Gegründet
wurde die Braustätte an der Aachener Straße 748-750 von Carl Schmitz im Jahre
1868. Im Jahre 1921 folgte die Gründung der Kölner Union-Brauerei GmbH. Diese entstand durch die Fusion von 3 alteingesessenen
Privatbrauereien. Die erste Brauerei war die besagte Brauerei Carl Schmitz GmbH.
Die zweite Brauerei war die Karthäuser Bräu Gebr. Balchem aus der Kölner
Südstadt. Als Folge wurden die
Braustätten von Balchem und Immendorf geschlossen und die
Brautätigkeit ausschließlich nach Müngersdorf verlagert.
Im Jahre 1930 wurde die Kölner Union
Brauerei in eine AG umgewandelt und am 26. April in "Hubertus-Brauerei AG"
umbenannt.
Im zweiten Weltkrieg wurde die Brauerei fast völlig zerstört
und erst in den Jahren 1966 –1972 wieder neu errichtet. Dennoch wurden schon 1946
wieder ca. 15.000 hl Bier verkauft, allerdings teilweise aus
Lohnbrauverträgen. Ab dann ging es weiter bergauf. 1953 wurden bereits
wieder ca. 25.000 hl produziert, 1959 ca. 50.000 hl und 1963 wurden mit
63.000 hl auch die größten Jahresmengen der Vorkriegszeit überschritten.
1953 wurde die Aktiengesellschaft in eine GmbH überführt. Jacob Immendorf hielt die
Kapitalmehrheit, nach seinem Tod gingen mehr als 50
Prozent des Kapitals an seine Enkel, die Gebrüder Rolff über. Oskar Rolff starb
am 20. November 1972, die Brauerei gehörte nun mehrheitlich der
"Erbengemeinschaft Oscar Rolff". Diese verkaufte im Jahr 1978 den Majoritätsanteil der
Brauerei an die Brauerei Wicküler aus Wuppertal (• Küppers), die
damit das Sagen in der Brauerei hatte. Unter der Leitung
von Küppers fanden ab 1978 weitere grundlegende Modernisierungsmaßnahmen statt.
Statt der offenen Gärbottiche wurden geschlossene, liegende Gärtanks eingebaut.
Das weitgehend automatisierte Sudhaus und neue Drucktanks aus VA-Stahl sorgten
für ein Kapazitätsausweitung von 100.000 hl auf 300.000 hl.
1971 überstieg der Ausstoß zum ersten Mal die Marke von 100.000
hl. Der Anteil von Gereons Kölsch betrug 80%
Ende 1980
wurde die Produktion von Sion Kölsch von der Brauerei zur Malzmühle in die
Hubertus-Brauerei verlagert. Sion war mit Wicküler verbunden und daher lag es
nahe, die Produktion in die jetzt vorhandene eigene Braustätte zu verlegen. In
den nächsten Jahren war die Welt noch in Ordnung, mit ca. 100 Mitarbeitern
wurde eine Jahresgesamtproduktion von 200.000 hl erzielt. 1984 betrug der
Ausstoß ca. 280.000 hl, wobei ca. 30% Lohnsud enthalten war. Produziert
wurden als Eigenmarken Gereons Kölsch, Hubertus Pils, Köbes-Alt und Vitamalz.
Weiter wurden Meister-Kölsch, Conradin-Kölsch und Kontra-Kölsch für "2
befreundete Brauereien" als Handelsmarken gebraut. Beliefert werden ca. 450
Absatzstätten, davon 1/3 direkt und 2/3 über Verleger.
Dann entschloss man sich bei Wicküler, oder mittlerweile vielmehr bei Brau und
Brunnen, die Produktpalette zu bereinigen. Sion Kölsch, als alte
Traditionsmarke aus der Altstadt, hatte eine höhere Priorität als Gereons
Kölsch oder Hubertus Pils, und als Konsequenz daraus wurde die Produktion von
Huberus Pils in den achtziger Jahren und die von Gereons Kölsch 1990
eingestellt.
1992
wurde die Brauerei dann sogar an Sion verkauft. Aber diese Episode war nur von
kurzer Dauer. Die Produktion von Sion Kölsch wurde 1993 in die Bergische
Löwen-Brauerei nach Mühlheim verlagert. Die Hubertus-Brauerei wurde 1995
abgerissen um Bürogebäuden und Wohnanlagen Platz zu machen.
Detaillierte Informationen zur Unternehmensgeschichte der Kölner
Union-Brauerei / Hubertusbrauerei
finden Sie hier:
Firmierungen:
grafische Darstellung der Firmierungen und Übernahmen
Kölschsorten der Marke
Bezeichnung
Gi
von - bis
Gl
De
Et
Hersteller
Auftraggeber
Bemerkung
Gereons Kölsch
N
J
J
J
Hubertus-Brauerei GmbH, Köln
Marke 1992 von Sion übernommen
Gereons Echt Kölsch
N
J
J
J
Hubertus-Brauerei GmbH, Köln
Gereons Dat Kölsche Kölsch
N
J
J
J
Hubertus-Brauerei GmbH, Köln
Gereons-Bräu Echt Kölsch
N
J
J
J
Hubertus-Brauerei GmbH, Köln
Weitere Biersorten der Marke
•
Gereons-Bräu Rheinisch Alt
Weitere Marken der Hubertus-Brauerei
•
Balchem Kölsch
•
Hubertus Export, Hubertus Spezial Export
•
Hubertus Pils, Hubertus Pilsener
•
Hubertus Urtyp
•
Karlskrone Pils (für ALDI gebraut)
•
Köbes Alt
Anmerkungen
•
Der
Vorläufer der Hubertus Brauerei wurde 1868 gegründet. Die Hubertus-Brauerei
wurde 1992 an Sion verkauft und 1995 abgerissen.
•
Die
Hubertus-Brauerei ließ sich die Warenzeichen „Gereons Kölsch“, „Balchem-Kölsch“
und „Schmitz-Kölsch“ eintragen. Auch der eher lustige Slogan „Märchenhaft und
wunderbar schmeckt Schmitze-Kölsch om Mond sugar“ oder auch die eher platten
Sprüche „Toi-Toi-Toi – Hubertus-Bräu“ und „Genuss ohne Reu’ – Hubertus-Bräu“
wurden geschützt.
•
Als ein Name für das produzierte Kölsch gesucht wurde, war
erst "Köbes Kölsch" der Favorit. Köbes kommt in Köln immer gut und
weiter war Jakob auch der Vorname des Brauereibesitzers Jakob Immendorf.
Dieser wollte aber nicht so recht und da es vor langer Zeit mal eine "Gereons-Brauerei"
gab die in der Hubertus Brauerei aufgegangen war wählte man den Namen
Gereons Kölsch.
•
Folgende
11 Kölschsorten wurden von der Hubertus Brauerei (teilweise als Lohnsud)
gebraut: Alt, Balchem, Conradin, Felskrone, Gereons, Kalder, Kontra, Meister,
Schmitze, Sion und Ubier. Auch andere Biersorten wurden als Lohnbräu gebraut,
z.B. Westa Pils
•
Die Hubertus-Brauerei hat als erste Brauerei überhaupt
Anfang der 60er Jahre Kölsch in Flaschen abgefüllt.
•
1971 warb die Hubertus Brauerei für ihr neues Gereons
Kölsch mit dem Slogan "Gereons - dat kölsche Kölsch". Das gefiel der
Küppers-Brauerei gar nicht, sie erwirkte eine einstweilige Verfügung,
weil sie in diesem Slogan einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht sah.
In "die Zeit" vom 21.05.1971 erschien dazu folgender Artikel: Kölscher
geht's nicht. Kontrahenten: die Hubertus Brauerei GmbH, Köln, und die
Küppers Kölsch AG, eine Tochterfirma der Wuppertaler Wicküler Küpper
Brauerei. Es geht um einen Werbeslogan. Mit ihrem obergärigen Bier
„Gereon" war Anfang Mai die Hubertus Brauerei unter dem Slogan: „Dat
kölsche Kölsch" angetreten, um dem „Goliath" am Kölner Kölsch Markt, der
Küppers Kölsch Brauerei, einige Marktanteile abzunehmen. Der Marktführer
stieß sich jedoch an dem Slogan. Die beiden Worte „dat kölsche" bedeuten
eine unzulässige Alleinstellung, meinten die Küppers Kölsch Brauer,
erwirkten eine einstweilige Verfügung gegen die Hubertus Brauerei und
stoppten damit zunächst einmal die Kampagne. Am 25. Mai um 10 Uhr ist
ein Termin vor der 3. Kammer für Handelsfragen. „Es geht dabei nicht
allein um uns", meint man in der Wuppertaler Muttergesellschaft. Die
kleinen Kölsch Brauer in Köln seien noch stärker betroffen. Die Huberts
Brauerei legte Widerspruch ein. Zwar wollen die „Gereon" Brauer den
Instanzenweg notfalls voll ausschöpfen und sehen dem Ende der Affäre
auch optimistisch entgegen. Doch man geht auf Nummer Sicher. In der
kommenden Woche werden die Kölner Kölsch Trinker in ihren Tageszeitungen
aufgefordert, sich neue Slogans einfallen zu lassen. Trick: Sie preisen
nun ihr „Gereon" mit der Tautologie „ein kölsches Kölsch" an. Kommentar
vom Deutschen Brauerbund: „Kölscher gehts nicht mehr“.
•
Warum auf den Gläser 1846 aufgedruckt ist, ist mir unbekannt.
•
Die Hubertus Brauerei hat als eine der ersten Kölner
Brauerei bereits 1968 ein erstes EDV-System eingeführt. Ihr folgten 1974
eine "magnetplattenspeicherorientierte Anlage" und 1976 die Installation
der ersten Bildschirme. 1983 arbeitet man mit einer von Honeywell Bull
angemieteten Computeranlage mit 2. Prozessoren mit je 128 Kbyte, 2
Magnetplattenstationen, 7 Bildschirmgeräten, drei Druckern und einer
Diskettenstation. Die Software wurde selber erstellt. Was heute sehr
nostalgisch klingt, war damals sehr innovativ.
•
Angeblich
wurde Gereons Kölsch Ende der 90er Jahre nochmals als Fassbier in der
Bergischen Löwen-Brauerei in Mühlheim (Brau und Brunnen) gebraut.
Kölschgläser
(012)
blaues Wappen
(001)
blaues Wappen,
detailreichere Grafik als 012, Schrift in hellerem Blau wie Grafik
(008)
rotes Wappen
hohe Fenster
(006)
rotes Wappen
niedrige Fenster
(027)
wie 008, nur zusätzlich "Prosit!"
(Sammlung Kahl)
(004)
Kaufhausglas
Gibt es auch in Dunkelblau
(009)
Kaufhausglas
Abweichungen zu 004: dunkles Blau, Schrift tiefer. Varianten in Hellblau
(005)
von diesem Glas gibt es viele Farbvarianten (verschiedene Blautöne)
(017)
Farbvariante zu 005
(013)
Kaufhausglas
(unbekannte Sammlung)
(007)
(1971)
"Dat Kölsche Kölsch"
(015)
"Dat Kölsche Kölsch"
Druck größer als 007
(nicht Original von der Brauerei)
(016)
wie 015, nur
"Dat Kölsche Kölsch" in weiß
(nicht Original von der Brauerei)
(Sammlung Thienel)
(029)
"Dat Kölsche Kölsch"
Schrift komplett in blau
(Sammlung Kahl)
(010)
"Kölsch"
Schriftvariante 1
(028)
wie 010 nur mit Rückdruck "125 Jahre
Hubertus Brauerei"
(klein, 38 mm hoch)
1971
(011)
"Kölsch" Schriftvariante 3
(blau
und gebogen)
(018)
wie 011 nur mit Rückdruck "125 Jahre Hubertus Brauerei"
(groß, 48 mm hoch)
1971
(020)
wie 011 nur mit Rückdruck "125 Jahre Hubertus Brauerei"
(klein, 38 mm hoch)
1971
(002)
"Kölsch"
Schriftvariante 2
(019)
wie 002 nur mit Rückdruck "125 Jahre
Hubertus Brauerei"
(klein, 38 mm hoch)
1971
(003)
"Kölsch" in
Schriftvariante 2,
goldene Kirche
151 und 160 mm
(1987-1990)
(025)
wie 002, nur ohne Jahreszahl
(Sammlung Kahl)
(021)
0,1 l
Druck insgesamt nur
41 mm hoch
(035)
wie 002 nur mit Rückdruck "Nachguter alter Art gebraut"
(Sammlung Thienel)
Sondergläser / Mustergläser
(026)
"Gereons Kölsch Pinte"
(Sammlung Kahl)
(031)
(Sammlung Wohlan)
(032)
(Sammlung Wohlan)
(033)
(Sammlung Wohlan)
Serien
(022)
6er Set Kölsche Originale mit blauer Kirche
(023)
6er Set Kölsche Originale mit goldener Kirche
Sondergläser Sport
(024)
Sonderglas zur Fußball-WM 1990
Gläser sonstige Sorten
(034)
Rheinisch-ALT
(Sammlung Hildner)
(036)
Rheinisch-ALT. Grober Druck, konisches Glas, keine Eichung
Bierdeckel Kölsch
(037)
"AG"
(AG bis 1952)
(unbekannte Sammlung)
(006)
"GmbH"
(GmbH ab 1952)
(005)
(014)
(013)
(001)
019)
(016)
"echt Kölsch"
(023)
"echt Kölsch"
Zahlreiche Detailunterschiede (Schrift, Geweih) zu 016
(018)
nur "Kölsch"
(004)
(015)
"Dat Kölsche Kölsch"
(036)
(017)
1973
(012)
1974
(003)
(011)
schmale Umrandung
(002) schmale Umrandung, gelber
Hintergrund
(027)
keine Umrandung
(028)
keine Umrandung
(029)
braune Außenumrandung
Bierdeckel Sonstige Sorten
(038)
VK, um 1935
(unbekannte Sammlung)
(021)
Hubertus Pils
(009)
Hubertus Pils
(030)
Hubertus Pils
(031)
Hubertus Pils
(034)
unklar, ob wirklich aus der Hubertus Brauerei oder von Hubertus Bräu aus
Österreich
(035)
unklar, ob wirklich aus der Hubertus Brauerei oder von Hubertus Bräu aus
Österreich
(032)
(1958)
85mm Durchmesser
Hubertus Alt
(033)
(1958)
85mm Durchmesser
Hubertus Alt / Hackerl Alt
(010)
Köbes Alt
Bierdeckel-Serien
(022)
Serie "Kölsche Originale", "Gereons Kölsch" in rot,
(12 Deckel, ca. 1976, Rückseite unbedruckt)
Es gibt Varianten aus Pappe und mit Papierbeschichtung.
Weiter gibt es beim Deckel "De Böckderöck-Wauwau" eine
Textvariante (ein Text endet auf "hetzen" (häufig), einer auf "Böckderöck")
(026)
Serie "Kölsche Originale", "Gereons Kölsch" in rot,
Rüclkseite: ASV-Sportfest
(12 Deckel, 1982)
(024)
Serie "Kölsche Originale", "Gereons Kölsch" in gold,
(12 Deckel, ca. 1980)
Es gibt Varianten aus Pappe und mit Papierbeschichtung
(025)
Serie "deutsche Raubvögel"
(3 Deckel, 1981)
Etiketten Kölsch
(068)
"Gereons-Bräu Echt Kölsch"
Hubertus Braueei AG
(1938-1952)
(Sammlung Mittenzwey)
(061)
"Gereons-Bräu Echt Kölsch"
Hubertus Braueei AG
(1938-1952)
(Sammlung Mittenzwey)
(025)
(1971)
"Dat Kölsche" über dem
Schriftzug wurde
mit Gold überdruckt. Hintergrund ist eine von Küppers erwirkte
einstweilige Verfügung (siehe Anmerkungen)
(024)
(042)
(026)
(002)
Bis auf Schrifttyp von
"Gereons" und "Kölsch"
identisch mit 032
(032)
97x87 mm
(003)
(058)
ohne schwarzen Innenrand wie bei 015
(015)
Gibt es in verschiedenen
Farbvarianten
(Gold, Gold-Leinen, Kupfer)
(030)
0,5l, 80x87 mm
ohne Haltbarkeitsdatum
(030)
0,5l, 79x87 mm
ohne Haltbarkeitsdatum, mit Recycling-Zeichen
(022)
0,5l, 80x87 mm
(1988-1992)
(1989-1991)
(1990-1992)
(027)
0,33l, 89x89 mm
(1988-1990)
(1989-1991)
(028)
0,5l, 91x89 mm
(1988-1990)
(043)
0,5l, 80x87 mm
(1988-1990)
(029)
0,5l, 91x89 mm
(1990-1992)
(021)
0,5l, 80x87 mm
(1991-1993)
(031)
Für den schwedischen? Markt
Etiketten sonstige Sorten Hubertus Brauerei (Hubertus Brauerei A.G. von 1938 - 1952 /
Hubertus Brauerei GmbH von 1952 -1992)
"Das Angebot einer Spezialität auf einem Regionalmarkt:
Kölsch-Brauereien zwischen 1945 und 1986", Marcus Schüller, Diplomarbeit
an der Universität Köln, 1992