufmännischen Teil. Im Jahr 1909 wird mit Alyos Sixt ein weiterer in der Severinstraße 51 tätiger Brauer genannt [14].
Im Jahr 1910 wurde die Jahresproduktion der Brauerei mit 20.000 hl angegeben [17]. Dies zeigt noch einmal, dass die Brauerei Reissdorf keine typische „Hausbrauerei“ der damaligen Zeit mit 2.000-3.000 hl Jahresproduktion war, sondern ein durchaus Großbrauerei zu nennendes Unternehmen. Die Reissdorf Brauerei besaß 7 eigene Absatzstätten und belieferte vermutlich 20-30 weitere Restaurationen mit Bier aus der Brauerei und vertrieb zusätzlich über Verleger auch Flaschenbier.
Mit dem ersten Weltkrieg kamen einschneidende Veränderungen auf die Brauerei zu. Im Oktober 1914 wurde der in Frankreich für das Reserve-Infanterie-Regiment 62 kämpfende Heinrich Reißorf verwundet und 3 Monate später mit dem eisernen Kreuz ausgezeichnet [13]. Sein im gleichen Regiment kämpfender Bruder Hermann wurde im Januar 1915 als vermisst gemeldet und später für tot erklärt. Im Kriegsjahr 1917 leitete Katharina Reissdorf, Frau von Friedrich Reissdorf, vorübergehend die Brauerei, da alle Brüder im Feld oder tot waren. Der Tod von Hermann Reissdorf fand im April 1919 auch Eingang in das Handelsregister.
[13, 04.04.1919] „…In das Handelsregister ist am 25. März 1919 eingetragen: Abteilung A: Nr 425 bei der offenen Handelsgesellschaft: Obergärige Bierbrauerei Heinrich Reißdorf, Cöln. Hermann Reißdorf ist durch Tod aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Gesellschaft wird durch die übrigen Gesellschafter fortgesetzt. Jeder Gesellschafter ist zur Vertretung der Gesellschaft allein befugt..."
 
Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Restauration in der Severinstraße 51 nicht mehr selbst betrieben, sondern verpachtet. Erster Pächter war Wilhelm Weber [16].
Anfang der 1920er Jahre herrschte Rohstoff-Knappheit und -Kontingentierung. Den Brauereien gelang es kaum an Rohstoffe zur Bierherstellung zu kommen, und wenn, dann zu horrenden Preisen. Dies verteuerte das Bier, was wiederum die Kundschaft nicht bezahlen konnte. Auf einer Sitzung der Wirtschaftskammer des Christlichen Mittelstandes hielt einer der Reissdorf-Brüder, vermutlich Friedrich, eine Brandrede zum Thema Monopoleinkauf und Vetternwirtschaft.
[15, 11.03.1921] „…Wer verteuert den Kölnern das Bier? Diese Frage fand in der diesjährigen Vollsitzung der Wirtschaftskammer des Christl. Mittelstandes von fachmännischer Seite an Hand aktenmäßiger Belege Aufklärung. Die Bewucherung des Brauereigewerbes durch die von der Reichsgerstenstelle einseitig begünstigte und mit Monopoleinkaufsrecht versehene Frankfurter Malzhändlerfirma, deren Ankäufer nicht nur hohe Spesen, sondern außerdem noch zwei Proz. Wucheraufgeld bei Einkauf von Auslandsmalz einheimsen, wurde klargestellt. Der Referent über die Frage, Brauereibesitzer Reißdorf (Köln), führte hierzu folgendes aus: Die Lage im Brauereigwerbe wird immer schlimmer: neben sieben größeren Aktienbrauereien in Köln hat auch bereits die Hälfte der Kölner Hausbrauereien aus Mangel an Rentabilität ihren Betrieb einstellen müssen, wodurch viele Arbeiter und Angestellte arbeitslos geworden sind. Seit Wochen und Monaten geben sich einzelne Brauer und Brauerverbände alle erdenkliche Mühe, nicht nur gutes und bekömmliches, sondern auch billiges Bier auszuschenken. Die Schuld an dem teuren Bier trägt allein die Reichsgerstenstelle. Statt den Brauern den Ankauf und die Einfuhr genügenden und preiswürdigen Malzes zu ermöglichen und zu fördern, verbietet sie Kölner Brauern aus Dividendenhunger nicht nur die Einfuhr ausländischen Malzes, sondern sogar den Ankauf bereits im Rheinlande lagernden Malzes, das 50 M für 100 Kilogramm billiger hätte erworben werden können, als die Gerstenverwaltungsstelle es in Hamburg oder Rotterdam anzubieten vermochte. Das Eigenartige ist nun: Die dem Brauereiverbande zu 760 M. für 100 Kilogramm angebotene bereits im Rheinlande lagernde Malzmenge wurde von der Gerstenverteilungsstelle übernommen und ohne daß auch nur die geringste Mühewaltung notwendig gewesen wäre, und ohne daß die Ware auch nur einen Meter breit verrückt war, für 810 M je 100 Kilogramm an dem gleichen Tage demselben Brauereiverbande zum Kaufe angeboten. Bei diesem Geschäft wurden allein 150000 M mühelos für einen einzigen Federstrich verdient. Noch viel krasser wird der Geldhunger der Gersten=Verwaltungsstelle beleuchtet durch die Tatsache, daß noch heute der amerikanische Dollar mit 79.40 M zu bezahlen ist, während er seit Wochen zu knapp 60 M. zu kaufen war. An einem jeden Geschäft steckt also die amtliche Stelle 33 ½ Proz. Gewinn ein, für den sie auch nicht die geringste Gegenleistung bietet. Um wie viel billiger die Brau=Industrie ihre Rohmaterialien freihändig erwerben könnte erhellt aus folgendem: Im Oktober kaufte mit Erlaubnis der Gerstenverteilungsstelle der Rhein.=Westf. Brauereiverband selbst einen Posten Malz von Amerika. Dieses kostete die Brauereien zum Kurse von 70 M rund 70.000 M die 10.000 Kilogramm; am 17. Januar erhielten sie durch denselben Verband amerikanisches Malz zu 60.000 M die 10.000 Kilogramm, während die Reichsgerstenverteilungsstelle am 18. Januar angeblich 79.10 M (tatsächlich stand sie auf 62 M) also einen Tag später 81.000 M für amerikanisch's Malz verlangt, also rund 21.000 M mehr. Bemerkenswerterweise sind die in letzter Zeit von den Brauereiverbänden gestellten Anträge auf Erteilung der Einfuhrbewilligung von der G. V. St. abgelehnt worden. sodaß jetzt ein Einkauf nur durch Berlin möglich ist zu willkürlich hohen Preisen. Diese Preise verstehen sich alle nur frei Schiff bis Hamburg, sodaß die hohe Inlandsfracht außerdem nach geleistet werden muß. Ist es nicht da höchste Zeit, daß endlich mit diesen überflüssigen und teuren Reichszentralen energisch aufgeräumt wird? Lebhafte Zustimmung der Kammermitglieder bejahte diese Frage des Referenten. In der Ansprache wurden noch mehrere krasse Wuchersätze der Frankfurter Monopolankäufer aufgedeckt u. darauf hingewiesen, daß es gerade die sozialistische Presse ist, die noch immer über diese Organe der Zwangswirtschaft die schützende Hand hält und sich mit allen Mitteln gegen die freie Wirtschaft sperrt, die Deutschland allein aus dem Hungerleid herausführen kann. Die Kammer wie in dieser Sache an den entsprechenden Stellen vorstellig werden.
 
 
(F008) [1]
Foto eines Köbes um 1910. Besonders interessant ist der Kranz mit den schon damals gebräuchlichen fast zylindrischen Stangen. Weiter kann man auch gut erkennen, dass das Vorkriegs-Kölsch von dunkler Farbe war
 
(W031) [42, 25.07.1908]
Anzeige der Restauration von Emil Seelbach aus Siegburg aus dem Jahr 1908. Im Ausschank: "Original Kölsch aus der Brauerei von Heinr. Reißdorf, Köln"

 

(W032) [15, 31.12.1908]
Anzeige zum neuen Jahr 1909 der Bier-Restauration "En der Ihsere Döör" in der Kämmergasse 36. Diese Restauration fungierte als Spezial Ausschank und war im Besitz der Brauerei Reissdorf 
(W034) [15, 14.01.1909]
Weitere Anzeige der Bier-Restauration "En der Ihsere Döör"
        
 
(W036) [42, 06.06.1910]
Anzeige des Restaurant zum Jägerhof (vermutlcih Siegburg) aus dem Jahr 1910. Im Ausschank: "Echt Kölsch aus der Brauerei Heinr. Reißdorf, Köln"
(W038) [30, 17.05.1912]
Weitere Anzeige der Restauration von Emil Seelbach in Siegburg

 

(W039) [15, 04.07.1913]
Die Restauration "Em steine Kännche" vor St. Martin 14-16 war ein weiterer Spezial-Ausschank im Besitz der Brauerei Reissdorf

 

(W041) [15, 15.05.1914]
Anzeige der Restauration zum Stern von August Sattler aus Nippes. Im Ausschank sind Biere von Sünner und Reissdorf 
                                    
 
(W035) [13, 15.09.1909]
Heiratsanzeige von Fritz (Friedrich) Reissdorf und Katharina Breuer aus September 1909
 
(W037) [13, 26.07.1910]
10 Monate nach der Heirat kam der erste Sohn Heinrich, ein kräftiger Sonntagsjunge, zur Welt
(W040) [13, 20.02.1914]
Der zweite Sohn Hermann Josef kam im Jahr 1914 zur Welt
          
   
(W042) [13, 06.07.1917]
Der dritte Sohn, Karl Heinz, kam im Juli 1917 zur Welt
(W043) [13, 15.08.1917]
Heiratsanzeige von Heinrich Reissdorf jr. und Gertrude Cremer aus Augsut 1917
                                                                                                  

Die „Bierbrauerei Heinrich Reissdorf“ unter Führung der Reissdorf-Brüder (1923-1945)
Entgegen landläufiger Meinungen hielten die Kölner ihrem Kölsch nicht die Stange, es spielte nur eine untergeordnete Rolle auf dem Kölner Biermarkt. Betrug der Anteil an obergärigen Bier im Jahr 1913 noch 41%, so sank er im Jahr 1922 auf unter 7%. Ebenso sank die Anzahl der klassischen obergärigen Hausbrauereien von 62 im Jahr 1913 auf nur noch 22 im Jahr 1923. Die untergärigen Biersorten wie Pils waren einfach beliebter und wurden von den Kölner Aktienbrauereien produziert oder, meist von den Dortmunder Großbrauereien, importiert.
Die Gebrüder Reissdorf entschlossen sich dem Rechnung zu tragen und begannen nach entsprechenden Umbauten in der Brauerei im Jahr 1923 mit der Produktion von untergärigen Bieren wie Pils, Märzen und Export. Folgerichtig wurde auch das „obergärig“ aus dem Firmennamen gestrichen.
[13, 23.02.1923] „…In das Handelsregister ist am 16. Februar 1923 eingetragen: Abteilung A. Nr. 423 bei der offenen Handelsgesellschaft: Obergärige Bierbrauerei Heinrich Reissdorf. Köln. Die Firma ist geändert in: Brauerei Heinrich Reissdorf, offene Handelsges. …“
 
Heinrich Reissdorf verantwortete den kaufmännischen Teil, während sich Carl und Friedrich um den technischen Teil des Betriebes kümmerten.
Mit dem Beginn des Brauens von untergärigen Bieren wurde folgerichtig im Jahr 1924 auch eine neue leistungsfähigere Eismaschine mit 80000 Kalorien angeschafft. Die Brauerei verfügte weiterhin über ein Sudhaus mit 36 Ztr. Schüttung, Fassreinigungsmaschinen und 3 Gespanne zur Auslieferung des Bieres [43].
Im Jahr 1924 wurde das Brauhaus umgebaut und im November 1924, mittlerweile unter Leitung von Heinrich Keunecke, wiedereröffnet.
[18, 22.11.1924] „…Brauerei Reissdorf Severinsraße 51. Wiedereröffnung des Restaurationsbetriebes heute, Samstag, den 22. November, abends 6 Uhr. Hamburger Büfett, kalte und warme Küche zu jeder Tageszeit. Reissdorfs Spezialbiere: Pilsener – Märzen. H. Keunecke…“
 
Heinrich Keunecke führte die Restauration bis ins Jahr 1927, in dem Hubert Claes die Leitung übernahm. Dieser gab im Jahr 1930 die Leitung an Josef Greiner ab, welcher die Restauration bis zur Zerstörung im zweiten Weltkrieg leitete.
Mit dem Umbau im Jahre 1924 zog auch ein neuer Mieter ein, welcher sich das Brauhaus die Fassade zur Severinstraße teilte. Die Firma Singer, ihres Zeichens Hersteller von Nähmaschinen, richtete dort eine Verkaufsstelle ein. Anfang der 1940er Jahre wurden die Nähmaschinen durch Kaffee verdrängt, die Firma Kaiser’s Kaffeegeschäft GmbH eröffnete in der Severinstraße 51 ein Kaffeegeschäft.
In einer Sonderbeilage des Kölner Tagblattes vom 15. Dezember 1929 wird die Brauerei wie folgt dargestellt:
[19, 15.12.1929] „…Das obergärige Brauhaus Heinrich Reissdorf an der Severinstraße 51, ist im Jahre 1894 als offene Handelsgesellschaft gegründet worden. Vor dem Kriege braute es nur obergäriges Kölsch, später eine Art Pilsener Bier, neuerdings aber wieder nur obergäriges Kölsch, das in der zu gehörigen Wirtschaft zum Ausschank gelangt und in Fässern an Restaurants abgegeben wird. Das Bier erfreut sich großer Beliebtheit…“
 
Das, wie im vorstehenden Artikel genannt, „neuerdings“, also ab Ende der 1920er Jahre, nur noch obergäriges Kölsch gebraut wurde, ist definitiv falsch [43].
Von den 3 Reissdorf-Brüdern und Gesellschaftern der OHG, Hermann, Heinrich und Friedrich, hatte nur Friedrich 3 Söhne. Die im Jahr 1921 zur Welt gekommene Mariele, Tochter von Heinrich Reissdorf, war bereits im Alter von 4 Jahren verstorben. Hermann Reissdorf hatte keine Nachkommen. Alle 3 Söhne von Friedrich Reissdorf arbeiteten in der Brauerei, so dass die Zukunft als Familienunternehmen gesichert schien.
Im Jahr 1936 füllte die Reissdorf-Brauerei (Quelle ist die Brauerei Reissdorf selbst), angeblich als erste Kölner Brauerei überhaupt, Kölsch in Flaschen ab. Dies stimmt aber nicht, da in einer Anzeige eines Bierverlegers aus dem Jahr 1904 (siehe W055) schon Flaschen mit obergärigem Bier der Reissdorf Brauerei angeboten wurden. Die Reissdorf Brauerei war also die erste, aber bereit 32 Jahre früher am Start als angegeben. Vermutlich wurde dieser frühe Versuch aber wieder eingestellt, da das damalige obergärige Bier kaum haltbar war. Bei untergärige Bieren gab es diese Probleme nicht, diese wurden bereits seit Jahrzehnten in Flaschen abgefüllt. Einen kleinen Hinweis auf einen neuen Versuch im Jahr 1936 gibt eine Anzeige der Brauerei aus dem Jahr 1925 [1]. In dieser Anzeige wird das „…stadtbekannte helle Altbier Echt Kölsch…“ beworben. Das hier der Begriff „Altbier“ auftaucht, tut zwar jedem Kölner weh, soll hier aber nicht thematisiert werden. Interessanter ist der Begriff „hell“. Das klassische Kölsch zu dieser Zeit war nämlich nicht hell, sondern von dunkler Farbe. Vermutlich hatte die Reissdorf-Brauerei hier das klassische Kölsch schon weiterentwickelt, um es bekömmlicher und haltbarer zu machen.
Im August 1936 kam es zu einem tragischen Unfall in der Brauerei, bei dem der älteste Sohn von Friedrich Reissdorf, Heinrich Reissdorf, ums leben kam. Er wurde nur 26 Jahre alt.
Im zweiten Weltkrieg wurde die Brauerei insgesamt 7 Mal von alliierten Bomben getroffen, am schlimmsten beim Bombenangriff am 2. März 1945. Noch schlimmer als die Zerstörung des Brauhauses in der Severinstraße 51 war der Tod von Carl Reissdorf, welcher beim letzten Bombenangriff auf Köln ums Leben kam.
(W046) [18, 22.11.1924]
Nach dem Umbau wurde die Restauration im November 1924 wiedereröffnet. Im Ausschank waren zu dieser Zeit nur die neuen untergärigen Biersorten Pilsener und Märzen, Kölsch kam erst 9 Monate später wieder zum Ausschank.
(W004 [1, 15.08.1925]
Werbung der Brauerei aus dem Jahr 1925. Neben Pilsner und Märezn kommt das helle Altbier "Echt Kölsch" wieder zum Ausschank
(F024) [45]
Foto des Brauhauses Ende der 1920er Jahre. Gut zu sehen sind die 3 separaten Eingänge. Links zur Brauerei, in der Mitte zur Verkaufsstelle der Firma Singer und rechts zum Brauerei-Ausschank
(F001) [44]
Foto des Brauhauses um 1930 
(W047) [11.12.1924]
Grüße zum neuen Jahr 1925 von Heinrich Keunecke, dem Pächter der Restauration in der Severinstraße 51
(W048) [15, 30.07.1927]
Anzeige zur Geschäftseröffnung des Annohauses in der Annostraße 86. Im Ausschank neben Höhenhaus Pils und Dortmunder Ritterbräu war auch Bier von Reissdorf
(W049) [35, 16.03.1939]
Eröffnungsanzeige der Gaststätte Alt Heidelberg am Perlenpfuhl 12 aus dem Jahr 1939. Im Ausschank neben Grenzquell- und Schultheiß Bieren auch Echt Kölsch aus der Brauerei Reissdorf
(W050) [35, 02.06.1939]
Wirtschaftsübernahme der Gaststätte Zum Laacher See in Köln-Mülheim im Jahr 1939. Im Ausschank neben Essener Sternpils und Würzburger Hofbräu auch Reissdorf Kölsch
   
(W051) [17.08.1939]
Geschäftsübertragung der Gaststääte Zur Post in Köln-Brück. Im Ausschank neben Dortmunder Actien und Dormagener Actien auch Reissdorf-Kölsch
 
(W006) [unbekannt]
Werbung der Brauerei, vermutlich aus den 1930/40er Jahren 
                                                                                   
(W058) [18, 10.12.1924]
Ab dem Jahr 1924 zog in der Severinstraße 51 auch die Firma Singer ein, die dort eine Verkaufsstelle für ihre Nähmaschinen eröffnete (siehe auch F001/F024)
(W059) [18, 01.12.1929]
Weitere Anzeige der Firma Singer aus dem Jahr 1929. "Für Weihnachts-Arbeiten Singer Aufplättmuster
(W060) [15, 08.12.1929]
Weitere Anzeige der Firma Singer aus dem Jahr 1929. "Eine Singer mit Motor und Nählicht der Hausfrau schönste Weinachtsfreude"
(W061) [15, 11.12.1931]
Weitere Anzeige der Firma Singer aus dem Jahr 1931. "Weihnachten ...und das nützlichste Geschenk - eine elektrische Singer
(TZ001) [8]
Todesanzeige von Heinrich Reissdorf jr., der im Jahr 1936 bei einem Unfall in der Brauerei im Alter von nur 26 Jahren verstarb
(TZ001) [8]
Totenzettel von Heinrich Reissdorf jr. 
(F009) [1]
Foto des zerstörten Brauhauses auf dem Jahr 1945 
(F010) [1]
Foto  der teilweise zerstörten Brauerei aus dem Jahr 1945 

Der Wiederaufbau nach dem Krieg
Direkt nach Kriegsende begann die Familie Reissdorf mit dem Wiederaufbau der Brauerei. Mit dabei waren aus der 2ten Generation Friedrich Reissdorf und Heinrich Reissdorf, sowie aus der 3ten Generation Karl-Heinz Reissdorf und Hermann Reisdorf, welcher, nachdem er im Krieg schwer verwundet worden war, erst am 15. Juni 1945 aus Kriegsgefangenschaft zurückkehrte.
Die Brauerei verfügte über einen eigenen Brunnen. Dieser war intakt geblieben und diente auch zur provisorischen Versorgung des Severin-Viertels mit Wasser. Im Gegensatz zum Brauhaus, welches zu 90% zerstört worden war, war die Brauerei selbst nur in Teilen zerstört worden. Der Gärkeller war intakt, das Sudhaus aber durch 21 MG-Durchschüsse beschädigt. Aber diese Löcher wurden provisorisch mit Schrauben abgedichtet und nach weiterer Improvisierung, u.a. wurde der zum Betrieb notwendige Strom per Kabel und mit amerikanischer Unterstützung vom Umspannwerk in der Ohmstraße zur Brauerei gebracht, konnte bereits am 15. Juni 1945 der erste Nachkriegs-Sud gebraut werden. Malz und Hopfen stammten aus Restbeständen unter den Trümmern und die Gärung wurde durch einfache Backhefe in gang gebracht. Das Resultat war ein Dünnbier mit gerade mal 6% Stammwürze, also einem Alkoholgehalt von unter 2 Prozent, aber immerhin war die Brauerei wieder in Betrieb.
Ab August 1945 wurde dunkles Süßbier und helles Einfachbier gebraut, aber der Mangel und die Kontingentierung der Rohstoffe führte auch dazu, dass Getränke z.B. auf Molke-Basis gebraut wurden, welche nicht viel mit Bier gemein hatten. In der Reissdorf-Brauerei wurden solche Biere „Colonia-Quell“ genannt. Ab Mai 1946 wurde auch schon wieder Bier in Flaschen abgefüllt [1].
Benachteiligt waren die Kölner Brauereien insofern, als dass die englische Besatzung auf Grund von Rohstoffmangel das Brauen von Vollbier nicht zuließ. In der französischen und der amerikanischen Besatzungszone hingegen war das Brauen von Vollbier aber nicht verboten, so dass findige Bierverleger dieses Vollbier nach Köln importierten und die lokalen Brauer damals das Nachsehen hatten (wer wollte schon dünne Not-Kreationen trinken, wenn Vollbier, wenn auch nicht aus Köln, verfügbar war).
Die Schäden an der Brauerei wurden schnell behoben, bereits im Jahr 1947 wurde eine neue Braupfanne mit Kohlefeuerung installiert. Ab dem 28. Juni 1948 produzierte die Brauerei Reissdorf ein Einfachbier mit 2-4% Stammwürze, welches in Flaschen abgefüllt wurde, ab dem 1. April 1949 ein Lagerbier mit 8% Stammwürze und ab dem 12.8.1949 wieder ein Vollbier mit 12% Stammwürze als Pils, Export und Kölsch. Weiter wurde noch dunkles Schankbier gebraut.
In den 1950er Jahren wurden in der Brauerei als Lohnsud auch Creischer Kölsch und Neumarkbräu Kölsch gebraut.
Die Vertreter der zweiten Generation verstarben Anfang der 1950er Jahre, Heinrich Reissdorf im Jahr 1952 und Friedrich Reissdorf im Jahr 1953. Ihre Witwen führten das Amt der Gesellschafter weiter. Am 1. Januar 1952 traten die Vertreter der dritten Generation, die Brüder Hermann Josef Reissdorf und Karl-Heinz Reissdorf als Gesellschafter in die Brauerei ein [22]. Nach dem Tod der beiden Reissdorf-Witwen in den Jahren 1964 und 1967 waren die beiden Brüder alleinige Gesellschafter der Brauerei.
   
(F011) [1]
Der Wiederaufbau der Brauerei hat begonnen. Foto aus dem Jahr 1945
 
(F015) [1]
Foto des im Jahr 1947 installierten Sudkessels 
 
                                                                                   
(F012) [1]
Foto des Fuhrparks der Brauerei aus dem Jahr 1950
 
(F002) [unbekannt]
Foto eines Brauerei-LKWs aus den 1950er Jahren 
(F019) [23]
Werbung der Brauerei aus den 1950er Jahren
(F020) [23]
Werbung der Brauerei aus den 1950er Jahren
(F021) [23]
Werbung der Brauerei aus den 1950er Jahren
(W003) [23]
Kinowerbung, vermutlich Anfang der 1960er Jahre

Die Entwicklung der Brauerei bis in die 1980er Jahre
Der Wiederaufbau und die Modernisierung der Brauerei ging schnell von statten, alte Absatzstätten wurden wieder erschlossen und es ging stetig bergauf. In dieser Zeit dominierten die untergärigen Biersorten wie Pils und Export, obergäriges Kölsch wurde zwar auch produziert, aber nur in geringen Mengen. Der Anteil von Kölsch am Kölner Biermarkt war schon kurz vor dem Krieg auf unter 5% gesunken, Kölsch wurde in den 1950er Jahren fast ausschließlich noch von kleinen Hausbrauereien für den Eigenbedarf gebraut.
Der Kölner Biermarkt war aber insofern schwierig, als dass die auswärtigen Großbrauereien, überwiegend die Brauereien aus Dortmund, Köln mit preiswertem untergärigen Bier überschwemmten. Selbst die für Köln großen, aber mit Dortmund verglichen doch wieder kleinen Kölner Brauereien, wie z.B. die Bergische Löwenbrauerei oder die Dom-Brauerei, konnten nicht wirklich mit der auswärtigen Konkurrenz mithalten. Das Kölner Bier hatte verglichen mit dem Dortmunder Bier auch nicht den besten Ruf.
Initiator der Lösung dieses Problems war Hans Sion, Betreiber der ebenfalls im Krieg völlig zerstörten und wiederaufgebauten Brauerei „Altstadt-Bräu“ unter Taschenmacher 5-7 . Er versuchte die Kölner Brauereien davon zu überzeugen, dass man den Konkurrenzkampf gegen die Dortmunder Brauereien nicht mit deren „Waffen“ (also mit untergärigen Bieren wie Pils und Export) nicht gewinnen könne, sondern nur mit einer Bierspezialität aus Köln für die Kölner. Dazu war das klassische Vorkriegs-Kölsch aber nicht geeignet, dieses war sehr bitter und kaum haltbar und deshalb z.B. nicht als Flaschenbier geeignet (Originalzitat Hans Sion zum alten Kölsch: „das würde man einem Esel nicht ins Ohr schütten“) [28]. Und so erfand man ein „neues Kölsch“. Diese war hell, nur leicht hopfenbetont, hatte einen stabilen Schaum, war haltbar und der Name Kölsch brachte Lokalkolorit mit. Viele Kölner Brauereien schwenkten in diese Richtung und gaben schon in den 1960er Jahren die Produktion von untergärigen Bieren auf. Die Reissdorf-Brauerei stellte die Produktion von untergärigen Bieren Anfang der 1970er Jahre ein und produzierte von da an nur noch obergäriges Kölsch. Einige Kölner Brauereien setzten aber zu lange auch auf untergäriges Bier und verschwanden vom Markt. Die Brauerei Sester ist ein Beispiel hierfür, sie stellte erst Anfang der 1990er Jahre die Produktion von Sester-Pils ein und kurz darauf war die Braustätte Geschichte. Weitere Brauereien, die zu Beginn noch die Kosten eines Umbaus scheuten, ließen Kölsch vorübergehend als Lohnsud bei Reissdorf brauen.
Bereits im Jahr 1960 beschäftigte die Reissdorf-Brauerei wieder 60 Mitarbeiter. Das Verhältnis von Flaschen-Bier (Konsum beim Endverbraucher Zuhause) und Fass-Bier (Konsum in der Gastronomie) betrug in dieser Zeit 50% zu 50%, ein ungewöhnlich hoher Anteil an Flaschenbier schon zu der damaligen Zeit.
Im Jahr 1967 wurde die Brauerei aufwendig modernisiert. Installiert wurden ein Sudwerk mit Kupfer-Maischbottich, Würzetank, Läuterbottich und Würzepfanne mit 2000kg Schüttung [1]. Wie immer bei Reissdorf wurde es von der Firma Huppman konzipiert und geliefert.
Der Absatz stieg und stieg und im Jahr 1970 wurden bereits 80 Mitarbeiter beschäftigt. Diese Zahl sank vorübergehend wieder auf 70, als im Jahr 1980 der eigene Fuhrpark aufgelöst und die Logistik an externe Spediteure und Bier-Verleger abgegeben wurde.
 
  (F013) [1]
Foto des 1967 eingebauten Sudkessels
(W007) [unbekannt]
Werbung der Brauerei vermutlich aus den 1960er Jahren 
(W008) [unbekannt]
Werbung der Brauerei vermutlich aus den 1960er Jahren 
(W005) [unbekannt]
Haushohe, mittlerweile Denkmalgeschützte animierte Neonreklame aus dem Jahr 1968 am Kölner Rudolfplatz / Aachener Straße
(W002) [47]
Werbung der Brauerei aus dem Jahr 1979 
   
(W068) [16]
Anzeige der Brauerei im Branchenverzeichnis aus dem Jahr 1967. Noch sind die untergärigen Bieren (Pils & Export) im Programm 
(W067) [16]
Anzeige der Brauerei im Branchenverzeichnis aus dem Jahr 1973. Von untergärigen Bieren ist nicht mehr die Rede
                                                                            

Die Entwicklung zur mittelständischen Brauerei und zum Marktführer in Köln
Durch die weitere positive Entwicklung des Absatzes konnten die alten Brauerei- und Abfüllanlagen mit dem Bedarf nicht mehr schritthalten. Aus diesem Grund entschloss die Geschäftsführung Anfang der 1990er Jahre zu einer grundlegenden Modernisierung der Brauerei. Das nostalgische Kuper musste weichen und wurde im Jahr 1990 durch vollständig computergesteuertes 5-Geschirr Sudwerk mit 5 Tonnen Schüttung aus Edelstahl ersetzt. Für die Gärung wurden zylindrokonische Gärtanks installiert, welche die bisherige offene Gärung ersetzten und es erlaubten, Haupt- und Nach-Gärung geschlossen in einem Arbeitsschritt durchzuführen. Weiter wurde die Abfüllung modernisiert und auf KEG-Technik umgestellt. Die Modernisierung erlaubte der Reissdorf Brauerei zu dieser Zeit 6-8 Sude täglich zu brauen [1].
Im Jahr 1992 wurde noch eine Entalkoholisierungs-Anlage installiert um dem Zeitgeist folgend alkoholfreies Kölsch und Light-Kölsch anbieten zu können. Dieser allgemeine Trend, dem fast alle Kölsch-Brauereien folgten, dauerte aber nur wenige Jahre und fast alle alkoholfreien Biere, auch bei Reissdorf, verschwanden wieder vom Markt.
Im Jahr 1994 feierte die Brauerei dann ihr 100-jähriges Bestehen. Mittlerweile war mit Uta Reissdorf, der Tochter von Karl-Heinz Reissdorf, und Michael von Rieff, dem Stiefsohn von Hermann-Josef Reissdorf der bereits seit 1968 in der Brauerei tätig war, schon die dritte Generation als Gesellschafter in die Geschäftsführung aufgenommen worden.
Der Absatz an Reissdorf Kölsch stieg in den 1990er Jahren stetig. Die Brauerei, gerade erst vor ein paar Jahren erneuert worden, konnte die Nachfrage kaum noch befriedigen, die Braukapazität reichte nicht mehr aus und an eine Erweiterung im Severinviertel, einem eng bebauten Wohngebiet, war nicht zu denken. Aus diesem Grund beschlossen die Gesellschafter von Reissdorf eine neue Brauerei auf der grünen Wiese zu errichten, eine Entscheidung, die man besser schon 6 Jahre zuvor getroffen hätte. Im Jahr 1996 erwarb die Brauerei Reissdorf ein passendes Grundstück im Gewerbegebiet Köln-Rodenkirchen, in der Emil-Hoffmann-Str. 4-10 [23]. An dieser Stelle wurde eine hochmoderne Brauerei mit ausreichend Kapazitätsreserven errichtet. Allerdings gab es zu Beginn Probleme mit Versorgung mit Brauwasser. Während das Wasser in der Severinstraße von einem eigenen Brunnen ohne Probleme bezogen worden war, war die erste Grundwasserschicht im Industriegebiet Rodenkirchen nicht als Brauwasser verwendbar (die Chemische Industrie in der Nachbarschaft ließ grüßen). Es musste ein 80 Meter tiefer Brunnen zur zweiten Grundwasserschicht gebohrt werden und selbst dieses Wasser war erst nach einer weiteren Aufbereitung nutzbar [27].
Begonnen wurde mit dem Brauen in der neuen Brauerei in Rodenkirchen bereits im Jahr 1998, im Januar 2002 wurde die Produktion dann vollständig in die neue Braustätte verlagert und die alte Brauerei in der an St. Magdalenen für immer geschlossen. Immerhin wurden Teile der Brauerei wiederverwendet, die beiden je 30 Tonnen schweren Dampfkessel und der 35 Meter hohe Schornstein (zerlegt in 3 Teile), wurden von Köln nach Kaliningrad transportiert und sind dort bis heute in der Brauerei „Pivovarni Ivana Taranova“ im Einsatz. Im Jahr 2004 wurden die Gebäude der alten Brauerei abgerissen und durch Wohnbebauung ersetzt.
Schmerzhaft mit der Tradition zu brechen und das Severinviertel zu verlassen, aber die Entwicklung zeigte, wie notwendig und sinnvoll dieser Schritt war. Bereits im Jahr 1997, also noch vor der Fertigstellung der neuen Brauerei, betrug der Jahresabsatz der Brauerei 310.000 hl. Im Jahr 2000 waren es schon 400.000 l und im Jahr 2005 wurde der absolute Höchststand von 664.000 hl erreicht [24]. Dies bedeutet, dass der Bierabsatz innerhalb von 8 Jahren mehr als verdoppelt wurde. Und das in einem Umfeld, in dem die meisten anderen Kölner Brauereien Absatzeinbußen hinnehmen mussten.
Ende der 1990er Jahre starben beide Gesellschafter der dritten Generation, Hermann Josef Reissdorf im Jahr 1996 und Karl-Heinz Reissdorf im Jahr 1997. Die verbliebenen beiden Gesellschafter waren Michael von Rieff, der Stiefsohn von Hermann Josef Reissdorf und Ute Reissdorf, die Tochter von Karl-Heinz Reissdorf.
Im Jahr 2004 führte die Brauerei eine Kölschstange ein, die entgegen der klassischen Stange eine Verbreiterung am Fuß hatte. Von Reissdorf als „neues elegantes Kölschglas“ bezeichnet, gefiel diese Abweichung von der Tradition nicht jedem.
Im Jahr 2009, also 10 Jahre nach dem Verlassen des Severinviertels, besann sich die Brauerei Reissdorf dann doch noch auf ihre Historie und eröffnete an alter Gründungsstätte in der Severinstraße 51 zumindest wieder ein Brauhaus mit dem Namen „ZAB“ (zum alten Brauhaus).
Im Jahr 2010 wurde erneut ein alkoholfreies Bier auf den Markt gebracht, welches aber nicht als Kölsch bezeichnet wird, sondern einfach „Reissdorf alkoholfrei“ heißt. Formal darf es auch nicht als Kölsch bezeichnet werden, da der Brauprozess vor der Gärung abgebrochen wird, es sich streng genommen also gar nicht um Bier handelt.
Im Jahr 2012 wurde Christian von Rieff, studierter Brau- und Malzmeister und Sohn von Michael von Rief, in die Geschäftsführung aufgenommen. Zu dieser Zeit arbeite er bereits 7 Jahre im Unternehmen und hatte seit 2 Jahren Prokura [26]. Da Ute Reissdorf, die Tochter von Karl-Heinz Reissdorf, schon zu diesem Zeitpunkt keine geschäftsführende Gesellschafterin mehr war, ging der Name Reissdorf in der Geschäftsführung verloren. Die aktuelle Firmierung lautet „PRIVAT-BRAUEREI HEINRICH REISSDORF GMBH & CO KG“.
(F014) [1]
Foto der modernisierten und computergesteuerten Sudhauses der Brauerei aus dem Jahr 1990, noch in der Severinstraße 51. Mittlerweile dominierte Edelstahl statt Kupfer
(F025) [46]
Foto des Abrisses der Brauerei an St. Magdalenen 28 aus dem Jahr 2004
(PK001)
Was hier etwas steril-künstlich aussieht ist wirklich ein Foto der neuen Brauerei in Rodenkirchen
(F018) [10]
Foto der neuen Brauerei in Rodenkirchen
(W069) [21]
Anzeige der Brauerei aus dem Jahr 2005 
(F027-2) [27]
Straßenbahn im Reissdorf-Design. Foto aus dem Jahr 1991
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Straßenbahn im Reissdorf-Design. Foto aus dem Jahr 2005
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Veranstaltungsbus der Brauerei. Foto aus dem Jahr 2005 
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Postkarte als Replik eines alten Werbeplakates der Kölner Hausbrauereien aus den 1920er Jahren

Die Reissdorf-Brauerei heute
Die Brauerei Reissdorf steht aktuell glänzend da. Der Jahresausstoß liegt stabil um die 600.000 hl, in der Brauerei werden 83 Mitarbeiter beschäftigt. Die Sorgen der Konkurrenz, welche mit sinkenden Absatzzahlen kämpft, kennt man nicht.
Der Erfolg scheint wirklich darauf zu beruhen, dass das Bier den Geschmack der Zeit trifft, denn Reissdorf schaltet keine Werbung und Reissdorf Kölsch ist in der oberen Preisregion angesiedelt.
Das auch von Reissdorf selbst als mild bezeichnete Kölsch wird besonders gerne von der jüngeren Generation getrunken, eine Zielgruppe, die auch andere Brauereien gerne hätten.

Übersicht der Firmierungen
Zeitraum        Firmierung Anmerkung
1894-1901 "Obergärige Bierbrauerei Heinrich Reißdorf" Severinstraße 51, Inhaber: Heinrich Reißdorf
1901-1908 "Obergärige Bierbrauerei Heinrich Reißdorf" Inhaber: Witwe Reißdorf
1908-1923 "Obergärige Bierbrauerei Heinrich Reißdorf, OHG" Gesellschafter: Gebrüder Reißdorf
1923-1983 "Bierbrauerei Heinrich Reißdorf, OHG" Gesellschafter: Bis 1945 Gebrüder Reißdorf, dann verschiedene Gesellschafter (siehe Stammbaum)
1983-1983 "Bierbrauerei Heinrich Reißdorf, KG"  
1983-dato „Privatbrauerei Heinrich Reissdorf GmbH & Co. KG" Ab 1988 Emil-Hoffmann-Str. 4-10. Gesellschafterin ist die Brauerei Reissdorf GmbH

Anmerkungen
» Die Reissdorf-Brauerei schaltet, im Gegensatz zu ihren Hauptkonkurrenten, so gut wie keine Werbung. Geschuldet ist dies eigentlich dem Erfolg der Brauerei. Als die Brauerei noch in der Kölner Südstadt gelegen war, waren die Braukapazitäten so eingeschränkt, dass man durch Werbung geschaffenen weiteren Bedarf gar nicht hätte bedienen können. Als man dann genug Kapazitäten in der neuen Braustätte in Rodenkirchen hatte, war es nicht mehr notwendig, denn der Absatz stieg auch ohne Werbung. Wenn Reissdorf in Zukunft doch Werbung schalten würde, kämen die Kölner vielleicht auf den Gedanken, dass Reissdorf in Schwierigkeiten stecken würde und Werbung jetzt nötig hätte. Auch dieses Gedankenspiel will man vermeiden.
Zwei Ausnahmen gibt es allerdings. Die erste Ausnahme bildet das „Reissdorf-Männchen“ an der Aachener Straße. Die Leuchtreklame mit einem trinkenden Männchen, mal Männlein, mal Weiblein, wurde im Jahr 1968 aufgestellt und steht mittlerweile unter Denkmalschutz.
Die zweite Ausnahme sind Straßenbahnen im Reissdorf-Design, welche schon seit den 1970er Jahren und noch heute als Werbeträger unterwegs sind.
» Das auch schon vor hundert Jahren die Kölner Brauereien verwandtschaftliche Verbindungen aufbauten ist bekannt, z.B. heirateten die beiden Töchter von Peter Josef Früh zwei Brüder aus der Brauerei Immendorf. Und heute ist das immer noch so. Ein Beispiel ist die Verbindung Sünner und Früh. Im Jahr 1970 heiratete die Sünner-Chefin Ingrid Sünner mit Hermann R. Müller einen Gesellschafter der Brauerei Früh. Ganz so eng ist es bei Reissdorf nicht. Im Jahr 2014 heiratete Christian von Rieff, Gesellschafter von Reissdorf, Britta Nolte. Diese wiederum ist die Schwester der Frau von Heinrich Becker jr., dem Chef der Gaffel-Brauerei [28].
» Firmenverpflechtungen: die aktuelle Rechtsform der Reissdorf-Brauerei ist eine GmbH & Co. KG. Wer jetzt aber denkt, dass die persönlich haftenden Gesellschafter konkrete Personen wären, der irrt. Persönlich haftende Gesellschafterin ist die „Brauerei Reissdorf GmbH“. Michael von Rieff und Christian von Rieff sind „lediglich“ geschäftsführende Gesellschafter. Die Brauerei Reissdorf GmbH wurde Anfang der 1980er Jahre gegründet. Geschäftszweck der GmbH ist „die Verwaltung von Vermögen, insbesondere die Beteiligung als persönlich haftende Gesellschafterin an der im Handelsregister des Amtsgerichts Köln unter HRA 0572 eingetragenen Kommanditgesellschaft unter der Firma Privat-Brauerei Heinrich Reissdorf GmbH & Co KG, mit dem Sitz in Köln“. Ute Reissdorf wurde Anfang der 2000er Jahre Prokura erteilt, die aber im Jahr 2021 wieder zurückgenommen wurde. Seit 2013 ist Christian von Rieff Geschäftsführer der GmbH. Ute Reissdorf war auch bis zum Jahr 2013 Geschäftsführerin der Nollen Getränke GmbH und wurde auch dort von Christian von Rieff abgelöst. Zusammen mit ihrem Mann Dr. Heribert Landskron-Reissdorf, welcher Geschäftsführer der Iskam Grundstücksgesellschaft mbH, welche die Leskam Immobilien GmbH & Co. KG vertritt (das gleiche Konstrukt wie bei der Reissdorf GmbH) erwirbt das Ehepaar namhafte Immobilien, z.B. Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach, das Deutz-Kalker Bad inklusive Stadtpalais, welches in ein Restaurant mit angeschlossenem Hotel umgebaut wurde oder das alte Betriebsgelände der Walther Werke in Köln-Dellbrück. Auf dem alten Walter Betriebsgelände wurde der Lekam-Park gegründet, auf dem Firmen angesiedelt werden, aber auch ein Hotel entstanden ist. Gemanaged durch die Leskam Immobilien GmbH. Ute Reissdorf und ihr Mann sind weiter noch Geschäftsführer der Solarpark Twist GmbH & Co. KG, einem Unternehmen zum Erwerb und Betrieb von Solarkraftwerken. Die Liste wäre bestimmt noch beliebig fortzuführen, aber der Fokus soll ja auf der Reissdorf-Brauerei liegen.
» Mittlerweile hat Reissdorf auch, wie viele andere Kölner Brauereien, Schnaps im Programm. Zu haben sind 3 verschiedene „Bierbrände“
» Reissdorf ist der Traum oder auch Alptraum jedes Bierdeckelsammlers. Seit den 60er Jahren wurden über 40 Serien aufgelegt. Diese enthalten je bis zu 16 Motiven und, besonders tückisch, es gibt sie mit bis zu 10 verschiedenen Brauerei-Rückseiten. Insgesamt seit über 1.000 verschiedene Bierdeckel.

Brauereiwerbemittel
Weitere Nachkriegs-Werbemitteln finden Sie im Bereich Kölschmarken auf www.koelschinfo.de
Gläser / Krüge
 
(K001) [Sammlung Liesack]
Tonkrug von Reissdorf, 0,5 L geeicht
(ST001) [unbekannt]
Emaillierter Stiefel von Reissdorf, vermutlich Vorkrieg
 

Bierdeckel
(W094) [unbekannt]
dicker Deckel, um 1950
 
(W015) [unbekannt]  (W016) [unbekannt] 
(W087) [unbekannt]
um 1948
(W093) [unbekannt]
kein "HR", nur ein stilisiertes "R"
 
(W095) [unbekannt] 
   
(W094) [unbekannt]                                                                                                                                         

Etiketten
 
(W023) [Sammlung Mittenzwey] (W031) [Sammlung Mittenzwey]                                                                 

Quellenverzeichnis
 
1 Broschüre zum 100-jährigen Bestehen der Reissdorf Brauerei, 1994
2 "75 Jahre Brauerei Heinrich Reissdorf Köln", Buch der Brauerei zum Jubiläum
3 Artikel einer Sonderbeilage des Kölner Tageblattes vom Sonntag den 15. Dezember 1929
4 Sonderbeilage des Kölner Tagblattes von Sonntag, dem 15. Dezember 1929
5 Die Deutschen Brauereien, Firmenjahrbuch des Deutschen Brauer-Bundes, Verlag für Rechts- und Wirtschaftsliteratur A.-G., Berlin u. Leipzig, 1934
6 Die Brauereien und Mälzereien im Deutschen Reich 1939-40, 38. Auflage, 1940, Verlag Hoppenstedt & Co., Berlin
7 "Köln auf alten Ansichtskarten", Herausgeber: Kölnisches Stadtmuseum, Michael Euler-Schmidt, Asmuth Verlag Köln, 1995
8 http://totenzettel.ub.uni-koeln.de/portal/search.html?num=20&page=1&l=de&srt=relevance_desc&st=1&lt=&fs=reissdorf
9 Realschule, Handelsschule und Handelsklasse der Stadt Köln. Jahres-Bericht über die Zeit von Ostern 1898 bis Ostern 1899, Dr. Otto Wilhelm Thomé, Köln 1899, Buchdruckerei von J.B. Heimann
10 https://www.bierentdecker.com/magazin/artikel/reissdorf-kolsche-tradition
11 https://de.findagrave.com/memorial/194289265/karl-reissdorf
12 Von Bodoklecksel - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7309144
13 "Kölnische Zeitung", Ausgaben 30.01.1842, 27.7.1851, 09.09.1851, 28.01.1866, 03.11.1867, 28.03.1868, 16.11.1872, 13.02.1874, 12.09.1875, 05.10.1876, 26.01.1884, 16.09.1885, 25.04.1891, 10.11.1897, 06.04.1899, 11.09.1900, 26.02.1901, 13.03.1901, 09.10.1903, 26.05.1904, 11.01.1906, 14.07.1908, 15.09.1909, 26.07.1910, 20.02.1914, 30.10.1914, 26.01.1915, 15.02.1915, 06.07.1917, 15.08.1917, 04.04.1919, 25.10.1919, 12.11.1921, 23.02.1923, 06.05.1925
14 "Rheinischer Merkur", Ausgaben 27.06.1883, 05.10.1895, 05.10.1895, 07.10.1895, 20.12.1895, 06.07.1901, 22.02.1906, 29.05.1909
15 "Kölner Lokal-Anzeiger", Ausgaben 07.10.1895, 07.02.1896, 04.08.1896, 19.10.1896, 02.02.1899, 07.02.1899, 28.02.1901, 03.10.1901, 22.02.1902, 16.09.1902, 25.06.1904, 14.12.1906, 22.06.1908, 31.12.1908, 04.01.1909, 14.01.1909, 26.08.1909, 26.07.1910, 04.07.1913, 15.05.1914, 11.03.1921, 22.11.1924, 30.07.1927, 01.12.1929, 08.12.1929, 11.12.1931, 07.08.1936
16 Greven’s Adressbuch für Köln, Ausgaben 1860, 1893, 1894, 1895, 1900, 1901, 1906, 1918, 1920, 1925, 1928, 1934, 1935, 1941/42, 1950, 1951, 1954, 1955, 1960, 1967, 1971, 1973
17 Adressbuch für die gesamte Brau-Industrie Europas, Band I: Deutschland, 8. Jahrgang, 1910, Verlag von Eisenschmidt & Schulze GmbH, Leipzig
18 "Rheinische Volkswacht", Ausgaben: 29.03.1924, 06.12.1924, 31.12.1924
19 "Trinkt Kölner Bier - Quer durch Kölner Brauhäuser", Artikel einer Sonderbeilage des Kölner Tageblattes vom Sonntag den 15. Dezember 1929
20 Kölnische Rundschau, Ausgabe 05.06.2004, Das ehemalige Brauereigelände an St. Magdalenen wird abgerissen, Wohnungen und eine Tiefgarage sollen entstehen
21 City News, das Kölner Livestyle Magazim, Ausgabe 01 2005
22 75 Jahre Brauerei Heinrich Reissdorf Köln, Herausgegeben von der Brauerei, 1969
23 www.reissdorf.de (Homepage der Brauerei Reissdorf)
24 „Kölschmarkt aktuell“, Ausgabe 2006
25 https://www.express.de/koeln/christian-von-rieff-und-seine-brita-reissdorf-chef-heiratet-gaffel-schwaegerin-41939?cb=1672075288162, Artikel im Kölner Express vom 27.09.2014
26 https://www.meininger.de/getraenke-zeitung/news/von-rieff-der-geschaeftsfuehrung, Artikel vom 29.11.2012
27 Seite „Privat-Brauerei Heinrich Reissdorf“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 28. Juni 2022, 12:06 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Privat-Brauerei_Heinrich_Reissdorf&oldid=224058380 (Abgerufen: 3. Januar 2023, 19:03 UTC)
28 https://www.koelner-brauerei-verband.de/historie/historie/vorkriegssituation-1920-1933.html
29 "Aachener Anzeiger", Ausgaben 25.06.1908, 08.07.1917
30 "Bonner Generalanzeiger für Bonn und Umgegend", Ausgaben 25.06.1898, 29.10.1898, 10.06.1903, 22.04.1905, 15.04.1906, 17.05.1912
31 "Bensberg-Gladbacher Anzeiger, Ausgabe 23.01.1897
32 "Bonner Zeitung", Ausgaben 21.05.1898, 13.09.1898
33 "Bonner Volkszeitung", Ausgabe 21.05.1898
34 "Bergheimer Zeitung", Ausgabe 08.03.1879, 12.03.1890, 13.02.1897, 30.03.1898
35 "Der Neue Tag", Ausgaben 16.03.1939, 02.06.1939, 17.08.1939
36 "Echo des Siebengebirges", Ausgabe 11.07.1908
37 "Honnefer Volkszeitung", Ausgabe 14.07.1908
38 "Köln-Bergheimer Zeitung", Ausgabe 02.04.1898
39 "Kölner General-Anzeiger", Ausgabe 11.11.1897
40 "Kölner Sonntags-Anzeiger", Ausgaben 15.04.1877, 25.07.1897
41 "Mülheimer Volkszeitung", Ausgabe 01.02.1911
42 "Sieg-Bote", Ausgaben 11.06.1908, 25.07.1908, 16.06.1910
43 Die Brauereien und Mälzereien im Deutschen Reich 1939-40, 38. Auflage, 1940, Verlag Hoppenstedt & Co., Berlin
44 "Kölsche Bier- und Brauhäuser", Franz Mathar & Rudolf Spiegel, Greven Verlag Köln, 1989
45 "Prosit Colonia: Die vergessenen und unvergessenen Brauereien, Bier- und Brauhäuser Kölns", Autor: Franz Mathar, Greven Verlag, 1999
46 "Kölnische Rundschau", Ausgabe 05.06.2004
47 Merian, Ausgabe Köln, 1979
48 Firmen-Handbuch Großraum Köln, Greven's Adreßbuch-Verlag, Köln, Ausgabe 1975/76, 1977/78
49 Bachem's Branchen Adreßbuch, Verlag J. P. Bachem, Verlagsbuchhandlung G.m.b.H. Köln/Rhein, 1948