Schon
1262 wurde in Monheim Bier gebraut (Anm.: Auf älteren Gläsern von Peters steht
auch „Seit 1262“, auf den neueren allerdings „Familientradition seit 1847“).
Aus der Gruite (=Braurecht) zu Monheim verschreibt in diesem Jahre die Gräfin
Margarethe, die Gemahlin Adolfs IV. von Berg und Schwester des Kölner
Erzbischofs Konrad von Hochstaden, mit Zustimmung ihres Sohnes Adolf V. dem Abt
des Klosters zu Siegburg und seinem Konvent eine Rente von 6 Mark.
Die
Bierbrauer waren in früherer Zeit zugleich Schankwirte und brauten ihr Bier in
ihrer Hausbrennerei oder in noch früherer Zeit in einer öffentlichen Braustätte
des Ortes, der Braupfanne, gemäß dem vom Landesherren verliehenen Braurechten
herstellten. Diese Braupfanne ist bis ins 16. Jahrhundert in Monheim
nachweisbar
Auf dem
westlichen Teil des Pfannenhofes in der ehemaligen Freiheit Monheim hat dieses
Braupfannengebäude gestanden. Der Pfannenhof (auch Pannenhof genannt) liegt
heute noch in unmittelbarer Nähe des alten Schelmenturmes und ist einer der
ältesten Höfe im Monheimer Raum. Bis auf das Jahr 1510 lässt er sich urkundlich
zurückverfolgen, doch ist er zweifellos schon wesentlich älter. Das oben
erwähnte Braupfannengebäude wurde 1920 wegen Baufälligkeit abgerissen.
Den Akten
des Bürgermeister-Archivs ist zu entnehmen, dass sich in Monheim im 16.
Jahrhundert mindestens zwei Weinhäuser mit Bierausschank und drei Wirtschaften,
in denen außer Bier auch Branntwein zum Ausschank kam, befanden.
Als
Nachfolge der öffentlichen Braupfanne wird in Monheim nur eine Brauerei
genannt. Wann diese auf dem „Örtchen“ in der alten Freiheit Monheim neben der
bereits bestehenden Wirtschaft, die also vorher ihr Bier im öffentlichen
Brauhaus herstellte, errichtet wurde, ist nach Familienaufzeichnungen und auch
aus behördlichen Melderegistern nicht bekannt. Dies ist wahrscheinlich darauf
zurückzuführen, dass erst 1847 eine preußische Verordnung über die
Anmeldepflicht von gewerblichen Betrieben erlassen wurde.
Die erste
Erwähnung der Familie Peters findet sich im Jahr 1779 im Zusammenhang mit einem
Glockenguss, zu dem „sich der Pächter des Fronhofs, Brauereibesitzer Adolf Peters,
verpflichtete das Kapital zu geben“.
Aus dem
Jahre 1840 gibt es einen notariellen Akt, wonach Peter Josef Peters in der
Freiheit ein Haus und weitere Grundstücke besaß. Nach der Überlieferung von
Tillmann Peters über dessen Söhne Johannes und Michael Peters waren es eine
Gastwirtschaft, die von der eigenen Hausbrennerei mit Bier versorgt wurde, und
mehrere Häuser.
Aus dem
Jahre 1847 gibt es dann die Genehmigung zum Bau einer Bierbrauerei, einer
Malzdarre und einer Krautpresse. Dabei handelt es sich wohl um einen Neubau,
weil die alte Hausbrennerei den Bedürfnissen im ganzen nicht mehr entsprach.
Die Genehmigung trägt das Datum vom 26.11.1847, welches auch von Peters als
offizielles Gründungsdatum geführt wird.
Nach
einer weiteren Überlieferung von Tillmann Peters über Johannes Peters wurde die
mit der Schankstätte bestandene Brauerei in eine exportierende Brauerei
umgebaut, also entsprechend vergrößert. D.h. das Bier wurde nunmehr nicht nur
für den Eigenbedarf verwand, vielmehr auch an andere Gaststätten abgegeben.
Diese Brauerei bestand bis 1876.
1876
erfolgte der Umzug der Brauerei in eine neu erbaute Brauerei vor den Toren
Monheims, da die Räumlichkeiten in der alten Freiheit zu klein geworden waren.
Das Grundstück liegt in der Nähe des Schlementurms, die Brauerei befindet sich
noch heute dort.
Die
Firmierung lautete damals „Bayrische Bierbrauerei & Eisfabrik Schlebach &
Cie.“, woraus zu
entnehmen ist, dass auch untergärige Biere gebraut wurden. In Hausbrauereien
wurden damals nur obergärige Biere hergestellt. Die Brauerei wird zu dieser Zeit
von Herrn Schlebach, dem Schwiegervater von Tillmann Peters, geführt.
Tillmann Peters war zu dieser Zeit Braumeister in der Kalker Brauerei AG
vormals Brauerei Bardenheuer in Kalk, in der er auch seinen Ausbildung
gemacht hatte.
1886 wurde eine Dmpfmaschine, eine Eismaschine und ein Kühlapparat
angeschafft. Es ist anzunehmen, dass mit diesem Datum die Umstellung von
obergäriger Brauart auf die untergärige Brauart erfolgt ist. Die
Jahresproduktion betrug im Jahr 1886 3.500 hl.
1890
änderte Tillmann Peters, als 2. Sohn von Peter Josef Peters der die Brauerei
allein führte, die Firma in „Tillmann Peters Bayrische Bierbrauerei &
Eisfabrik“. Nach dem Tode von Tillmann Peters im Jahre 1906 übernahmen die
Söhne Johannes und Michael Peters die Firma und machten durch großzügige
Umbauten und Erweiterungsbauten, insbesondere in den Jahren 1928 - 1933, aus
der Brauerei für die damalige Zeit einen der modernsten Braubetriebe. Die
Kriegsjahre 1939 - 1945 brachten nur geringe Schäden an Baulichkeiten.
1945 - 1948 herrscht allgemeines Brauverbot durch die alliierte
Besatzung. Die Monheimer Brauerei braut allerdings exklusiv für die
britischen Besatzer. 1948 erhält die Brauerei die eingeschränkte Erlaubnis
für das Brauen eines Leichtbierres mit einer Stammwürze von 7-8%. Ab 1950
startet der Verkauf von Flaschenbieren auf den Baustellen der Neubaugebiete
in Düsseldorf und Köln.
1953 übergaben
die Brüder Johannes und Michael Peters die Leitung des Unternehmens an die
jüngere Generation. Die Nachfolge übernahmen Frau Maria Bambeck geborene Peters
als Tochter von Johannes Peters und Erich Peters als Sohn von Michael Peters,
erstere vertreten durch ihren Ehemann Franz Bambeck. Sie nahmen weitere große
Veränderungen vor, um die Kapazität zu erweitern und den modernen Ansprüchen an
Brautechnik und Bierqualität gerecht zu werden.
1954 erfolgt der erste Sud von Peters Kölsch, Peters Alt folgt
erst 1958
Am
1.1.1965 wurde die Firmierung geändert in: „Monheimer Brauerei Peters &
Bambeck“. In den Jahren 1965 bis 1968 fanden mehrere Erweiterungen der
Braustätte statt; ein neues Verwaltungsgebäude wurde 1969 erstellt. Auch in den
Folgejahren wurde weiter investiert. 1993 wurde ein neuer Gär- und Lagerkeller
in Betrieb genommen, 1996 das neue Sudhaus. Ab dem 1.10.1999 firmiert die
Brauerei als „Peters & Bambeck Privatbrauerei“. 1994 werden Brauhäuser in
Köln und in Düsseldorf eröffnet. 1997 wird das 150-jährige Jubiläum
gefeiert. Im selben Jahr wird auch die Düssel Alt-Bierbrauerei gekauft.
Um das Jahr 2000
sind sieben Biersorten im Programm: Alt-, Kölsch-, Pils-, Malz-, Fest-,
Weizen-Bier und Kräusen-Pils hefetrüb (seit 1976). Die Jahresgesamtproduktion liegt um diese
Zeit bei ca. 30.000 hl bei einem Fassbieranteil von 95%. Es werden 20
Mitarbeiter beschäftigt.
Im Jahr 2004 kommt das Ende der Braustätte. Marke und
Vertriebsrechte der Monheimer Brauerei werden an den Getränke-Konzern Brau
& Brunnen AG Dortmund verkauft und kurz danach still gelegt. Peters Kölsch wird ab
diesen Zeitpunkt in der Gilden Kölsch Brauerei in Köln Mülheim hergestellt.
2005 wird die Brauereieinrichtung nach Vitebski in Weissrussland verkauft
und produziert heute "Dvinski Brovar".
Firmierungen: 1847 – 1876
Brauerei "Auf den Örtchen" Peter Josef Peters 1876 – 1890
Bayerische Bierbrauerei und Eisfabrik Peters (oder Schlebach & Cie.?) 1890 – 1906 Bayerische
Bierbrauerei Tillmann Peters
1906 - 1953 Monheimer Export-Bierbrauerei Tillmann
Peters, Inhaber Johannes &
Michael Peters 1953 – 1965 Monheimer
Export-Bierbrauerei Tillmann Peters, Inhaber Maria Bambeck geb. Peters und
Erich Peters
1965 - 1999 Monheimer Brauerei Peters & Bambeck
1999 - 2004 Peters & Bambeck Privatbrauerei
Kölschsorten der Marke
Bezeichnung
Gi
von - bis
Gl
De
Et
Hersteller
Auftraggeber
Bemerkung
Peters Kölsch
J
ab 2004
J
J
J
Gilden Kölsch Brauerei, Köln-Mühlheim
Auf den Etiketten ist weiterhin Brauerei Peters & Bambeck
angegeben
Peters Kölsch
J
- 2004
J
J
J
Monheimer Brauerei Peters & Bambeck, Monheim
Peters Kölsch
N
- 1965
J
J
J
Monheimer Br. Tillmann Peters, Monheim
Peters Echt Kölsch
N
J
J
J
Monheimer Brauerei Peters & Bambeck, Monheim
Peters Echt Kölsch
N
1954 - 1965
J
J
J
Monheimer Br. Tillmann Peters, Monheim
Informationen aus Brauereiverzeichnissen
1898
Peters, T.
1910
Peters, Tillmann, F.: 3.
1934
Monheimer Exportbierbrauerei Tillmann Peters,
Monheim (Rhld.).
Gegründet: 1847. Postsch.-Konto: Essen 14 090. F.: 3. Bankverbindung:
Amtssparkasse. Inhaber: Johann u. Michael Peters. Braumeister: Hubert
Wynen. Produktion: Untergäriges Bier.
1939
Brauerei Tillmann-Peters, Monheim (Bez. Düsseldorf)
Fernruf: Langenfeld 3. Gründung: 1847. Produktion: Untergärige Biere.
Inhaber: Johann und Michael Peters. Brauführer: Hubert Wynen.
Bankverbindungen: Amtssparkasse, Deutsche Bank, Filiale Opladen.
Postscheckkonto: Essen 14090. Das Unternehmen gehört an :
Brauwirtschaftsverband Westdeutschland, Köln; Wirtschaftsgruppe Brauerei
und Mälzerei, Berlin - Bezirksgruppe Rheinland.
Anmerkungen
•
Im
November 1994 erwarb die Brauerei Peters & Bambeck das ehemalige Braushaus
„Zum Kranz“ in der Mühlengasse 1 (nähe Altermarkt) und baute das zuletzt als
Nobelrestaurant und Wohnhaus genutzte Gebäude in ein kölsches Brauhaus alten
Stils, zum Peters-Brauhaus, um.
•
Am
01.04.1997 übernahm die Brauerei Peters & Bambeck die Düsseldorfer
Hirschbrauerei AG. In dieser Brauerei wurde für die Brauerei Schlösser GmbH das
„Düsseldorfer Alt“ hergestellt. Dieses wird ab diesem Datum in Monheim hergestellt und auch
von Peters & Bambeck vertrieben. Die
Peters-Brauerei war somit in dieser Zeit die einzige Brauerei, die sowohl Kölsch als auch Alt
produziert.
•
Kölschstangen usw. werden im hauseigenen Brauereimarkt vertrieben.
•
Der Fassbieranteil beträgt im Jahr 2000 über 95%.
•
Peters Kölsch wird mittlerweile ausschließlich in Bügelflaschen angeboten.
•
Peters hat nie andere Kölschmarken als Lohnsud hergestellt.
•
Während Umbauphasen der Brauerei wurde Peters Kölsch 1991
von der Sieg-Rheinischen Germania Brauerei und später noch einmal von
der Brauerei Giesler hergestellt.
•
Im
Oktober 1999 war die Brauerei Kulisse für einen Tatort vom WDR, in dem es um
vergiftetes Kölsch geht (• Belcher). Bereits
am 22.03.1999 wurde die Folge „Krieg dem Kölsch“ der Sendereihe SK Kölsch (Sat
1) dort gedreht. In dieser Folge geht es ebenfalls um vergiftetes Kölsch (• Sürth).
•
Alle Biersorten der Brauerei beginnen mit "Monheimer ...",
außer die Sorte Kölsch. Das hat seinen Grund. Da erst spät auf den
Kölsch-Zug aufgesprungen wurde wäre mit einem "Monheimer Kölsch" Ärger
programmiert gewesen (Kölsch hat aus Köln zu kommen). Auf Anraten des
Kölner-Brauerei-Verbandes wurde der unverdächtige Name Peters gewählt.
Historisches
(F002)
Pferdewagen der Monheimer Brauerei um 1925
(F001)
Motorwagen der Monheimer Brauerei um 1928
(001)
Brauereigebäude um 1953
(P001)
Hinterglasschild der Brauerei Peters, vermutlich aus den 50er Jahren
(Sammlung Großmann)
(P001)
Abgekantetes Blechschild der Brauerei Peters, vermutlich aus den 50er Jahren
(Sammlung Großmann)
Bilder Historische Gläser und Krüge
(K001)
Monheimer Edel-Bräu, vermutlich 1 L geeicht
(unbekannte Sammlung)
(K002)
Monheimer Edel-Bräu, vermutlich 10/20 L geeicht, gibt es auch in 1
Liter
(unbekannte Sammlung)
Kölschgläser
(012)
gelbes "ECHT Kölsch"
"Peters" im Logo
(031)
Unterschiede zu 012: gröberer Druck, mehr rot in Fabrik
(032)
weißes "ECHT Kölsch", gelb-rote Fabrik,
"Peters" im Logo
(Sammlung Thienel)
(013)
weißes "ECHT Kölsch", weiß-rote Fabrik,
"Brauerei Peters" im Logo
(Sammlung Mühlens)
(010)
"Brauerei Peters" im Logo
(009)
"Monheimer Brauerei" im Logo
(005)
"Monheimer Brauerei" im Logo
Fabrik seitenverkehrt
(004)
"Monheimer Brauerei" im Logo
(1978)
(014)
(Sammlung Mühlens)
(006)
(026)
wie 006, nur Raute mit Fabrik kleiner und feiner
(1979)
(003)
"P" und "K" verbunden
(008)
"P" und "K" nicht verbunden
(1984-1986)
(002)
"P" und "K" nicht verbunden, Schrift dünner und dunkler wie 008
(1988)
(001)
(1994-1996)
140 und 151 mm
auch in 0.25 l
(007)
Jubiläumsglas zur 150-Jahrfeier 1997
(011)
Logo 48 mm hoch
(013)
Logo 38 mm hoch
"Peters & Bambeck"'
"Privatbrauerei"
(022)
(2014)
Logo 38 mm hoch
"In der Brautradition von" "Peters & Bambeck"'
ohne "Familientradition seit 1847"
Sondergläser
(024)
Sonderglas Rhenag 1978
(Sammlung Kahl)
(017)
Mit Logo 1111 Jahre Kölner Brautradition (1984)
(023)
wie 001 nur mit "Premium"
(Sammlung Kahl)
(027)
wie 001 nur mit "Unsere Heimat - unser Bier"
(Sammlung Kahl)
(027)
wie 001 nur mit "Unsere Heimat - unser Bier" auf der Rückseite
(Sammlung Kahl)
(029)
wie 001 nur mit "exklusiv vom Faß"
(Sammlung Kahl)
(023)
wie 029, nur Logo oben
(Sammlung Kahl)
(015)
Sonderglas zur Eröffnung des Peters Brauhaus am Alter Markt am
25.11.1994
(016)
Glas zum Dom-Jubiläum
(018)
Sonderglas 600 Jahre Kölsch Brauer 1996
(014)
Sonderglas zum 10-jährigen Bestehen des Peters Brauhaus am Alter Markt
im Jahr 2004
(030)
wie 022, nur mit Rückaufdruck 20 Jahre Peters Brauhaus
(Sammlung Kahl)
Sondergläser Sport
(020)
Sonderglas zur Fußball-WM 1978
(021)
Sonderglas zur Fußball-WM 1986
(019)
Sonderglas zur Fußball-EM 1988
Bierdeckel Kölsch
(037)
"Monheimer Alt"
"ECHT Kölsch"
(042)
Echt Kölsch
"Peters" im Logo
doppelter Ring
(005) Echt Kölsch
"Peters" im Logo
einfacher Ring
(001) Echt Kölsch
"Peters" im Logo
einfacher Ring
(027
Echt Kölsch
"Gegründet 1542" im Logo
(008)
(021)
"Das gute Bier aus der Privatbrauerei"
Schreibschrift
(018)
"Das gute Bier aus der Privatbrauerei"
Schreibschrift